Wahl in Bad Münstereifel nach Tod von Werner EsserSabine Preiser-Marian holt 43,77 Prozent – Entscheidung erst in zwei Wochen

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Wer wird Bürgermeisterin – Ursula Koch-Traeger (l.) oder Sabine Preiser-Marian? Das fragt sich nicht nur Stadtkämmerer Hans Orth, der zurzeit im roten Rathaus das Sagen hat.

Wer wird Bürgermeisterin – Ursula Koch-Traeger (l.) oder Sabine Preiser-Marian? Das fragt sich nicht nur Stadtkämmerer Hans Orth, der zurzeit im roten Rathaus das Sagen hat.

Bad Münstereifel – Bad Münstereifel erhält eine Bürgermeisterin – nach der Stichwahl am 8. November. Kein Kandidat konnte am Sonntag die absolute Mehrheit für sich verbuchen. Mit 43,8 Prozent der Stimmen feierte Sabine Preiser-Marian (CDU) einen Etappensieg. Sie erhielt 4,4 Prozentpunkte mehr als Ursula Koch-Traeger, die für Werner Esser, den am Wahlabend des 13. September verstorbenen SPD-Kandidaten, ins Rennen geht. FDP-Kandidat Günter Kirchner erhielt 14,2, Thomas Bell (Linke) 2,6 Prozent der Stimmen.

Nach der Wahl am 13. September wäre Preiser-Marian als zweite in die Stichwahl gegangen. Nun hat sie mit 43,8 Prozent der Stimmen die bessere Ausgangslage. „Das ist auch ein besseres Gefühl, voranzureiten, als hinterher“, so Preiser-Marian.

Koch-Traeger war zufrieden mit dem Ergebnis: „Ich denke, das ist für den kurzen Wahlkampf innerhalb von zwei Wochen ein fantastisches Ergebnis. Mehr war nicht zu schaffen in dieser kurzen Zeit.“ Beide Kandidaten freuten sich über die Wahlbeteiligung von 46,9 Prozent. „Das zeigt, dass die Bürger eine Entscheidung wollen, Ich denke, wir bekommen die auch ein drittes Mal mobilisiert“, so Preiser-Marian.

Knatsch wegen Wahlkampf

Der Wahlkampf könnte spannend werden. Bereits am gestrigen Wahlabend gab es Knatsch um den zurückliegenden Wahlkampf. Von der Gegenseite sei ein „massiver Einsatz“ an Plakaten und Flyern vorgenommen worden, kritisierte Koch-Traeger: „Es ist sich nicht an Absprachen gehalten worden!“ Diesen Vorwurf lässt Preiser-Marian nicht gelten. Sie habe zwar ihre Wahlplakate nach dem Tod Werner Essers zunächst abhängen lassen. Man wollte ein Treffen vereinbaren, um Details hinsichtlich weiterer Wahlwerbung zu klären: „Dieses Gespräch hat aber nie stattgefunden. Nicht, weil wir nicht wollten, sondern die andere Seite nicht. Dass es Absprachen gab, ist also völliger Blödsinn.“

FDP legt heute den Kurs fest

In den kommenden 14 Tagen wollen beide Kandidatinnen nach eigenem Bekunden erneut Gas geben. „Nachdem die Absprachen hinsichtlich Plakatierung zwischenzeitlich hinfällig sind, werden wir auch plakatieren. Wir wollen offensiv um die Wählerstimmen werben“, so Koch-Traeger. Vor allem am Bekanntheitsgrad wolle sie arbeiten: „Die älteren kennen mich aus meiner Bürgermeisterzeit, die jungen Menschen wissen nicht viel von mir.“ Das wolle sie ändern.

Auch Preiser-Marian will auf der Zielgeraden nochmal alles geben. Sechs Monate Wahlkampf stecken ihr bereits in den Knochen. Schlappmachen werde sie aber nicht: „Ich habe immer noch genug Power.“ Eine Strategie habe sie noch nicht. Ihr Plan reichte bis zum gestrigen Abend: „Man hofft ja, dass man es wird.“

Am 8. November gehen die Münstereifeler erneut zur Wahlurne. Bleibt abzuwarten, wie die Kandidatinnen ihre Wähler mobilisieren können. Zünglein an der Waage könnten die FDP-Stimmen sein. „Das ist eine sehr interessante Position, da die 14 Prozent der Stimmen, die auf mich vereinigt worden sind, liebend gern von den Mitbewerbern übernommen würden“, so FDP-Kandidat Kirchner. Am Montagabend wolle die Partei in einer Vorstandssitzung klären, wie sich die Liberalen positionieren: „Dann wird sich rausstellen, ob wir Partei ergreifen oder ob wir es dem Bürger überlassen.“

Die sind die vier Kandidaten

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