Trauer

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Der Tod spielt auch am Tag nach jedem Tod die dominante Rolle. So ist das Ableben von Albin Hänseroth zunächst und vor allem ein menschliches Problem, weil mit dem Philharmonie-Intendanten ein überaus sympathischer Mitbürger von uns gegangen ist. Und dieser Trauer gebührt das Vorrecht vor allen anderen Empfindungen und Überlegungen.

Wenn aber dann der Blick auch auf die Lücke fällt, die er im Bereich der Kultur hinterlässt, ist das Erschrecken groß. Denn die Philharmonie unter Leitung von Albin Hänseroth war gleichsam die kulturelle Insel der Hoffnung in einer tobenden See. Zwar wird das renommierte Haus nicht über Nacht in Gefahr geraten, denn dafür ist es viel zu gut aufgestellt. Doch muss dafür gesorgt werden, gerade auch aus dem Engagement des Verstorbenen heraus, dass die Kontinuität des Erfolgs gewahrt bleibt.

Dass Köln jetzt und auf absehbare Zeit ohne Kulturdezernentin und ohne Philharmonie-Intendant dasteht, ist eine bedrückende Erkenntnis. Dies erst recht, da die Zahl der zu lösenden Kulturfälle groß ist. Weil die Überlebenden, egoistisch wie sie sind, immer auch auf sich selbst schauen, können wir sagen: Wir sind arm dran. Denn Köln hat einen seiner stärksten Mitstreiter für die Kultur und die Stadt verloren.

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