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Auf dem Weg nach oben ist der SC Wißkirchen verglüht

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Der Spieler des SC Wißkirchen grätscht im Mittelfeld nach dem Ball, vor ihm zwei Spieler von Fortuna Köln.

Das letzte Spiel: Zum Jubiläum vor wenigen Wochen empfing Wißkirchen den SC Fortuna Köln. Hier grätscht Pietro Muto nach dem Ball.

Hoch hinaus wollten der SC Wißkirchen und Schwarz-Weiß Stotzheim. Doch die Ambitionen waren zu hoch. Die Zukunft ist ungewiss.

Anfang 2022 wurden die Pläne bekannt, dass der SC Wißkirchen und Schwarz-Weiß Stotzheim gemeinsame Sache machen wollten. Dreieinhalb Jahre später ist davon nur noch ein großer Scherbenhaufen übrig geblieben.

Stotzheim gingen im Sommer 2023 die Spieler laufen. Nach desaströsen Ergebnissen zog der Verein noch in der Hinrunde die Reißleine und sich aus der Kreisliga A zurück. Eine Rückkehr der Schwarz-Weißen, die einst zu den Top-Adressen im Fußballkreis gehörten, ist ungewiss.

Die Blamagen von Stotzheim und Euskirchen tut man sich nicht an

Zwei Jahre später folgt der Aderlass beim SC Wißkirchen. Der Klub versucht gar nicht erst, mit einer Notmannschaft in der Bezirksliga anzutreten. Die Blamagen, die Stotzheim in der Kreisliga A und kurz zuvor der Euskirchener TSC mit nicht konkurrenzfähigen Kadern erlebt hatten, will man sich nicht antun. Zum Glück, denn das hätte den nun lädierten Ruf noch weiter beschädigt.

Thomas Schmitz

Thomas Schmitz

Lokalsportkoordinator in der Redaktion Euskirchen. Außerdem kümmert er sich um die Stadt Bad Münstereifel. Er war von Herbst 2004 bis Mitte 2014 bereits in der Euskirchener Redaktion als Digitaljourna...

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Kritiker und Mahner des schnellen Aufschwungs in Wißkirchen sehen sich bestätigt: Durch den Austausch einer kompletten Mannschaft im Sommer 2022 war die DNA des Klubs verloren gegangen. 16 neue Spieler kamen damals, von denen vorher niemand etwas mit Wißkirchen zu tun hatte. Stattdessen war ein Großteil vom neuen Trainer Kevin Greuel in der Jugend bei der JSG Erft 01 trainiert worden. Andere Spieler, die in den Jahren zuvor zum Stammpersonal gehört hatten, ergriffen die Flucht. Echte oder langjährige Wißkirchener gab es bis auf wenige Ausnahmen wie Max Sauer und Stefan Hilger nicht mehr.

Der neue Verein, den wir damals scherzhaft „Stotzkirchen“ getauft hatten, wollte hoch hinaus, hatte große Ziele. Doch er ist auf dem Weg nach oben verglüht. Gescheitert an den Ansprüchen und der dadurch verursachten Unsicherheit. Zurück bleibt nur Asche – und der Wunsch nach Neuanfang. Beim SC Wißkirchen will man auf die Jugend setzen. Dass man mit Kevin Greuel einen Fachmann in den eigenen Reihen hat, der mit Jugendspielern besser zurechtkommt als mit Senioren, ist unbestritten. Doch das braucht Zeit und Geduld. Und keine überzogenen Ambitionen.