Verkehrsschilder ignoriertLkw-Fahrer sorgen in Euskirchen für Chaos und Schäden

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Immer wieder versuchen Lkw-Fahrer, am Bahnhof zu wenden, wenn sie merken, dass die Unterführung zu klein ist.

Immer wieder versuchen Lkw-Fahrer, am Bahnhof zu wenden, wenn sie merken, dass die Unterführung zu klein ist.

Euskirchen-Großbüllesheim – Mittlerweile gehören sie zum gewohnten Bild: Lastwagenfahrer vollführen in Höhe des Großbüllesheimer Bahnhofs waghalsige Wendemanöver. Kurz vorher haben sie die Verkehrsschilder ignoriert, die darauf hinweisen, dass die Bahnunterführung auf der Strecke nach Wüschheim lediglich 3,40 Meter hoch ist.

Wenn ihnen klar wird, dass ihr Fahrzeug nicht durch dieses Nadelöhr passt, ist es allerdings zu spät. Also legen sie den Rückwärtsgang ein – und das auf einem Straßenabschnitt, der wegen einer Kurve unübersichtlich ist.

Gegen die Einbahnrichtung

Manche Fahrer versuchen dann am Bahnhof ihr Glück. Sie nutzen den kleinen Vorplatz, um zurück nach Großbüllesheim zu gelangen. Andere tasten sich ein beträchtliches Stück weiter rückwärts bis zur Lise-Meitner-Straße vor. „In die Lise-Meitner-Straße fahren sie dann gegen die Einbahnrichtung, um sich das Wenden zu sparen, und anschließend weiter durch die Wohngebiete, um aus dem Dorf zu finden“, sagt Hubert Küpper. Küpper ist Vorsitzender des Bürgervereins Großbüllesheim und Stadtverordneter. Die Lkw-Fahrer auf Abwegen sind ihm schon lange ein Dorn im Auge. „Die Höhe der Unterführung wird für den Verkehr, der aus Richtung Kleinbüllesheim kommt, mittlerweile durch vier Schilder angezeigt. Für Laster ist die Durchfahrt durch Großbüllesheim sogar verboten.“

Lange Zeit seien es pro Werktag bis zu drei Lastwagen gewesen, sie sich an der Eisenbahnbrücke regelrecht festgefahren hätten. Seit die L 182 wegen der Sanierungsarbeiten abschnittsweise gesperrt sei, „sind es bis zu zehn Lkw am Tag“, sagt Küpper.

Die Fahrer würden wahrscheinlich am Kreisverkehr an der Einfahrt zum Industriegebiet von ihren Navigationsgeräten zuerst in Richtung Kuchenheim, weiter nach Kleinbüllesheim und über die Großbüllesheimer Straße in Richtung Wüschheim geleitet. Auf dem Weg dorthin scheren sie sich nicht um besagte Hinweis- und Verbotsschilder.

Jedes Mal ein Verkehrschaos

„Am Bahnhof verursachen sie durch das Zurücksetzen jedes Mal ein Verkehrschaos.“ Beim Wenden hätten schon viele Fahrer Schäden angerichtet. Die Querungshilfe an der Lise-Meitner-Straße sei schon dreimal demoliert worden, ein Lkw habe das Ortseingangsschild samt Betonsockel kaputtgefahren, so Küpper. Am Eingangsbereich der Villa gegenüber dem Bahnhof sei es ebenfalls schon zu Beschädigungen gekommen. Gegenüber wurde ein Poller aus der Verankerung gerissen, und kurz vor der Unterführung ist ein Stück der Straßenböschung zerstört worden.

„Die Anwohner sind mittlerweile mehr als verärgert“, berichtet Hubert Küpper, der sich nach eigenen Angaben schon mehrfach an die Stadt Euskirchen gewandt hat und ebenso an den Kreis, denn „die Großbüllesheimer Straße ist eine Kreisstraße“. Auch einige Geschädigte hätten die Euskirchener Stadtverwaltung kontaktiert. „Doch alle unsere Vorstöße haben bisher keine Abhilfe geschaffen“, sagt Küpper: „Die Stadt hat zwar vor einiger Zeit zusätzliche Schilder aufgestellt. Damit ist es aber nicht getan.“

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Er regt an, an geeigneter Stelle über der Fahrbahn einen Höhenbegrenzer einzurichten, der den Lkw-Fahrern verdeutlicht, dass sie die Unterführung auf jeden Fall meiden sollten.

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