Herrlich jeck!Das sind die schönsten Bilder aus der Stadt Bad Münstereifel

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Gute Stimmung herrschte bei den Arloffer Jecken im Sonnenschein.

Gute Stimmung herrschte bei den Arloffer Jecken im Sonnenschein.

So schön kann Karneval sein: Wir haben die Highlights aus Bad Münstereifel in Bildern zusammengefasst, etwa vom Zoch in Schönau.

An den Karnevalstagen finden Sie hier die schönsten Bilder aus Bad Münstereifel. 

Anspielungen auf die Flut in Arloff und Kirspenich

Der Spaß ist zurück in Arloff – und damit auch in Kirspenich. Denn durch den Doppelort durfte sich der Karnevalszug am Rosenmontag endlich wieder schlängeln. Und er wird als farbenfroher und abwechslungsreicher Zoch, in dem eine gewisse Portion Selbstironie gepaart mit Galgenhumor mitfuhr, in Erinnerung bleiben.

Fast 30 Gruppen mit rund 500 Zugteilnehmern starteten in Kirspenich und beendeten den närrischen Lindwurm fast drei Stunden später in Arloff. Eine der ersten Gruppen aus Arloff war eine Familie mit Freunden, die als Vogelscheuchen gingen. Auf die Nachfrage, warum sie dieses Motto wählten, kam prompt mit einem Schmunzeln: „Das war das Letzte, das uns von der Flut geblieben ist.“

Eine weitere Gruppe schob ein Boot durch die Straßen. Sie nannte sich Arloffer Gondoliere. „Ich habe bei der Flut viel verloren. Und wenn das Wasser noch einmal kommen sollte, dann haben wir wenigstens einen Kahn, mit dem wir flüchten können“, sagt der Arloffer Heinz Biesen mit leichtem Sarkasmus.

Weitere Gruppen gingen als Dinos, Froschkönige oder auch Wikinger. Eine größere Gruppierung huldigte den Charakteren rund um Super Mario, der Junggesellenverein zog eine Hommage an Tom Gerhardts „Voll normaaal“-Figur auf.

Besonders stimmungsvoll waren auch die beiden Spielmannszüge des Musikzugs „M’r jonn met“ Arloff-Kirspenich und des Tambourcorps’ „Eiche“ Mahlberg unterwegs, die den Bässen aus den Lautsprecherboxen ordentlich etwas entgegenzusetzen hatten. Die Jecken am Wegesrand nahmen sich in den Arm und schunkelten und sangen laut mit. (roc)

Panzerknacker in Schönau warfen den Tresorinhalt

Jeckes Jubiläum für Martin Dormagen: Im elften Jahr gibt er den Zugleiter in Schönau. Fünf bunte Wagen und zehn Gruppen mit insgesamt 250 Teilnehmern waren dabei. Von der Erftstraße zogen die Feierwilligen über die Hans-Gemünd-Straße und die Dorfstraße.

Zu denen, die im Zug gesichtet wurden, gehörte auch eine Truppe der „Panzerknackerbande“ mit großem, bereits geöffneten Tresor, in dem sich allerdings nur Wurfmaterial befand. Die Pänz vom Kindergarten verteilten rote Rosen. Das Blasorchester wurde auf einem Wagen chauffiert. Das Mutscheider Dreigestirn bildete den krönenden Abschluss des Zuges. (mg)

Englische Gentlemen waren happy in Iversheim

Mit einem lauten und dreifachen „Eveschem – Alaaf!“ wurden die Jecken in Iversheim auf die Straße gelassen. Kaum waren sie jedoch losgegangen, mussten sie sich den Massen an Zuschauern beugen und immer wieder abstoppen, weil es einfach zu voll war.

Es war gut was los auf der Euskirchener Straße und später auch im gesamten Dorf. Kein Wunder, denn Petrus muss doch ein Iversheimer sein, der die Zugteilnehmer mit reichlich Sonne beschenkte.

In 13 Gruppen, davon drei auf einem großen Wagen, machten sich rund 150 karnevalshungrige Menschen auf den Weg und schmissen reichlich Kamelle. „Wir sind nach den Jahren der Extreme mehr als glücklich über so viele Jecke im und am Zoch“, sagt Sascha Gockeln, der als Zugleiter alles im Griff hatte.

Bei den Kostümen griffen die Zugteilnehmer zu Altbewährtem. So waren Clowns und Piraten schon recht traditionell geprägt. Der Kirmesverein Iversheim sorgte als Glücksbärchis für Freude, und auch die IG „Rettet den Karneval“ trug im dritten Zug innerhalb von drei Tagen zum Gelingen bei.

Aus Bad Münstereifels englischer Partnerstadt Ashford waren extra über die Karnevalstage rund zehn ältere Herrschaften jenseits der 60 Jahre angereist. Auch sie ließen, mit einer Portion britischen Humors ausgestattet, die Kinderherzen höherschlagen, da sie reichlich Wurfmaterial verteilten. Ganz nebenbei war ihnen ein „We are happy to be here“ zu entlocken.

Der Après-Ski-Club Iversheim hatte es bei dem tollen Wetter dagegen schon schwieriger, trug man doch Ski-Bekleidung. Der Stimmung trug aber auch dieses Kostüm keinen Abbruch, denn Iversheim hat das Feiern nicht verlernt. (roc)

„Jeck Comeback“ hieß es in Nöthen und Gilsdorf

Es war das große „Jeck Comeback“ in Nöthen und Gilsdorf. So stand es zumindest vorne am Traktor, der den Wagen der Löstige Breddemänn zog. Endlich wieder Karneval! Darüber freute sich nicht nur Michael Blaeser, seit fast fünf Jahren oberster Breddemann.

