Linken-Chef fährt PorscheDas sind die Autos unserer Politiker

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Linken-Chef Klaus Ernst ist leidenschaftlicher Porsche-Fahrer. Allerdings handelt es sich um einen Privatenwagen und keinen Dienstwagen. (Bild: Hersteller)

Linken-Chef Klaus Ernst ist leidenschaftlicher Porsche-Fahrer. Allerdings handelt es sich um einen Privatenwagen und keinen Dienstwagen. (Bild: Hersteller)

Opel statt Porsche – damit hat der 60-jährige Heinz Josef Weich am vergangenen Wochenende versucht, auf dem Linken-Parteitag in Rostock die Genossen für sich zu gewinnen. Weich trat als Gegenkandidat zu Klaus Ernst an, dem offiziellen Kandidaten für die neue Doppelspitze der Partei.

„Die haben ein super Auto gebaut“

Während Ernst einen Porsche 911 fährt, lobte Weich seinen 16 Jahre alten Opel, der bereits 332.000 Kilometer auf dem Tacho habe. "Damit transportieren wir alles im Wahlkreis. Die Opelaner haben mich alle auf ihrer Seite, die haben ein super Auto gebaut", schwärmte er. Die rund 550 Delegierten des Linken-Parteitags amüsierten sich sichtlich über die Bewerbungsrede Weichs, der mit einem mobilen Wahlkampfstand samt knallrotem Sonnenschirm und Trommel auf die Bühne kam.

Am Ende wurde jedoch der Porsche-Fahrer zum neuen Chef der Linken gewählt. Er kam auf 74,9 Prozent der Stimmen, seine Ko-Vorsitzende Gesine Lötzsch wurde mit 92,8 Prozent gewählt. Weich kam mit seiner Anti-Sportwagen-Rede aber immerhin auf 13,9 Prozent, das waren 76 Delegiertenstimmen.

Porsche ist im linken Flügel angekommen

Spätestens seit Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück für Gerhard Schröder und Kurt Beck in den Wahlkampf zog, ist der Sportwagen aus Zuffenhausen offenbar auch im linken Flügel der Gesellschaft angekommen. Klaus Ernst sieht jedenfalls keinen Widerspruch zwischen seinem fahrbaren Untersatz und den politischen Forderungen der Linkspartei.

Der Porsche sei schließlich ein Privat- und kein Dienstwagen. „Außerdem fordern wir ja nicht, dass die Menschen in Armut leben sollen. Wir predigen Wein, aber wir trinken ihn auch“, sagte Ernst erst kürzlich gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.

Fahren auf dem Niveau der Kanzlerin

Der neue Chef der Linken ist jedenfalls nicht der erste aus seiner Partei, der im automobilen Establishment angekommen ist. Anita Tack, Ministerin für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz in Brandenburg, lässt sich schließlich in einem 233 PS starken Audi A8 chauffieren. Damit bewegt sie sich, zumindest was die Fahrzeugklasse anbetrifft, schon auf dem Niveau der Bundeskanzlerin und der Mitglieder ihres Kabinetts. Welche Dienstwagen die Kanzlerin und ihre Minister haben sehen Sie oben in der Fotoline.

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