Alkoholmissbrauch von Minderjährigen in NRWMehr volltrunkene Kinder im Krankenhaus

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Jugendlicher Alkohol Symbolbild dpa

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Düsseldorf – Die Zahl der nordrhein-westfälischen Kinder, die mit Alkoholvergiftung ins Krankenhaus gebracht wurden, ist angestiegen. Das hat das Landesamt für Statistik am Mittwoch in Düsseldorf mitgeteilt.

Demnach wurden nach aktuellsten Zahlen (für das Jahr 2018) 640 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 15 Jahren mit entsprechender Diagnose in Kliniken gebracht – ein Anstieg von 12,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt wurden 5,4 Prozent weniger Unter-20-Jährige aufgrund akuter Alkoholvergiftung oder alkoholbedingter Verhaltensstörung stationär behandelt. Das waren 4660 junge Menschen aus Nordrhein-Westfalen im Alter von 10 bis 19 Jahren.

Als Trend, dass das „Komasaufen“ aus der Mode gerät, ist der Rückgang allerdings nicht zu werten: Er hat eher demografische Gründe, denn der Anteil Minderjähriger mit Alkoholvergiftung an der Gesamtbevölkerung blieb gleich.

Allerdings sank die Zahl der behandelten Mädchen überproportional um 6,5 Prozent, die der Jungen nur um 4,6 Prozent. Der Anteil der Mädchen und jungen Frauen mit Alkoholvergiftung betrug 43,8 Prozent.

Regional betrachtet gab es die höchsten Anteile für junge Patienten mit Alkoholvergiftung in den Kreisen Soest, Euskirchen und Hamm. Die niedrigsten Quoten ermittelten die Statistiker für Köln, Mülheim/Ruhr, den Kreis Minden-Lübbecke und Hagen. „Wir müssen weiterhin die Präventionsarbeit stärken und hier eine Kehrtwende schaffen“, so NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Mittwoch. (dpa)

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