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FrauenfußballIn der Landesliga kommt es zum Zülpicher Stadtderby

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Mannschaftsfoto der Frauen der TB-SV Füssenich-Geich.

Streben Platz fünf bis acht an: die Frauen der TB-SV Füssenich-Geich.

Füssenich-Geich und Zülpich spielen in der Landesliga. In unterschiedlichen Bezirksligen treten der SC Wißkirchen und der VfL Kommern an.

Nach dem Rückzug der SG Erfthöhen gibt es nur noch sieben Frauenteams im Kreis Euskirchen. Die SG Hellenthal, der SV Mutscheid und Kommern II treten in der Kreisliga Rhein-Erft an. Zwei Teams spielen in der Landesliga.

Landesliga 2: TB-SV Füssenich-Geich

„Der vierte Platz ist ein Riesenerfolg für uns“, freut sich Axel Sendscheid. In ihrer zweiten Landesliga-Saison hat die TB-SV Füssenich-Geich das Saisonziel „gesicherter Mittelfeldplatz“ übertroffen. Mit einem beeindruckenden Lauf war die Sendscheid-Barber-Elf gestartet, musste jedoch in der Rückrunde Rückschläge hinnehmen. Verletzungen, angefangen beim Kreuzbandbandriss von 14-Tore-Frau Saskia Schreiner (Sendscheid: „Das war der Knackpunkt“), führten dazu, dass zeitweise kein reguläres Training möglich war. Wegen der dünnen Personaldecke entschied sich das Trainer-Team sogar, das Kreispokal-Halbfinalspiel gegen den VfL Kommern abzusagen und den Fokus auf die Meisterschaft zu legen.

Mit einer neuen strategischen Ausrichtung startet die Mannschaft in die neue Spielzeit: Seit dem 1. Juli begleitet Axel Sendscheid das Team als Sportlicher Leiter und „Kümmerer“. Das Trainerduo bilden Moritz Barber und Rudolf Eisfeld. Angesichts des verletzungsbedingten Ausfalls von Top-Scorerin Schreiner – vermutlich bis zum Beginn der Rückrunde – sei das Saisonziel klar: „Wir wollen uns möglichst früh den Klassenerhalt sichern und peilen einen Platz zwischen fünf und acht an. Uns für die vierte Saison in Folge für die Landesliga zu qualifizieren, das hätte schon was“, formuliert es der Sportliche Leiter. Besonders groß sei die Vorfreude auf das Derby gegen Zülpich. „Das sind Spiele, da muss man keine Mannschaft motivieren“, prognostiziert Sendscheid.

Uns für die vierte Saison in Folge für die Landesliga zu qualifizieren, das hätte schon was.
Axel Sendscheid, Sportlicher Leiter Füssenich-Geich

Drei Abgängen stehen fünf Neuzugänge gegenüber. Verstärkt hat die Mannschaft sich mit Anne und Lisa Maria Drehsen (beide SG Erfthöhen), Carolin Drossé (SC Rheinbach) sowie Ayleen Siegers und Leonie Antweiler (beide B-Jugend SC Friesheim). „Da wir in Füssenich keine eigene Jugend haben, wollen wir den Blick nach vorne richten und gezielt auf junge Spielerinnen setzen“, berichtet der Sportliche Leiter. Taktisch will das Team variabler sein: Die seit vergangener Saison bewährte Dreierkette bleibe ein Element, doch je nach Gegner wolle man flexibel auf Vierer- oder Fünferkette umstellen.

Der Kader: Tor: Celine Jeub, Michelle Leyendecker. Abwehr: Lisa Maria Drehsen, Ronja Friedl, Laura Heike Pöhler, Jana Talisa Schmitz, Sina-Marie Sendscheid, Jana Stark, Jessica Zander. Mittelfeld: Anna Bönsch, Anne Drehsen, Carolin Drossé, Stefanie Kompa, Marie Nolden, Ayleen Siegers, Lara Theilmann. Angriff: Leonie Antweiler, Laura Barber, Sarah Bollig, Kim Douglas, Hannah Otten, Josephine Rosenkranz, Saskia Schreiner, Mona Theilmann. Trainer: Moritz Barber. Co-Trainer: Rudolf Eisfeld. Sportlicher Leiter: Axel Sendscheid.

Landesliga 2: TuS Chlodwig Zülpich

„Wir wollen möglichst schnell viele Punkte holen.“ Mit dem Ziel, einen „gesunden Platz im Mittelfeld“ zu erreichen, startet Trainer Christof Hilgers mit seiner Mannschaft in die Herausforderung Landesliga. Innerhalb von nur zwei Jahren gelang dem TuS Zülpich der Durchmarsch von der Kreisliga – zuletzt mit einer nahezu perfekten Bezirksliga-Saison (17 Siege, ein Unentschieden).

