Lövenich/Widdersdorf siegt dank Souveränität und Erfahrung gegen die Euskirchener. Auch Bessenich und Erftstadt-Lechenich verlieren.
BezirksligaDie JSG Erft Euskirchen verliert ein Duell zweier ungleicher Aufsteiger

Dynamischer Antritt: Luc-Seal Roggendorf zieht vor dem 1:0 an Kapitän David Strack vorbei.
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JSG Erft 01 Euskirchen – SV Lövenich/Widdersdorf 1:4 (1:0). Auch wenn es sich bei der Partie zwischen der JSG Erft und dem SV Lövenich/Widdersdorf um ein Duell zweier Aufsteiger handelt, ist es doch ein Spiel zwischen zwei Teams mit unterschiedlichen Voraussetzungen. Während die Euskirchener froh sind, endlich in der Bezirksliga angekommen zu sein und die Abstiegsplätze verlassen zu haben, steht der Gegner aus Köln im oberen Tabellendrittel.
Und das zurecht, wie sich schnell zeigte. Die Lövenicher dominierten die Partie zu Beginn klar, setzten die Heimelf unter Druck, die es kaum schaffte, sich irgendwie Luft zu verschaffen. Mit Mühe und Not warf sich die Erft-Verteidigung samt Torwart Luca Krämer, der zum ersten Mal seit zwei Monaten wieder zwischen den Pfosten stand und den Vorzug vor Max Vornweg erhalten hatte, in die Schüsse.
Die JSG Erft ging durch Ben Bungart sogar in Führung
Doch als die JSG diese Offensivphase des Gegners, der auch mal durchschnaufen musste, überstanden hatte, kam sie langsam ins Spiel. Besonders über Luc-Seal Roggendorf und Gian Luca Cardinale versuchten die Gastgeber, schnell nach vorne zu spielen. Und das sogar mit Erfolg. Nach einer schönen Kombination drang Roggendorf in den Strafraum ein und kam zum Schuss, den Torwart Denis Durukanli zwar abwehrte, aber den Nachschuss von Ben Bungart nicht verhindern konnte. Und so führte Erft plötzlich 1:0. Mit dem Ergebnis ging es auch in die Pause.
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Zu ungestüm gehen Finn Wylegala (Nr. 3) und Jan Walther im Strafraum gegen Jeffrey Julian zu Werke. Der fällige Strafstoß führte zum Ausgleich.
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Bei herbstlichem Wetter wärmte der Kaffee. Das Spiel tat es nicht.
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Nach Wiederanpfiff war es das gleiche Bild wie nach dem Anstoß. Die Gäste setzten auf Powerplay und die Platzherren standen unter Dauerdruck. Doch diesmal hatten sie das Glück des Tüchtigen nicht auf ihrer Seite – was daran lag, dass Jan Walther und Finn Wylegala im Doppelpack versuchten, im eigenen Strafraum den Ball von Jeffrey Julian zu erobern, aber zu ungestüm zu Werke gingen und Julian zu Fall brachten. Schiedsrichter Bernd Peters entschied auf Strafstoß, den Gaspard Fehlinger sicher verwandelte (49.).
Die JSG Erft Euskirchen presste, vergaß dabei aber das Verteidigen
Gleich mehrere Hallo-wach-Erlebnisse hatte die JSG in der 60. Minute. Krämer hielt sein Team mit einer Klasse-Parade im Spiel und Trainer Chris Kockerols brachte Nicolas Woywod und Luke Bungart. Der Goalgetter hatte sich mit der Anstoßzeit vertan und musste zunächst auf der Bank Platz nehmen. Mit den Einwechslungen begann eine Phase des intensiven Pressings der JSG. Offenbar berauscht vom eigenen Offensivspiel verließen einige Spieler aber ihre Positionen und vergaßen das Verteidigen.
Hier zeigte sich dann der anfangs erwähnte Unterschied zwischen den Teams. Lövenich/Widdersdorf wartete clever ab und nutzte diese fehlende Ordnung im Spiel der Euskirchener eiskalt aus. Das 2:1 der Kölner, erneut durch Fehlinger (75.), bedeutete den Bruch im Spiel der Gastgeber. Jan Lauterbach (83.) und Lukas Kollek (90.) legten nach. Das 4:1 bedeutete dann eine um ein Tor zu hoch ausgefallene Niederlage.
„Als wir die Sturm-und-Drang-Phase überlebt hatten, wurde es besser“, sagte Kockerols. In der Halbzeit habe man umgestellt auf einen tiefen Block. Aber vor dem 1:2 seien seine Spieler zu passiv gewesen. „Wir lassen uns da rausziehen“, sagte Kockerols. Am Ende habe man aufgemacht. Dass man 1:4 verloren habe, sei zwar ärgerlich, aber gleichzeitig auch nicht schlimm, fand der JSG-Erft-Trainer.
Bessenich kassiert das Gegentor erst in der Nachspielzeit
Viktoria Birkesdorf – Rhenania Bessenich 1:0 (0:0). Eine bittere Niederlage musste die Mannschaft von Can Celik in Birkesdorf hinnehmen. Als sich alle schon seelisch und moralisch auf ein 0:0 eingestellt hatten, schlug Tahrek Bako zu. Der Birkesdorfer erzielte den einzigen Treffer des Spiels in der dritten Minute der Nachspielzeit. Einen Eckball hatte Bessenich ins Toraus geklärt. Die zweite Ecke wurde zunächst verteidigt, ein erster Distanzschuss wurde geblockt, ein zweiter Distanzschuss prallte vom Pfosten ins Tor. Danach wurde es dann noch einmal hitzig. In den folgenden sieben Minuten verteilte Schiedsrichter Moritz Weyer noch vier Gelbe Karten, davon drei gegen die Gäste.
Zum Ergebnis sagte Can Celik: „Das war echt bitter. Hinten raus muss es 0:0 ausgehen und wir gehen mit einem Punkt glücklich nach Hause. So spät ein Gegentor zu kassieren tut weh.“
Erftstadt-Lechenich hat zweimal geführt, aber doch noch verloren
SC Elsdorf – Germania Erftstadt-Lechenich 4:2 (2:2). Zweimal ist der Außenseiter aus Erftstadt beim Favoriten in Führung gegangen, stand aber beim Schlusspfiff mit leeren Händen da. In der ersten Minute hatte Jan-Philipp Schmitz die Germania in Führung gebracht. Niklas Kühnapfel glich aus (12.). Die erneute Führung der Gäste besorgte Patrick Straßfeld (17.). Sie hatte 21 Minuten bestand, ehe Luca Gruttmann auf Remis stellte. In der zweiten Halbzeit traf dann nur noch Elsdorf: Mohamed Redjeb (80.) und Saif-Eddine Ayadi (89.) erzielten die späten Tore.
Erftstadts Trainer Daniel Bartsch war mit der ersten Halbzeit zufrieden. „Wir haben taktisch gegen den Ball sehr gut agiert, machen zwei sehr gute Tore und haben viele gute Umschaltmomente.“ Nur bei den Gegentoren habe man sich nicht gut angestellt. In der zweiten Hälfte habe seine Mannschaft Schwierigkeiten gehabt, dem Druck der Elsdorfer standzuhalten. Fragwürdig war seiner Meinung nach der Elfmeter vor dem 3:2, den Kühnapfel zunächst verschoss, bevor Redjeb abstaubte. Danach hatte Erftstadt sogar noch die Chance auf den Ausgleich. „Jetzt bereiten wir uns auf das Derby gegen Ahrem vor“, so Bartsch.

