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Fußball-BezirksligaDer SC Wißkirchen springt auf Nichtabstiegsplatz

Lesezeit 5 Minuten
Torschütze Deniz Isitmen umarmt einen Mitspieler.

Große Erleichterung beim Torschützen Deniz Isitmen.

Die SG Dahlem-Schmidtheim lässt im Kellerduell ihre allerletzte Chance auf den Klassenerhalt verstreichen. Bessenich jetzt Drittletzter.

SC Wißkirchen – SG Dahlem-Schmidtheim 4:0 (1:0). Unterschiedlicher konnte die Gefühlslage bei den Kontrahenten nach dem Schlusspfiff im Kellerduell kaum sein: Während die Platzherren durch den Dreier den Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz schafften, dürfen die Gäste angesichts von 13 Zählern Rückstand auf das rettende Ufer das Thema Klassenverbleib nach einem schwachen Auftritt zu den Akten legen.

Platzverweise gegen Dahlems Trainer und Wißkirchens Co-Trainer

Obwohl die Partie trotz ihrer enormen Bedeutung ziemlich fair verlief, verteilte Schiedsrichterin Lisa Reinecke gleich zwei Platzverweise. Diese betrafen jedoch nicht die 22 Akteure auf dem Feld, sondern die Protagonisten an der Seitenlinie. Zunächst erwischte es Dahlems Coach Marcel Timm, der sich über einen nicht gegebenen Strafstoß für sein Team aufgeregt hatte, dafür erst die gelbe und unmittelbar darauf die Ampelkarte sah. „Ich war einfach nicht in der Lage, meinen Mund zu halten. Etwas Schlimmes gesagt habe ich allerdings nicht“, kommentierte Timm die Aktion, die sich zehn Minuten nach der Pause ereignete. Das gleiche Schicksal widerfuhr im zweiten Durchgang auch Wißkirchens Co-Trainer Ralf Leyendecker, der eine Entscheidung der Unparteiischen kritisiert hatte und ebenfalls aus dem Innenraum verbannt wurde.

Aufreger des Spiels: Elfmeterpfiff für Dahlems Fabian Thur blieb aus

Die Szene, die letztlich zur Hinausstellung von Timm führte, war der ausbleibende Pfiff nach einem Zweikampf zwischen Verteidiger Redouan Toumi und Angreifer Fabian Thur. Natürlich beschwerte sich der Übungsleiter anschließend ein wenig zu lautstark, doch der Grund für seine Verärgerung war mehr als berechtigt, denn der Wißkirchener trat seinem Rivalen von hinten klar in die Beine. Da es zu diesem Zeitpunkt lediglich 1:0 für die Heimelf stand, hätte die Begegnung einen anderen Verlauf nehmen können.

Schiedsrichterin Lisa Reinecke zeigt Dahlems Trainer Marcel Timm die Rote Karte.

Zu heftig beschwert: Lisa Reinecke zeigte Coach Marcel Timm die Ampelkarte.

Verliert die Bodenhaftung bei der Ballführung: Nico Heuser.

Vorbereiter des 1:0: Nico Heuser.

Kein Trost für die Gäste war der Umstand, dass Reinecke auch auf der anderen Seite nach einem heftigen Rempler gegen den Rücken von Deniz Isitmen keinen Elfmeter gab. Diese Situation kurz vor dem Abpfiff hatte ohnehin keinen spielentscheidenden Charakter mehr. Während die Unparteiische in diesen beiden Fällen falsch lag, war ihre Zweikampfbewertung vor der Pause, als Kaloyan Petrov nahe der Torauslinie im 16-Meter-Raum gegen Keeper Sören Widdau nach einem minimalen Kontakt viel zu theatralisch zu Boden ging, vollkommen richtig.

Spielverlauf: Holpriger Rasen begünstigte viele technische Fehler

Nach einem vielversprechenden Auftakt in den ersten Minuten lief bei beiden Mannschaften über einen langen Zeitraum kaum etwas zusammen. Der holprige Rasen begünstigte viele technische Fehler, durch die sich Ballgewinne und Ballverluste beinahe im Sekundentakt abwechselten.

Einer der seltenen gelungenen Vorstöße über die linke Wißkirchener Seite brachte die Führung, als Isitmen bei der Hereingabe von Nico Heuser exakt dort stand, wo ein Mittelstürmer stehen sollte, und mühelos vollstreckte. Wer nach dem Seitenwechsel druckvolle Dahlemer erwartet hatte, wurde schnell eines Besseren belehrt. Die Offensivbemühungen waren derart harmlos, dass die Wißkirchener geradezu genötigt wurden, weiterhin das Heft in die Hand zu nehmen. Nachdem Widdau eine Ecke von Finn Modler genau ins Zentrum vor die Füße von Robin Zimmer gefaustet hatte, ließ sich der Kapitän nicht zweimal bitten und hämmerte das Spielgerät zum 2:0 unter den Querbalken.