Für die bevorstehende Spielzeit wurde der Kader verbreitert und verstärkt: Acht Neuzugängen stehen vier Abgänge gegenüber. „Sehr gut kompensiert“ habe man den Weggang von 26-Tore-Frau Julia Kurth. Wichtig sei Hilgers gewesen, „nicht nur individuell, sondern in der Breite“ zuzulegen: „Spiele gewinnt man auch von der Bank.“

Spiele gewinnt man auch von der Bank.
Christof Hilgers, Trainer TuS Zülpich

Mit den Neuzugängen Lena Berend, Anna Lena Lohmann, Jana May, Julia Poth und Ronja Zalfen (alle SG Erfthöhen), Alina Schmitz und Nele Blißenbach (beide SC Rheinbach) sowie Lea Mehren (Sportfreunde Ippendorf II) verfügt Hilgers über eine Mannschaft, die seiner Ansicht nach qualitativ stärker ist als die der vergangenen Saison. Seine wichtigste Aufgabe: Möglichst schnell eine Einheit zu formen. Sorgen bereiten derzeit zwei Spielerinnen: Celine Hilgers laboriert weiterhin an den Folgen des Syndesmosebandrisses, den sie im Auftaktspiel der vergangenen Saison erlitt. Alina Schmitz verletzte sich im Testspiel. Die MRT-Ergebnisse stehen noch aus. Dennoch überwiege die Vorfreude.

Mannschaftsfoto des Frauen des TuS Zülpich.

Nach zwei Aufstiegen in der Landesliga angekommen: die Frauen des TuS Zülpich.

Auch im Trainer- und Betreuerteam gibt es Veränderungen: Annett Krüger, die Hilgers aus seiner Zeit bei der SG Oleftal kennt, unterstützt ihn künftig als Co-Trainerin. In der vergangenen Saison stand sie noch beim Ligakonkurrenten Füssenich-Geich auf dem Platz. Christina Fischer, langjährige Spielerin und ehemalige Kapitänin des TuS, übernimmt als Sportliche Leiterin die Kommunikation mit dem Vorstand und vertritt die Interessen der Mannschaft.

Der Kader: Tor: Anna Lena Lohmann, Vanessa Pessara, Hannah Sander. Abwehr: Carlotta Aldenkirchs, Jana May, Lara Mertens, Julia Scaramozza, Beate Simons, Julia Wiesen, Mira Wolter, Ronja Zalfen. Mittelfeld: Lisa Außem, Lena Berend, Melina Born, Jana Hermes, Julia Poth, Saskia Reder, Milena Ronig, Alina Schmitz. Angriff: Nele Blißenbach, Celine Hilgers, Sarah Krämer, Nadja Elke Lennartz, Lea Mehren. Trainer: Christof Hilgers. Co-Trainerin: Annett Krüger. Torwart-Trainer: Daniel Arndt. Sportliche Leiterin: Christina Fischer.

Bezirksliga 2: SC Wißkirchen

Nach zwei Spielzeiten, in denen der SC Wißkirchen nur knapp dem Abstieg entgangen ist, startet er mit einem neuen Gesicht an der Seitenlinie in die Saison. Horst Bartz, zuletzt für die SCW-Herren verantwortlich, folgt auf Thomas Schirmer. „Mit den Worten ‚So einen Trainer hätten wir auch mal gerne‘ sind die Spielerinnen auf mich zugekommen. Das hat mich beeindruckt“, erzählt Bartz lachend. Durch seine Tätigkeit als Jugend-Stützpunkttrainer beim FVM bringt er Erfahrung im Mädchenbereich mit. „Mit Frauen zu arbeiten, macht großen Spaß. Sie sind fokussiert, ehrgeizig und entwickeln sich oft in großen Schritten“, schwärmt er.

Bartz betont: „Wir wollen frühzeitig nichts mit dem Abstieg zu tun haben.“ Um dieses Ziel zu erreichen, setzt er auf die spielerische Komponente. „Bisher fand das Spiel mit dem Ball nur bei wenigen Spielerinnen statt. Das soll sich ändern. Alle sollen sich beteiligen, technisch sicherer werden, dribbeln können und mutiger auftreten.“ Ein Ansatz, der bereits Ende der Saison sichtbar gewesen sei: „Die Mannschaft hat selbstbestimmter gespielt, war mutiger. Genau das wollen wir fortsetzen.“

Mit den Worten ‚So einen Trainer hätten wir auch mal gerne‘ sind die Spielerinnen auf mich zugekommen. Das hat mich beeindruckt.
Horst Bartz, neuer Trainer des SC Wißkirchen

