Blankenheim – Ein besonders grausamer Fall von Tierquälerei beschäftigt seit Montagabend die Polizei. In einer Tierarztpraxis in Blankenheimerdorf wurde eine schwer verletzte Katze zur Behandlung abgegeben, die von einem Carbonpfeil durchbohrt und durch mehrere Luftgewehrkugeln schwer verletzt worden war. Tierärztin Stefanie Franz war auch am Dienstagmittag noch entsetzt über die Qualen, die dem Tier offenbar ganz bewusst und roh zugefügt worden waren.

„Die Katze war vor einem Jahr von ihren damaligen Besitzern, die offenbar in einen anderen Ort gezogen sind, am Frankenring zurückgelassen worden“, sagte Franz. Das Tier sei seitdem von Nachbarn der ursprünglichen Besitzer gefüttert worden und jetzt schwer verletzt gefunden und in ihre Praxis gebracht worden.

Eingeschläfert, um die Qualen zu beenden

Sie, so die Tierärztin, habe die graugetigert-weiße Katze in Narkose gelegt, um nach einem Röntgenbild die Verletzung durch den Carbonpfeil analysieren zu können. Dabei habe sie festgestellt, dass die Katze von dem Pfeil nicht durch einen Bogenschuss verletzt worden war, sondern dass er offenbar mit großer Wucht mit der Pfeilrückseite in das Tier getrieben worden war.

„Der Pfeil hatte den Brustkorb und die Lunge der Katze durchbohrt und außerdem das Herz verletzt. Als ich das auf dem Röntgenbild gesehen habe, habe ich beschlossen, das Tier, das noch in Narkose lag, zu erlösen und habe es eingeschläfert“, sagte Stefanie Franz. Auf dem Röntgenbild erkannte die Tierärztin zudem, dass die Katze offenbar schon viermal von Luftgewehrkugeln getroffen worden war. Die Diabolo-Geschosse steckten noch im Körper.

Franz informierte die Polizei in Schleiden, die den schwerwiegenden Fall von Tierquälerei aufnahm und Ermittlungen einleitete. Der Pfeil, den der mutmaßliche Tier- oder Katzenhasser verwendet hat, könnte dabei zu ihm führen, denn es handelte sich nicht um ein Kinderspielzeug oder ein selbst geschnitztes Geschoss, sondern laut Tierärztin Franz um ein Hightech-Geschoss aus Carbon.