NaturEulen nisten mitten im Wohngebiet

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Eine Waldohreule nistet auf einer Tanne in Bachem. (Bild: Müller)

Eine Waldohreule nistet auf einer Tanne in Bachem. (Bild: Müller)

Frechen-Bachem – Im Tannenbaum seines Gartens an der Richard-Kuhlmann-Straße hat ein Eulenpaar genistet. Am Pfingstmontag sind die drei Küken geschlüpft. Das ist viel besser als Fernsehen, meint auch der Rest der Familie, Ehefrau Manuela und Sohn Björn. So oft es geht, sitzen die Müllers auf der Terrasse und beobachten das Naturschauspiel: Wie sich Eltern- und Jungeulen tagsüber im Schutz der Baumkrone tummeln. Wie die Elternvögel abends erst mit lautlosem Flug auf Jagd gehen und dann anschließend die Küken mit Mäusen füttern. Ihre Ruflaute kann man mit etwas Glück ab und zu vernehmen. Durch ein hohes „Zieeh“ zeigen die jungen Vögel ihren Standort an. Es sind Waldohreulen. „Leicht zu erkennen an den auffallenden, großen Federohren“, erklärt Bernd Marcordes, Ornithologe am Kölner Zoo. Das Gefieder ist auf hellbraunem Grund schwarz-braun gestrichelt und gefleckt. In unseren Wäldern sei die Waldohreule eine häufig anzutreffende Eulenart.

Ausreichend Beute

Aber auch in Städten und Siedlungen sei sie anzutreffen. „Es sind eben Wildtiere, die sich schnell den Gegebenheiten anpassen können“, sagt Marcordes. Voraussetzung: Die Eulen müssen genug Nahrung finden. Und da bei den Müllers um die Ecke ein Friedhof sei, so makaber sich das anhöre, gebe es ausreichend Beutetiere. Rund zehn Wochen lang füttern die Eltern ihren Nachwuchs, so Marcordes. Bereit dann sind die Jungeulen, auch Ästlinge genannt, in der Lage, selbstständig zu jagen.

Auf den Moment der ersten Flugversuche freut sich Familie Müller schon jetzt. Dann werden Manuela, Winfried und Björn die Nacht zum Tage machen - genau wie ihre fünf nachtaktiven Gäste.

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