Nach der FlutWanderbus soll beim Wiederaufbau des Tourismus an der Ahr helfen

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Wanderbus

Der neuen Wanderbus mit seinen  24 Plätzen wurde  am Bahnhof  Altenahr vorgestellt.

Blankenheim/Altenahr – Der Tourismus an der von der Flutkatastrophe hart getroffenen Mittelahr soll einen Neuanfang machen. Diesem Ziel dient auch der Start des Wanderbusses zwischen Blankenheim-Wald und Altenahr. Die Linie fährt an Wochenenden und Feier- sowie Brückentagen vom 15. April bis zum 1. November täglich dreimal ahrauf-, zweimal ahrabwärts und hält an drei Etappenzielen des Ahrsteigs.

Von Blankenheim nach Freilingen, von dort nach Aremberg, dann aber erst wieder von Bad Neuenahr-Heimersheim nach Sinzig am Rhein ist der Ahrsteig nach der Flut schon wieder begehbar. Dazwischen sind die Hochwasserschäden so groß, dass der Wanderweg noch gesperrt ist. Zugänglich ist derzeit ungefähr ein Drittel der Strecke – genug, um wieder einen ÖPNV für Wanderer aufzubauen. Er verbindet die Bahnhöfe in Blankenheim-Wald und in Altenahr.

Umleitungen auf teils zerstörtem Ahrsteig

„Auf den weiteren Etappen sind wir dabei, Umleitungsstrecken auszuschildern, die nach und nach fertig werden“, so Ulla Dismon von der Mittelahr-Touristik. Auf der Internetseite werde aktuell über den Fortgang berichtet. „Im Sommer soll der ganze Ahrsteig wieder offen sein“, so ihre Hoffnung.

Dieser Optimismus passt zum Wanderbus, der von der Regionalverkehr Köln (RVK) betrieben wird und durch die Tarifgebiete der Verkehrsverbünde Rhein-Sieg (VRS) und Rhein-Mosel (VRM) führt. Er wurde jetzt in Altenahr vorgestellt.

Ein Bus als wichtiges Signal für die Region

„In der Phase des Wiederaufbaus ist diese Busverbindung ein wichtiges Signal für unsere Region, dass wir in die Zukunft blicken und unseren Gästen wieder ein attraktives touristisches Angebot machen können“, so Cornelia Weigand, Landrätin des Kreises Ahrweiler.

Der Wanderbus

Abfahrtzeiten

Der Wanderbus wird ab dem 15. April an allen Wochenenden, Feiertagen sowie Brückentagen nach Christi Himmelfahrt, Fronleichnam und vor Allerheiligen pendeln. Dreimal ahrauf-, zweimal ahrabwärts. In Altenahr startet der Bus an der Haltestelle Bahnhof/Friedhof Richtung Blankenheim um 9.30, 13.30 und 16.30 Uhr. In Blankenheim-Wald besteht die Fahrtmöglichkeit Richtung Altenahr um 11.05 und 15 Uhr. (sli)

Ticketpreise

Fast konkurrenzlos günstig ist eine Fahrt im neuen Wanderbus angesichts der aktuellen Benzinpreise: Auf der Strecke gilt grundsätzlich der VRS-Tarif. Nur wer ausschließlich zwischen Altenahr und Aremberg unterwegs ist, zahlt den VRM-Tarif. Laut VRS werden drei Tarifzonen durchfahren. Blankenheim-Freilingen kostet für die Einzelfahrt 2,50 Euro, Blankenheim-Altenahr 5,30 Euro und die 24-Stunden-Gruppenkarte für fünf Personen inklusive Hin- und Rückfahrt 20,80 Euro. (sli)

Wandern und Radfahren

Weitere Angebote sind in diesem Jahr speziell für Wanderer und Radwanderer an der Oberahr geplant. Die „Tour de Ahrtal“ am 12. Juni steht zwischen Blankenheim und Antweiler unter dem Motto „Es geht nicht weit, aber es geht weiter“, was Bezug zu den Wiederaufbauarbeiten nimmt. Der Unterstützung der Wirtschaftsbetriebe, vor allem der Winzer an der Mittelahr, dient auch das „Wandern für den Wiederaufbau“ zwischen Mayschoss, Rech und Dernau. Die erste Tour mit Weinverkostung in den Weinbergen wird am 23. April stattfinden, weitere Termine sind bis 29. Mai geplant.  (sli)

Mit dabei waren Achim Blindert, Allgemeiner Vertreter von Landrat Markus Ramers, Blankenheims Bürgermeisterin Jennifer Meuren, Guido Nisius (Bürgermeister von Adenau), Vertreter der Verbandsgemeinde Altenahr und VRM-Geschäftsführer Stephan Pauly.

Pauly erinnerte an den besonderen Stellenwert einer Busverbindung zwischen Ahrquelle und Mittelahr: „Über 40 Jahre lang hat es keinen Bus auf dieser Strecke gegeben.“

Der Ahrradweg ist noch nicht wieder befahrbar

Das wird sich mit der neuen Linie 899 ändern. Sie ist streng genommen eine Wiederauflage der im vergangenen Jahr als Rad-Wanderbus eröffneten Verbindung. Sie fuhr allerdings nur an sechs Wochenenden, bevor die Flut die Strecke zerstörte. „In diesen wenigen Wochen hatte sie fast 900 Fahrgäste“, so Achim Blindert – das unterstreiche die Sinnhaftigkeit des Angebots. Die Neuauflage ist jedoch nicht für Radwanderer gedacht: Der Ahrradwanderweg ist bis auf Weiteres nicht befahrbar.

Die fünf pro Tag geplanten Fahrten seien als Probefahrplan im Testzeitraum bis Ende 2023 zu sehen, so Blindert. Steige der Bedarf, könne der Takt erhöht und gegebenenfalls auch auf ein größeres Fahrzeug umgestellt werden, so Stephan Pauly. Gestartet wird mit einem 24-Sitzer-Kleinbus.

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Die Kosten für den Busbetrieb in Höhe von 54400 Euro teilen sich die beiden Kreise nach den Anteilen an den 57 Kilometern Strecke: 27 Kilometer auf Euskirchener Gebiet kosten 26.100 Euro, 30 auf Ahrweiler Gebiet 28.300 Euro.

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