Der Gemeinderat in Blankenheim gibt bis zu 150.000 Euro für die Toiletten-Lösungen frei. Es ist eine Förderung von bis zu 90 Prozent möglich.
Hohe BesucherzahlenSo wird das Toiletten-Problem am Freilinger See gelöst

Unweit der beiden Grillhütten am Freilinger See wird bald ein neuer Sanitärcontainer aufgestellt. Für Bürgermeisterin Jennifer Meuren (l.), Fachbereichsleiterin Maria Nelles und Freilingens Ortsvorsteher Karl Heinz Ramers ist der Gemeinderatsbeschluss die Konsequenz deutlich gestiegener Besucherzahlen am Freilinger See.
Copyright: Stefan Lieser
Der Freilinger See ist nicht nur bei den Badefreunden in der Gemeinde Blankenheim beliebt. Die Gemeinde verzeichnet so viel Zulauf, dass die Verwaltung jetzt an beiden Uferseiten dringend benötigte öffentliche Toilettenanlagen aufstellen lassen wird.
Seit der Flut im Juli 2021, in deren Folge die beiden Badestellen am Kronenburger See und an der Steinbachtalsperre entweder aufgrund von Schäden an der Staumauertechnik oder durch komplette Zerstörung gesperrt waren, haben die Besucherzahlen am Freilinger See deutlich zugenommen. Spätestens da wurde klar: Beim „stillen Örtchen“ besteht Handlungsbedarf.
Auf beiden Seiten des Freilinger Sees werden Toiletten installiert
An der „Seebar“ auf der Reetzer Uferseite stehen zwar in den beiden Sanitärräumen vier Toiletten für Damen sowie für Herren zwei Toiletten und zwei Urinale gegen eine Nutzungsgebühr von 50 Cent für die Toilettenreinigungskraft zur Verfügung. Doch das ist an heißen Sommertagen und bei Veranstaltungen – da werden keine zusätzlichen mobilen WC-Häuschen aufgestellt – zu wenig. Und an der Seite gegenüber (der „Steinseite“), die vor allem von den Freilingern selbst gerne als Badestelle und Liegewiese genutzt wird, ist überhaupt kein WC vorhanden. Die Folge: Wer ein dringendes Bedürfnis verspürt, sucht sich in seiner Not mangels erreichbarem oder freiem WC in der Nähe eine Alternative in der Natur um den See herum.
Alles zum Thema Hochwasser, Überschwemmung und Flut
- Hohe Besucherzahlen So wird das Toiletten-Problem am Freilinger See gelöst
- Unwetter Windstürme und Hochwasser bedrohen Polens Ostseeküste
- Jahresrückblick 25 aus 25 - ein Jahresrückblick
- Hohe Kosten 2040 wird am Kronenburger See der Bagger wieder gebraucht
- Unwetter Winterstürme halten Kalifornien weiter im Griff
- Kalenderblatt Was geschah am 26. Dezember?
- Unwetter Überschwemmungen und Tote bei Wintersturm in Kalifornien
Das ist kein neuer Missstand. Doch in den vergangenen Jahren wurde er so deutlich, dass Freilingens Ortsvorsteher Karl Heinz Ramers die Zeit zum Handeln gekommen sieht.
Die Verwaltung machte in der jüngsten Gemeinderatssitzung ein Angebot, dem einstimmig zugestimmt wurde: Auf der Steinseite wird eine Trockentrenntoilette aufgestellt, für die Reetzer Seite, da, wo sich auch die großen Liegewiesen, die Parkplätze und die „Seebar“ befinden, soll ein Sanitärcontainer nahe der beiden Grillhütten aufgestellt werden.
Gemeinde Blankenheim hofft auf eine hohe Förderung
Der Container soll zur Vorbeugung gegen Vandalismus allerdings nur für die Mieter der Grillhütte und für besondere Festivitäten am See geöffnet werden, so die Verwaltung. Man wolle allerdings auch flexibel sein, ergänzte Bürgermeisterin Jennifer Meuren in der Gemeinderatssitzung. Wenn es in den Sommermonaten, speziell an den Wochenenden und in den Sommerferien, zu starkem Besucherandrang komme, werde der WC-Container ebenfalls geöffnet. Die Kosten werden derzeit auf rund 60.000 Euro zuzüglich der Tiefbauarbeiten zu den schon vorhandenen Versorgungsanschlüssen geschätzt.
Nun macht sich die Verwaltung auf die Suche nach einem externen Dienstleister, der die Reinigung der Anlage übernehmen soll. Das gilt auch für die rund 60.000 Euro teure neue Trockentrenntoilette. Das DIN-zertifizierte Häuschen braucht keine Versorgungsanlagen und betreibt sich mittels eines Solarpanels auf dem Dach für Entlüftung und Beleuchtung selbst. Nach Herstellung einer Grube durch den Bauhof der Gemeinde werde die neue WC-Anlage innerhalb eines Tages von der Fachfirma, die sie herstellt, aufgebaut, so Fachbereichsleiterin Maria Nelles. Sie könne dann sofort in Betrieb genommen werden.
Eine solche Trockentrenntoilette hat sich nach Angaben der Verwaltung auch schon andernorts, etwa im Gebiet der Stadt Monschau, bewährt. Dem Modell gab der Gemeinderat den Vorzug gegenüber einer Dixi-Toilette, einer Komposttoilette, einem anzumietenden oder zu kaufenden Sanitärcontainer oder einem Eigenbau durch den Bauhof.
Maximal 150.000 Euro gab der Gemeinderat für die Anschaffung der beiden „stillen Örtchen“ am Freilinger See frei. Die Kosten werden den Gemeindesäckel am Ende wahrscheinlich deutlich weniger belasten, denn sie werden, so Bürgermeisterin Meuren, mit bis zu 90 Prozent über den Landesfördertopf „Attraktivierung der Infrastruktur“ bezuschusst.
Gebühren werden erhöht
Nicht nur bei den Toilettenanlagen wird es im kommenden Jahr am Freilinger See Neuerungen geben. Neu werden auch die Benutzungsgebühren für die Grillhütten und das Parken auf den Wiesen oberhalb der Reetzer Seite sein.
Die Grillhüttenbenutzungsgebühren – zuletzt 2023 festgesetzt – werden zum 1. Januar 2026 deutlich erhöht: für die Grillhütte I (Fassungsvermögen bis zu 100 Personen) von 70 auf 120 Euro pro Veranstaltungstag, für die Grillanlage II (Fassungsvermögen bis 50 Personen) von 50 auf 100 Euro.
Das Parken kostet künftig pro Stunde zwei statt bisher einen Euro. Die Tagesgebühr steigt von vier auf acht Euro, und ein Saisonausweis (gültig zwischen Mai und September) wird 100 statt 50 Euro kosten.

