Innenstädte werden zu Hitzeinseln„Quartiersplanung werde künftig immer wichtiger“

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Dachbegruenung

Um die Hitze aus den Städten zu verbannen sollten mehr Grünflächen angelegt werden.

Düsseldorf – In den dicht bebauten Innenstädten von Nordrhein-Westfalen ist es im Sommer teilweise bis zu zehn Grad wärmer als im Umland. Das kann bei den Bewohnern leicht zu Hitzestress führen. Eine hitzeangepasste Quartiersplanung werde deshalb künftig immer wichtiger, sagte Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) am Mittwoch in Düsseldorf. Zur Erleichterung dieser Planung in den Kommunen ist jetzt ein sogenanntes Online-Tool entwickelt worden.

Dieses Programm ermögliche Stadtplanern eine schnelle Ersteinschätzung, sagte Guido Halbig vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Es könne errechnen, mit welcher Maßnahme jeweils der größte Klimaeffekt erzielt werden könne. Denkbar seien zum Beispiel die Begrünung von Hauswänden oder Bepflanzung von Dächern, die Entsiegelung von Flächen, das Anlegen von Parks oder die Einplanung von Frischluftschneisen.

Millionen Menschen von Hitzeentwicklung belastet

Bereits heute seien knapp sieben Millionen Menschen in Nordrhein-Westfalen bei sommerlichen Wetterlagen von besonders großer Hitzeentwicklung belastet, erklärte das NRW-Umweltministerium. Der durch den Klimawandel zu erwartende weitere Temperaturanstieg werde diese Belastung voraussichtlich noch weiter zunehmen lassen.

Dagegen könne auch Wasser mitunter einen erheblichen Beitrag leisten, sagte der Bonner Oberbürgermeister Ashok-Alexander Sridharan (CDU). Die Stadt habe auch die Möglichkeit, bei der Planung einer neuen Bebauung die Begrünung von Dächern verbindlich vorzuschreiben. Grundsätzlich gelte: Je dichter die Bebauung, desto stärker der Aufheizeffekt, sagte Thomas Delschen, Präsident des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV). Das Thema hitzeangepasste Quartiersentwicklung werde künftig immer wichtiger werden. (dpa)

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