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Kreisliga AEin Doppelschlag entscheidet das Topspiel zwischen Zülpich II und der JSG Erft

Lesezeit 7 Minuten
Nicolas Woywod im Laufduell mit einem Zülpicher Gegenspieler.

Bereitete die wichtige Führung über die rechte Seite gekonnt vor: Nicolas Woywod.

Die JSG Erft 01 gewinnt beim ärgsten Verfolger TuS Zülpich II mit 2:1 und macht einen Riesenschritt Richtung Bezirksliga-Aufstieg. 

TuS Zülpich II – JSG Erft 01 1:2 (0:0). Die Ausgangssituation versprach eine Menge. Der Tabellenzweite empfing den Tabellenführer, oder anders ausgedrückt: Das Team mit der zweitbesten Offensive (91 Treffer) hatte die mit weitem Abstand gefährlichste Mannschaft (113 Tore) des Kreis-Oberhauses zu Gast. Bei sommerlichen Temperaturen und einer trotz der frühen Anstoßzeit guten Kulisse konnten die Spitzenvereine die hohen Erwartungen allerdings nur teilweise erfüllen. Während der Einsatz und die Emotionen auf und neben dem Platz nicht zu kurz kamen, gab es im fußballerischen Bereich nur wenige Höhepunkte.

Spieler des Spiels: Nicolas Woywod machte ordentlich Betrieb

Auch wenn Mittelstürmer Luke Bungart mit dem Führungstor in letzter Konsequenz den Dosenöffner lieferte, gehörte ein wesentlicher Anteil am Erfolgserlebnis Vorlagengeber Nicolas Woywod, der sich über die rechte Seite mit viel Tempo durchgesetzt hatte und auch sonst immer wieder Betrieb machte. Ein eigener Treffer war dem Flügelflitzer in der ersten Halbzeit nicht vergönnt gewesen.

Zunächst verfehlte er, nachdem er mit einer schönen Täuschung seinen Kontrahenten ins Leere laufen gelassen hatte und von außen in die Mitte gezogen war, das lange Eck um einen halben Meter. Sekunden später schoss er nach einem kapitalen Zülpicher Aufbaufehler und einer Hereingabe von Bungart aus sechs Metern einen Verteidiger auf der Torlinie an. Die vergebene Großchance machte er mit der Torbeteiligung nach der Pause wieder wett.

Einen genauso starken Auftritt wie Woywod legte auf der anderen Außenbahn Gian Luca Cardinale hin, dem unmittelbar nach der Führung mit einem ebenso satten Abschluss unter die Latte wie zuvor Bungart das 2:0 für die JSG gelang. Die Präsenz der beiden Offensivleute war letztlich ein ganz entscheidender Faktor für den Ausgang der Partie.

Die Spieler von Zülpich II waren stets bemüht, aber zu harmlos

Den Willen, dem vor der Begegnung (mit einem Spiel Rückstand) punktgleichen Tabellenführer ein Bein zu stellen, war den Hausherren zu keiner Phase des Duells abzusprechen. Auch nach dem etwas überraschenden, wenn auch nicht unverdienten Doppelschlag der Gäste zeigte der TuS das Bemühen, schnell eine Antwort auf den Rückstand zu geben. Unter dem Strich gelang es den Schützlingen von Trainer Marc Altendorf jedoch zu selten, spielerische Lösungen für den Durchbruch in den Strafraum zu finden.

Der Zülpicher Torwart und ein Erft-Spieler im hitzigen Gespräch.

Hin und wieder kochten die Emotionen im Topspiel hoch.

Der Erft-Spieler Julian Riße hat den Ball.

Bald ein Zülpicher: Erfts Julian Riße.

Wenn es vor dem Kasten von Erfts Schlussmann Max Vornweg gefährlich wurde, geschah dies ausschließlich bei Standards. Nicht zufällig resultierte auch das einzige Erfolgserlebnis aus einem ruhenden Ball. Nach Foul an Denis Kutscheruk entschied der Unparteiische Michael Erken, der zuvor die eine oder andere knifflige Aufgabe zu lösen hatte, auf Elfmeter, den Lukas Bungart souverän zum 1:2 verwandelte (90.+3). Obwohl Leon Seeberger anschließend noch mal zu einer Schussgelegenheit kam, reichte es in der insgesamt über sieben Minuten andauernden Nachspielzeit nicht mehr zum Ausgleich.

