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Kommentar

Kommentar zum Frauen-Kreispokal
So ergibt der Frauenfußball im Kreis Euskirchen keinen Sinn

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Lesezeit 2 Minuten
Nele Schommer setzt zum Fallrückzieher an, wird aber von Mitspielerin Hanna Frauenkron behindert.

Eine von zwei Spielen, die bisher im Kreispokal stattgefunden haben, war die Partie zwischen Kommern und Hellenthal. Hier setzt Nele Schommer zum Fallrückzieher an, wird aber von Mitspielerin Hanna Frauenkron behindert.

Nicht nur der Pokal-Wettbewerb, auch die Ligen im Frauenfußball müssten überarbeitet werden. Aktuell besteht zu wenig Wettbewerb.

Nicht nur der Kreispokal der Frauen muss überdacht werden, sondern die Struktur des Frauenfußballs innerhalb des Fußballkreises generell. Denn die Absagen im Pokal zeigen: Es gibt zu wenige Teams – und die, die mitwirken, sind oft gerade so überlebensfähig, wie die drei Rückzüge in der mit acht Mannschaften besetzten Euskirchener Kreisliga bestätigen. Die verbliebenen fünf Mannschaften, zwei aus dem Rhein-Erft-Kreis und drei tatsächlich aus dem Kreis Euskirchen, hatten dadurch nur einen eingeschränkten Wettbewerb, in dem oft zwischen Spieltagen mehrere Wochen Pause lagen. Spannend ist anders, echtes Mitfiebern kaum möglich.

Thomas Schmitz

Thomas Schmitz

Lokalsportkoordinator in der Redaktion Euskirchen. Außerdem kümmert er sich um die Stadt Bad Münstereifel. Er war von Herbst 2004 bis Mitte 2014 bereits in der Euskirchener Redaktion als Digitaljourna...

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Das Problem sitzt tiefer: Aus dem Fußballkreis Euskirchen tummeln sich acht Mannschaften von sieben Vereinen in fünf Ligen. Sollte Wißkirchen den Klassenerhalt in der Bezirksliga schaffen, gäbe es in der kommenden Spielzeit nur drei Euskirchener Kreisligisten: Mutscheid, Hellenthal und Kommern II. Und auch wenn Sascha Wagner, Trainer der Kommerner Ersten, das Fortbestehen der Zweiten befürworten würde, ist das noch nicht ganz geklärt. Aber selbst drei Teams sind für eine eigene Liga definitiv zu wenig.

89 Mannschaften spielen im FVM in neun Kreisligen gegeneinander

Alle Fußballkreise sind gefordert. Sie müssen den Frauenfußball attraktiver machen. Und das geht nur über einen ordentlichen, sprich regelmäßigen Wettbewerb. Dazu müssten die Grenzen aufgeweicht werden. Die Zahlen belegen es: In dieser Saison spielten 89 Mannschaften in neun Kreisligen im Verband Mittelrhein. 15 Teams haben sich während der Spielzeit zurückgezogen. Das bedeutet im Schnitt sieben Teams pro Kreisliga – viel zu wenig für einen echten sportlichen Wettbewerb.

Wenn man dann auch den Kreispokal offener gestalten würde, indem man nicht an den vorhandenen Fußballkreis-Grenzen festhält, käme es gar nicht mehr zu dem, was nun passiert ist. Dass ein Teilnehmer ohne eine Minute gespielt zu haben im Endspiel steht, ist eine Farce.