DenkmalschutzDie Restaurierung läuft

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Für die Instandsetzung gab es unter anderem Fördermittel von der NRW-Stiftung, die Professor Dr. Schumacher (rechts) an den Vereinskartellvorsitzenden Christian Koch übergab.

Für die Instandsetzung gab es unter anderem Fördermittel von der NRW-Stiftung, die Professor Dr. Schumacher (rechts) an den Vereinskartellvorsitzenden Christian Koch übergab.

Blankenheim-Dollendorf – Viele frei stehende Kreuze, Bildstöcke und Heiligenhäuschen in der Eifel haben durch Verwitterung und Temperaturschwankungen im Laufe der Jahrzehnte stark gelitten. Betroffen ist zum Beispiel der am Ortseingang von Dollendorf stehende Bildstock mit der Reliefdarstellung von der „Verurteilung Jesu“. Die Gemarkung wird im Volksmund „Pilatushaus“ genannt. Es folgen noch sieben Fußfälle, die Antoniuskapelle und schließlich das „Hohe Kreuz“ in Schloßthal. Maximilian Philipp, Graf zu Manderscheid, Blankenheim und Falkenstein sowie Domherr in Straßburg und Köln, hatte die Bauten 1701 errichten lassen.

Die Heimatforscher Herbert Caspers und Josef Andermahr regten beim Vereinskartell an, dass die Fußfälle und die Kapelle dringend einer Restaurierung bedürfen. Dieter Caspers wurde als Projektkoordinator für die anfallenden Arbeiten bestimmt. Er nahm Kontakt zur NRW-Stiftung und zu den heimischen Banken auf, um Spenden zu erhalten. Für die Restaurierung der Fußfälle – die Arbeiten wurden bereits in den Monaten Juni bis August ausgeführt – überreichte die NRW-Stiftung 6400 Euro. Rita Witt und Uwe Schmitz von der Bürgerstiftung der Kreissparkasse übergaben einen Scheck über 2000 Euro, und die Volksbank Nordeifel, vertreten durch Abteilungsleiter Ewald Endris, steuerte 750 Euro hinzu.

Gern verweilt der Vizepräsident der NRW-Stiftung, Professor Dr. Wolfgang Schumacher, im Lampertstal und dem größten Wacholderschutzgebiet in NRW. Er übergab für die Restaurierung der Antoniuskapelle einen Bewilligungsbescheid in Höhe von 48.100 Euro. „Eigentlich dürfen Kirchenbauten nicht gefördert werden, aber hier mussten wir vom Grundsatz abweichen und einen Sonderfall schaffen“, so der Vizepräsident.

Restaurator Thomas Sieverding aus Bergisch-Gladbach erläuterte die Eigenart der Fußfälle. „Man spricht von einem Fußfall, wenn eine Steinschwelle zum Knien im Erdreich eingelassen ist .“

Ortsbewohner entfernten an den Bildstöcken den Strauchbewuchs. Danach reinigte der Restaurator den Sandstein von Flechten, brachte Zement-Fugenmaterial ein, festigte den Stein, ergänzte das Reliefbild, sicherte Pfosten und verklammerte das umlaufende Eisen. Mit den Restaurierungsarbeiten an der Antoniuskapelle soll im Frühjahr begonnen werden. Die Fenster in der Laterne werden erneuert, die übrigen Fenster sowie Eingangstür und Portal restauriert und schadhafte Dachstellen saniert. Außen- und Innenanstrich sollen im Originalton aufgebracht werden. „Hier müssen wir die Richtlinien des Amtes für Denkmalpflege beachten“, erklärte Dieter Caspers.

Zum kommenden Antoniusfest im Juni 2013 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Die Pflege der Kapelle erfolgt durch Frauen aus Schloßthal und Dollendorf.

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