Spielverlauf: Zuerst lange Bälle bei schwierigen Windbedingungen

Da sich die Rivalen für eine lange Zeit in intensiven Zweikämpfen aufrieben und es bei enormen Einfluss nehmenden und daher schwierigen Windbedingungen häufig erfolglos mit langen Bällen probierten, blieben sehenswerte Kombinationen und durchdachte Angriffe eher eine Ausnahmeerscheinung. Vor dem Seitenwechsel kam Woywod mit seiner bereits erwähnten Doppelchance einem Tor am nächsten.

Auch nach der Rückkehr aufs Feld war zunächst in beiden Strafräumen ziemlich wenig los, ehe Bungart und Cardinale für Stimmung auf der JSG- und Entsetzen auf der TuS-Bank sorgten. Der Versuch einer Zülpicher Aufholjagd scheiterte an der meist aufmerksamen Deckung und den fehlenden Ideen, diese zu knacken.

Trainerstimmen: Kockerols und Altendorf sind sich einig

Bei der Bewertung der 90 Minuten herrschte unter den beiden Trainern eine ausgesprochen seltene, nahezu hundertprozentige Einigkeit. „Sexy ist anders, aber unter dem Strich ist unser Sieg verdient. Nervosität und Respekt waren bei meinen Jungs deutlich spürbar“, sagte Gewinner Christopher Kockerols von der JSG Erft 01.

Sein Zülpicher Kollege Marc Altendorf bilanzierte: „Uns ist spielerisch zu wenig eingefallen, daher geht die Niederlage in Ordnung. Von der Einstellung her kann ich niemandem einen Vorwurf machen.“


Der SC Roitzheim kann doch noch gewinnen: 2:1-Sieg gegen Schönau

SG Hellenthal – TuS Mechernich 1:1 (0:1). In einem intensiven Duell hat sich die SG Hellenthal gegen die TuS Mechernich ein Unentschieden erkämpft. Mechernich dominierte zunächst die Partie und ging in der 18. Minute durch einen Kopfballtreffer von Dominik Britz in Führung. „In der ersten Halbzeit waren wir spielerisch überlegen und führten verdient“, bilanzierte TuS-Trainer Nico Hohn. Nach der Pause zeigte Hellenthal ein anderes Gesicht und kam durch einen sehenswerten Distanzschuss von Philipp Hufschmidt (59.) zum Ausgleich. In der umkämpften zweiten Hälfte schenkten sich beide Teams nichts. „Wichtig ist, dass wir das Fußballspielen angenommen haben und wieder kämpfen und dran glauben“, lobte SG-Coach Thomas Valtinke sein Team: „Am Ende des Tages kann auch ein Punkt reichen und den Unterschied machen.“

SSV Weilerswist – SV Sötenich 4:0 (2:0). Der SSV Weilerswist hat den SV Sötenich klar mit 4:0 besiegt. Robin Berk (5.) und Felix Kortholt (43.) trafen vor der Pause, Ricardo Melder (72.) und Daouda Coulibaly (81.) legten in der zweiten Halbzeit nach. „Das war ein sehr reifer, sehr guter Auftritt von uns über die kompletten 90 Minuten“, freute sich SSV-Trainer Frederik Ziburske. Seine Mannschaft überzeugte vor allem defensiv: „In der ersten Halbzeit haben wir wirklich fast gar nichts zugelassen.“ Sötenich fand erst spät ins Spiel. „Wir waren nicht richtig griffig, sind ab dem 0:2 hinterhergelaufen“, kritisierte der Sportliche Leiter Uwe Metternich. Trotz einer verbesserten zweiten Hälfte sei das Ergebnis „ein bisschen zu heftig“, aber letztlich verdient.

Ein Frauenberger Spieler behauptet den Ball, von hinten attackiert ihn ein Spieler des SV Schöneseiffen.

„Abstiegskampf pur“: Frauenberg und Schöneseiffen trennten sich torlos.

