Trauer um Paul Wißkirchen

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Altenberg ist um eine markante Persönlichkeit ärmer. Paul Wißkirchen starb am 24 April, nur zwei Tage nach seinem 67. Geburtstag.

Altenberg - Wenn das alte, rostige Klappfahrrad am erhabenen Domportal lehnte, dann war Paul Wißkirchen im Einsatz. Und im Einsatz war er immer ganz und gar: an der Orgel im Gottesdienst, in Konzerten, bei festlichen Anlässen, als Chorleiter des Altenberger Domchors, als Organisator der Dommusik, der Orgelakademie, des Internationalen Orgelzyklus, als Tonmeister in seinem Tonstudio neben dem Dom, als „Hilfsmechaniker“ der Orgel, als gute Seele vom Ganzen.

Hauptberuflich war er Domorganist, eben katholischer Kirchenmusiker, nebenberuflich „Mädchen für alles“. Der Eifler Jung' saß von 1969 bis 2001 hinter der Domorgel, zunächst an der maroden alten, dann wurde auch mit seinem Einsatz die neue Klais-Orgel gebaut. „Das war die schönste Zeit in meinem Dienst“, so schwärmte er später von der Planung des großen Instruments. Die in Altenberg immer vorrangige Zusammenarbeit mit der anderen Kirchengemeinde war ihm ein wichtiges Anliegen, mit den evangelischen Kollegen Volker Hempfling und Andreas Meisner verbanden ihn auch viele gemeinsame Konzerte. Als vor zwei Jahren sein offizieller Ruhestand begann und sein Nachfolger Rolf Müller kam, zog sich Paul Wißkirchen etwas zurück, zog auch aus der idyllischen Orangerie am Dom nach Blecher, gesundheitlich längst angeschlagen. Musikalisch war er noch im Umkreis aktiv, als Chorleiter, als Organist bei Konzerten.

Allein schon im Jahresprogramm der Dommusik hinterlässt er viele Lücken: einige Male war er noch für dieses Jahr angekündigt, unter anderem im Weihnachts-Dauerbrenner „Violine und Orgel“ mit der international anerkannten „Gladbacher“ Geigerin Julia Becker. Seine Kirchengemeinde wird sich von ihrem „Paul“ am Freitag, 2. Mai um 11 Uhr um Dom verabschieden.

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