Der Karnevalszug nahm in Gilsdorf seinen Anfang, um sich dann durch die Straßen in Richtung Nöthen zu schlängeln. Mit von der Partie waren die „Badefrauen“ mit ihren Kindern und Enkelkindern, angeführt von Brigitte August. Und auch Sandra Blaeser mit der neunjährigen Tochter Lena und dem erst fünf Monate alten Leon hatten Badetag. Sandra Blaeser, Erzieherin im Nöthener Kindergarten, freute sich, dass auch sehr viele junge Menschen im Zug mitmachten.

Ihren Spaß am Karneval hatten der Nöthener Musikverein, die zahlreichen großen und kleinen Astronauten sowie die Fußballerinnen und Fußballer des SV Nöthen. (mg)

Und die Kraniche schauten in Mutscheid von oben zu

Düsseldorf mag wohl, wie besungen, die längste Theke der Welt haben. Mutscheid hat dafür mit nur knapp 150 Metern, so die beiden Zugleiter David Axer und Horst Reichards, den vermutlich kürzesten Zugweg weit und breit. Für Reichards war es nach 21 Jahren der letzte als Verantwortlicher. Der Zug dauerte trotz kurzer Wegstrecke allerdings mehrere Stunden, er stand öfter still oder bewegte sich nur im Schnecken-Tempo.

Den krönenden Schlusspunkt bildete der Prinzenwagen mit Tollitäten und Gefolge. Während viele Kinder ihre Taschen aufhielten oder sich nach den Süßigkeiten bückten, gönnte sich ein 88-jähriger Mutscheider auch gerne mal ein Schnäpschen. Als Ausgleich gab es aber auch genug Gemüse und Obst, das die Zugteilnehmer verteilten. Das kam gut an, so mancher ließ sich noch am Zugweg eine leckere Möhre schmecken.

Freude pur versprühten die mit reichlich tänzerischem Elan ausgestatteten Mädels von Showtime. Die Fußballer des SV Mutscheid waren nicht in Trikots, sondern in Outfits eines Euskirchener Herrenausstatters dabei.

Selbst die Tierwelt interessierte sich für das, was vor sich ging: Während des Umzuges flogen Scharen von Kranichen über die Mutscheid. Das Dreigestirn war zwar nicht in ganz so luftigen Höhen, fühlte sich aber auf dem Prinzenwagen wohl. Den Schlusspunkt des kleinen, aber feinen Zuges, bildete das Team des städtischen Bauhofs und räumte auf. (mg)

Eicherscheid feiert klein, fein und ganz schön laut

Trotz bewölkten Himmels säumten viele kostümierte Menschen die Straßen in Eicherscheid. Sie waren gekommen, um den aus zehn Gruppen bestehenden Karnevalszug zu bestaunen und Kamelle und Strüßjer über sich regnen zu lassen. Klein aber fein, dafür jedoch wenig leise schlängelte der Zoch sich durchs Dörfchen: Die Bassboxen ließen alles vibrieren.

Angeführt vom Tambourcorps Fidelia Eicherscheid, reihten Fußgruppen aus Nöthen, deren Mitglieder als Taucher mit Minischwimmbecken gingen, und der IG Rettet den Karneval ein. Es folgten die Streetdancer Antweiler mit gut einstudierten Hebefiguren sowie sechs Wagen. Auf einem war die Jugendabteilung der ErftBaskets Bad Münstereifel, die Trikots der Basketballlegenden der USA trugen.

„Wir haben hier zehn Gruppen mit rund 200 Zugteilnehmern. Das ist in der aktuellen Zeit absolut in Ordnung“, sagte Zugleiter Dirk Jäkel vom Karnevalsverein Roomedräje Eicherscheid, der rund 70 Mitglieder, davon 20 Aktive, hat. Die Zuschauer   ließen sich von der Musik zu spontanen Tänzchen animieren und feierten ausgelassen trotz immer wieder stockenden Umzugs. „Wir vom Karnevalsverein haben für alle mitmachenden Gruppen Wurfmaterial für 2500 Euro bereitgestellt – und dennoch dieses Jahr auf die Sammlung im Dorf verzichtet“, berichtete   Jäkel.

Dass so ein Karnevalszug auch auf dem Dorf seine Botschaften vermitteln soll, belegen die Schilder an den Traktoren. Der Spruch „Ohne Bauern keine Karnevalsumzüge“ darf durchaus als Signal an die Politik verstanden werden. (roc)


Die weiteren Züge im Stadtgebiet

Rosenmontag, 20. Februar

14.00 Uhr: Zug, Brückenstraße, 53902 Bad Münstereifel-Arloff-Kirspenich

14.00 Uhr: Zug, Eichener Str., 53902 Bad Münstereifel-Houverath

13.00 Uhr: Zug, Dorfsaal, 53902 Bad Münstereifel-Iversheim

14.00 Uhr: Zug, Pescher Str./Gilsdorf, 53902 Bad Münstereifel-Nöthen

14.00 Uhr: Zug, Erftstraße, 53902 Bad Münstereifel-Schönau

Was ist sonst so los? Hier finden Sie alles zum Karneval im Kreis Euskirchen im Überblick. 

Wir wünschen schöne Karnevalstage. Alaaf!

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