In einer von beiden Seiten wilden, weil positionsmäßig völlig undisziplinierten Endphase hätte es hüben wie drüben noch mehr Treffer geben können, wenn die Angreifer die Ruhe im Abschluss behalten hätten. So blieb es bei zwei erfolgreichen Einschlägen von Raphael Kremp und Kaloyan Petrov, die mit einem Doppelpack (82., 83.) den deutlichen Erfolg der Gastgeber besiegelten.

Trainerstimmen: Horst Bartz mit Larifari in Schlussphase unzufrieden

„Ich hatte einen giftigeren und unbequemeren Gegner erwartet. Unser Sieg geht absolut in Ordnung, nur mit dem Larifari in der Schlussphase bin ich nicht zufrieden“, bilanzierte Gewinner Horst Bartz. Sein Pendant Marcel Timm war restlos bedient: „Wir hatten nicht nur Probleme mit dem Platz, sondern auch viel zu wenig Durchschlagskraft.“


Der SV Nierfeld kommt der Abstiegszone immer näher

TuS 08 Langerwehe – SV SW Nierfeld 4:2 (2:0). Nachdem es vor Wochen noch ziemlich gut für den SV Nierfeld und seine Chancen auf den Klassenerhalt ausgesehen hatte, wird die Lage so langsam kritisch. Durch die fünfte Meisterschaftspleite am Stück haben die Schützlinge von Dirk Scheer, die in diesem Zeitraum auch das Kreispokalspiel gegen A-Ligist SV Schöneseiffen verloren, nur noch drei Zähler Vorsprung auf einen Platz unterhalb des Striches.

„Die Selbstverständlichkeit aus der Hinrunde ist bei einigen völlig weg. Dazu kommt, dass uns durch Winterabgänge, hohe Fehlzeiten oder Verletzungen die Qualität in der Breite fehlt“, nennt der Coach die Gründe für den Leistungsabfall der vergangenen Wochen. In Langerwehe lagen die Schwarz-Weißen, weil man sich nach Vorteilssituationen (Eckball und Einwurf) denkbar ungeschickt anstellte, bereits nach acht Minuten 0:2 zurück – eine Hypothek, die für die verbleibende Spielzeit zu hoch war.

Zwar stand mit Niklas Maubach schon zum zweiten Mal wieder die etatmäßige Nummer eins zwischen den Pfosten, doch dafür musste Scheer mit Covenant Oku Smart einen anderen Stabilitätsfaktor gelb-rot-gefährdet schon zur Halbzeit auswechseln. Nach dem Seitentausch fiel schnell das 0:3, ehe Alex Chornyi im Anschluss an eine schöne Kombination der erste Gästetreffer gelang. Trotz eines Platzverweises gegen Langerwehe währte die Hoffnung nicht lange, denn der Heimelf glückte eine Viertelstunde vor Schluss das vierte Tor. Der verwandelte Elfer von Yannick Lenhard, dem ein Handspiel sowie eine weitere Ampelkarte für den TuS vorausgegangen war, bedeutete nur noch eine kleine Ergebniskosmetik.

Emrah Fikaj erzielte für den SV Bessenich nur den Ehrentreffer

SV Rhenania Bessenich – Hilal Maroc Bergheim 1:6 (0:3). Auch die Situation der Rhenania bleibt nach der ebenso deutlichen wie verdienten Niederlage gegen das Spitzenteam, für das vier ehemalige Bessenicher (unter anderem Aykut Esenkar) auflaufen, weiter angespannt. Schon nach 120 Sekunden lagen die Platzherren, die mit Moritz Hartmann, Stefan Ristovski, Harun Pindzo und Samson Sayongo vier wichtige Ausfälle verzeichneten, im Rückstand, der auf das Konto von Begir Vatovci ging. Dessen das SV-Trikot tragende Cousin Jehon hätte den Ausgleich markieren können, doch sein Schuss flog über das Gehäuse der Bergheimer.

„Mit einem Erfolgserlebnis in dieser Szene hätten wir viel Kraft tanken können“, bedauerte Coach Can Celik, der dann miterleben musste, wie Hilal bis zur 70. Minute auf 4:0 davonzog. Begünstigt durch einen kapitalen Fehlpass des Verteidigers erzielte Emrah Fikaj mit einem überlegten Lupfer über den Keeper zwar das 1:4, doch das letzte Wort in dieser Partie gehörte Maroc, das dank zwei später Treffer das halbe Dutzend vollmachte. „Wir müssen die Begegnung schnell aus den Köpfen kriegen, denn am Freitag geht es zum Spiel der Spiele nach Nierfeld“, sagte Trainer Celik.