Personell bleibt das Team weitestgehend unverändert. Bartz fehlt aber ein Co-Trainer, mit dem er die intensiven, kleingruppenbasierten Trainingsmethoden aus dem Stützpunkt-Training auch bei den SC-Frauen etablieren möchte: „Viele Ballkontakte, hohe Intensität. Das bringt Fortschritte.“

Im Team spürt er eine Aufbruchstimmung: „Die Spielerinnen wollen gefordert werden und wünschen sich mehr taktische Hilfestellung.“ Technische Fortschritte seien im Training bereits sichtbar. Und mit ersten Erfolgen, so prognostiziert Bartz, werde sich eine positive Dynamik entwickeln.

Der Kader: Tor: Julia Brock. Abwehr: Manuela Brajkovic, Theresia Brenner, Annika Dahlem, Alina Illgner, Nicole Kinzig, Svenja Krämer, Maja Lehnen, Kim Sinning, Meike Voosen. Mittelfeld: Merle Ahrens, Luna Bongard, Lea Breuer, Maike Franzen, Adriana Kinzig, Marie-Christine Mros, Nele Nissen, Alexandra Paschke, Christina Thielen. Angriff: Eileen Dünker, Caroline Himberg, Jana Hilger. Trainer: Horst Bartz. Torwart-Trainer: Michael Liebertz. Betreuerin: Nicole Kinzig.

Bezirksliga 3: VfL Kommern

Ohne Punktverlust und mit einer Bilanz von 73:4 Toren unterstrich der VfL Kommern seine Dominanz in der Kreisliga A Euskirchen und machte den Aufstieg im zweiten Jahr perfekt. Der 2:1-Sieg im Kreispokal-Finale gegen Bezirksligist SG Erfthöhen krönte eine perfekte Saison. „Der Pokal hat einen hohen Stellenwert für uns, die Meisterschaft ist aber sicherlich höher zu bewerten“, ordnet Trainer Sascha Wagner den Erfolg ein und lobt: „Die Mädels haben gezeigt, dass sie das Potenzial haben, oben mitzuspielen.“ Einen entscheidenden Beitrag leistete VfL-Eigengewächs Hanna Frauenkron (14 Tore, 4 Assists), die Torschützenkönigin wurde und mit Helene Esser (12 Tore, 8 Assists) und Stefanie Möseler (7 Tore, 9 Assists) ein wirkungsvolles Offensivtrio bildete.

In der neuen Saison tritt Kommern in der Bezirksliga-Staffel 3 an, die überwiegend Vereine aus den Kreisen Aachen, Heinsberg und Düren umfasst und laut Wagner „eine Wundertüte“ ist. Das Saisonziel formuliert er so: „Der Aufstieg wäre schön, ist aber kein Muss.“

Der Aufstieg wäre schön, ist aber kein Muss.
Sascha Wagner, Trainer VfL Kommern

Einem Abgang stehen sechs Neuzugänge gegenüber. Mit Nike Zander ist eine ehemalige VfL-Jugendspielerin bereits Ende der Saison aus Füssenich zurückgekehrt. Angreiferin Pia Lorbach und Torhüterin Mona Hinz (beide DJK Dreiborn) sowie Esther Hutflies, Johanna Heinrichs und Annika Lingscheid (alle SG Erfthöhen) vervollständigen den 28 Spielerinnen umfassenden Kader, dessen Größe nach Ansicht von Wagner nicht nur angesichts zweier Langzeitverletzter notwendig sei.

Auch im Trainer-Team gibt es Veränderungen: Neu an Bord sind Co-Trainer Stefan Zredalek, der bereits Erfahrung im Frauenfußball in Kommern gesammelt hat, sowie Torwart-Trainer Tobias Pohl (vormals Viktoria Gruhlwerk).

Der Kader: Tor: Enya Bartsch, Mona Hinz, Antonia Lewald, Nike Zander. Abwehr: Esther Hutflies, Daniela Kremer, Alina Langen, Gianna Linden, Jana Opgenorth, Nele Schommer, Helena Schorn. Mittelfeld: Lea Brehm, Hannah Crombach, Maja Eichel, Johanna Heinrichs, Annika Lingscheid, Annalena Miehseler, Stefanie Möseler, Lena Schmitz, Laurie Simon, Nele Wagner, Lisann Wassong. Angriff: Helene Esser, Hanna Frauenkron, Pia Lorbach, Smilla Mäling, Elena Schirmer, Ina Schneiders. Trainer: Sascha Wagner. Co-Trainer: Stefan Zredalek. Torwart-Trainer: Tobias Pohl.