Karten für weitere Vorführung zu habenSommer-Kino in Blankenheim kam gut an

Da ist der Platz selbst schon Filmkulisse: Neben dem Gildehaus war die Leinwand zum ersten Abend des Blankenheimer Sommer-Kinos aufgebaut.
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Blankenheim – Film ab auf dem Curtius-Schulten-Platz in Blankenheim: Mit „Der Fall Richard Jewell“ hat der erste von zwei Abenden des Sommer-Kinos im Ortskern rund um die Ahrquelle begonnen. 96 Zuschauer kommen. Mehr sind nicht erlaubt.
„Moment noch“, bittet Agnes Trapp, denn der Countdown läuft. Dann steht er auf null, sie öffnet das Waffeleisen, noch ein bisschen Puderzucker drauf, und fertig sind zwei „Waffeln am Stiel“. Seit wenigen Minuten ist Einlass zum Sommer-Kino in Blankenheim. Nicht das erste Mal, doch das erste Mal unter diesem Motto und natürlich den besonderen Bedingungen der Corona-Schutzverordnungen.
Trapp hat sich gesagt: Die Idee kann man nur unterstützen. Und sich bereit erklärt, in dem ovalen, pastellrosa gestrichenen Verkaufswägelchen ihre Waffeln anzubieten. Das ist in Blankenheim nichts Neues. „Meine Mutter Ännchen hat das viele Jahre lang auf der Blankenheimer Kirmes gemacht.“ Nebenan befüllt unterdessen Christina Zimmermann-Holz den Behälter fürs Popcorn im roten Verkaufswagen des Blankenheimer Eiscafés Serafin. „Wir haben als Aroma Havanna-Caramel genommen“, verrät sie und prüft, ob sich die Maisflocken auch ausreichend in der Popcorn-Maschine erhitzen.
Gäste aus Baden-Württemberg
Alles ist vorbereitet für einen schönen Sommer-Kino-Abend. Auch Ute Rösgen, Inhaberin des Cafés und Restaurants „Landlust“ am Platze, macht mit: „Das ist doch toll, dass überhaupt was in Blankenheim stattfindet“, sagt sie. Rösgen wird an diesem Abend unter anderem Flammkuchen verkaufen. Auf bereit gestellten Stühlen vor der „Landlust“ hat gerade eine Marmagen-Blankenheim-Lommersdorf-Clique Platz genommen, darunter William Sonnenberg aus Lommersdorf. Ihm kommt das Sommer-Kino nicht unbekannt vor: „Wir haben das vor vier Jahren schon mal mit einem ähnlichen Konzept an einem Abend für „Kino Vino“ hier gemacht. Das war ein großer Erfolg, es kamen mehr als 200 Leute.“
Die wären jetzt nur bei einer dreimal so großen Fläche erlaubt, stattdessen dürfen es nur 96 Zuschauer sein. Mehr lassen die Corona-Schutzverordnung und das Hygiene-Konzept für den lauen Abend nicht zu. Das haben Janina Rieder und ihre Kolleginnen von der Verwaltung schriftlich.
96 Plätze sind erlaubt
Rieder hat die Sitzstufen hoch zum Eifelmuseum genau vermessen, noch zusätzliche Stühle besorgt und mit exakt 1,50 Metern Abstand zwischen den Plätzen einen „Saal-Plan“ entworfen. Die Zeichnung hat sie eingescannt und per Mail an den Veranstaltungsvermittler Ticket-Regional geschickt. Die stellten Rieders Plan online zu den beiden Terminen des Blankenheimer Sommer-Kinos.
96 Plätze sind erlaubt, 96 wurden für den ersten Kino-Tag gebucht. Ausverkauft. Und die Veranstalter sparen sich das Eintragen der Besucher in Gästelisten am Abend selbst: Mit dem Online-Eintrittskarten-Kauf haben die Zuschauer ihre Kontaktdaten schon hinterlegt.

Auf den Kino-Abend: William Sonnenberg aus Lommersdorf (Mitte).
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„Wir hatten Glück! Das waren fast die letzten beiden Karten“, freut sich Martin Richter. Mit Ehefrau Carola ist er im Wohnmobil unterwegs. Das Ehepaar aus Crailsheim in Baden-Württemberg macht im „Corona-Sommer“ den ersten Eifel-Urlaub. Der Anfang war in der Vulkaneifel, jetzt eben Blankenheim. Wie sie die Idee des Kino-Sommers finden? Das sei ein weiteres Beispiel dafür, „was sich die Städte und Gemeinden jetzt alles einfallen lassen“, kommentiert Richter anerkennend.
Damit auch Blankenheim Teil eines ungewöhnlichen Kino-Sommers in Deutschland werden konnte, hatte Touristikerin Jennifer Meuren bei Thomas Kamm, Veranstalter des Scheunen-Kinos in Nettersheim, angefragt. Dort ist die diesjährige Kino-Saison gerade beendet. Also sagte Kamm zu und packte die nötige Technik sowie die Leinwand in den Transporter. Die Projektionsfläche wurde neben dem Gildehaus in Blankenheim aufgebaut. Peter Scheibe, der Mann fürs Technische, richtete die Projektionslinse ein.
Glück mit dem Wetter
Gebucht hatten die Blankenheimer Kino-Freunde den Film „Der Fall Richard Jewell“: Ein Wachmann bei den Olympischen Sommerspielen 1996 in Atlanta informiert die Behörden über ein bevorstehendes Bombenattentat – und wird selbst als Tatverdächtiger festgenommen.
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Und dann hatten Gäste und Veranstalter auch noch Glück mit dem Wetter: Es regnete nicht, als die Musiker der „1-Ahr-Jazzband“ zum Auftakt spielten, und es regnete nicht, als der Film begann. Die mitgebrachten Regenschirme blieben zugeklappt.