SV Frauenberg – SV Schöneseiffen 0:0. Im Spiel zwischen dem SV Frauenberg und dem SV Schöneseiffen trennten sich die Mannschaften torlos. Frauenbergs Trainer Sebastian Kaiser sah „Abstiegskampf pur“: „Wir haben gar nicht gut gespielt. Ich hatte das Gefühl, dass alle sehr nervös waren, sehr unsauber gespielt haben.“ Vor allem im zweiten Durchgang ließ seine Mannschaft mehrere Großchancen der Gäste zu. Dennoch hätte Frauenberg in der ersten Halbzeit in Führung gehen können, als Marcel Kaiser frei auf den Torwart zulief. „Das war natürlich sehr bitter“, so dessen Spielertrainer-Bruder. Gäste-Coach Heiko Zimmer lobte, „wie aufopferungsvoll meine Mannschaft gekämpft hat und vor allen Dingen wie wir unser Tor verteidigt haben – prima und klasse gemacht.“ Mit dem Punkt sei man auf beiden Seiten „sehr zufrieden“.

TuS Dom-Esch – Sportfreunde DHO 2:3 (0:0). Die Sportfreunde DHO haben sich mit 3:2 gegen kämpferische Dom-Escher durchgesetzt. „Wir haben uns gut verkauft gegen den Drittplatzierten“, lobte TuS-Coach Dieter Höller sein Team. DHO vergab vor der Pause zahlreiche Großchancen, wie Trainer Andreas Erdmann kritisch anmerkte: „Wir müssen in der ersten Halbzeit schon 3:0, 4:0 führen.“ Erst in der 78. Minute brach Kadiata Mbaya Mudiangombe den Bann und traf doppelt (78., 90.). In einer wilden Schlussphase fielen vier Tore in sechs Minuten. „Wir müssen das cleverer anstellen“, monierte Erdmann, dessen Team nach dem 2:0 plötzlich den Anschlusstreffer durch Jan Thelen kassierte. Doch im direkten Gegenzug stellte Floridon Patusha (90.+2) den alten Abstand wieder her. Erst in der Nachspielzeit verkürzte Dom-Esch per Elfmeter von Kevin Viltz. „Der Gegner hat sich zu keiner Zeit aufgegeben“, zollte Erdmann Respekt.

SC Roitzheim – TSV Schönau 2:1 (0:0). Der SC Roitzheim hat sich mit einem Sieg gegen den TSV Schönau belohnt – dem ersten seit dem 2:1 gegen Dom-Esch zum Auftakt nach der Winterpause. Leon Vohsen brachte die Gastgeber in der 49. Minute in Führung, doch Pawel Hoppe glich per Kopfball in der 72. aus. Nur drei Minuten später sorgte Michal Jedrowski (75.) für den 2:1-Endstand. „Wir sind natürlich glücklich, nach so einer langen Durststrecke noch mal einen Sieg einzufahren“, freute sich SC-Trainer Thomas Moga. Sein Team habe „nicht aufgesteckt“ und sich den Erfolg „verdient“. „Es gibt halt einfach so Tage, da funktioniert einfach nichts“, haderte Schönau-Coach Gerrit Ueckert: „Wir haben erst nach dem Rückstand angefangen, Fußball zu spielen – das war einfach zu spät.“ In der 88. Minute sah Torschütze Hoppe noch Gelb-Rot.

SSV Lommersum – TB-SV Füssenich-Geich 3:0 (1:0). Der SSV Lommersum hat sich mit 3:0 gegen den TB-SV Füssenich-Geich durchgesetzt. Ein früher Treffer ebnete Lommersum den Weg zum Heimsieg. Elias May traf bereits in der dritten Minute zur Führung, ehe Jan-Niklas Runkel (82.) und Alexander Joist (85.) in der Schlussphase den Endstand herstellten. „Wir haben über 90 Minuten keine Torchance zugelassen und hätten deutlich höher gewinnen können“, zeigte sich SSV-Coach Timo Bong zufrieden. Füssenichs Trainer Andreas Davepon erkannte die Leistung an: „Lommersum war von Beginn an feldüberlegen und hatte deutlich mehr Spielanteile.“ Zwar hielt sein Team lange mit, doch am Ende „geht der Sieg definitiv in Ordnung“.