Schönaus Tim Breuer trifft gegen Lommersum viermal. Acht Tore und zwei Platzverweise gibt es in der Partie Sötenich gegen Vernich.
Fußball-Kreisliga AGolbach gelingt ein Zehn-Tore-Befreiungsschlag gegen DHO

Der SSV Golbach ging, hier Marius Kremp (2.v.r.), in jeden Zweikampf und kaufte DHO so den Schneid ab.
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SSV Golbach – Derkum-Hausweiler-Ottenheim (DHO) 10:3 (5:0). Ein denkwürdiger Fußballnachmittag auf schwerem Geläuf: Der SSV Golbach hat im Kellerduell der Kreisliga A ein wahres Torfestival gefeiert und die Gäste aus Derkum-Hausweiler-Ottenheim mit 10:3 regelrecht überrollt. Auf dem tiefem Naturrasen spielte sich die Mannschaft der Trainer Andreas Malsbenden und Michael Müller in einen Rausch und verließ dank des Kantersiegs die Abstiegsränge.
Schon früh war klar, wohin die Partie laufen würde. Jan Hofmann brachte den SSV in der sechsten Minute auf Kurs, ehe Maurice Gölden nur zwei Minuten später auf 2:0 erhöhte. Golbach kombinierte mit Tempo und Entschlossenheit, während die Gäste aus der Gemeinde Weilerswist mit den Platzverhältnissen haderten. Auf dem nassen, unebenen Rasen gelang DHO kaum ein kontrollierter Spielaufbau – zu oft versprangen Bälle.
Max Hofmann erzielt einen lupenreinen Hattrick
Was folgte, war ein Angriffswirbel der Golbacher, die mit dem Geläuf viel besser parat kamen. Max Hofmann erhöhte mit einem Doppelschlag (23., 42.) auf 4:0 und legte quasi im selben Atemzug noch einmal nach – sein zweites Tor innerhalb einer Minute ließ die Zuschauer jubeln. Beim Pausenstand von 5:0 war die Partie praktisch entschieden.
Doch der SSV hatte noch lange nicht genug. Luca Adaldo (49.) und Kai Müller (51.) schraubten das Ergebnis in die Höhe, ehe erneut Max Hofmann (69.) mit seinem vierten Treffer den 8:0-Zwischenstand markierte. Die Gäste wirkten zu diesem Zeitpunkt konsterniert, fanden keine Mittel gegen das kompromisslose Pressing und die Spielfreude der Hausherren.
Zu allem Überfluss verlor DHO in der 50. Minute Floridon Patusha mit Gelb-Rot, was die ohnehin überforderten Gäste weiter schwächte. In der Nachspielzeit sah dann auch noch Salah Kacem die Rote Karte – der negative Schlusspunkt eines rabenschwarzen Tages für die Gäste. Immerhin bewiesen sie Moral: Nach der Einwechslung von Vladyslav Shukhovtsev kam etwas Leben in den DHO-Angriff. Er traf in der 70. Minute zum 8:1 und legte später noch zweimal nach (79., 83.). Dazwischen erzielten die eingewechselten Jean Claude Kamano (78.) und Jan Malsbenden (81.) weitere Treffer für den SSV.
Golbach spielte den Fußball, den der DHO-Trainer spielen lassen wollte
Nach Abpfiff zeigte sich Golbachs Coach Malsbenden hochzufrieden: „Wir waren absolut überlegen – auch in der Höhe. Wenn die noch drei, vier mehr bekommen hätten, hätten sie sich auch nicht beschweren dürfen. Eine souveräne Leistung und mehr als verdient.“

Erzielte vier Treffer: Golbach Max Hofmann (M.).
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War sehr zufrieden: Golbachs Coach Andreas Malsbenden.
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Ganz anders die Gefühlslage bei René Urbach, dem Trainer der Gäste. Er zeigte sich enttäuscht: „Golbach hat genau den Fußball gespielt, den wir erwartet hatten – und den wir selbst spielen wollten. Uns ist das leider von Beginn an nicht gelungen. Wir haben zu oft versucht, spielerisch zu lösen, was grundsätzlich gut ist – nur eben nicht auf diesem Platz. Die Ballverluste wurden eiskalt bestraft.“
Mit 62 Gegentoren stellt DHO die schlechteste Defensive der Liga
Urbach sprach von einem „Rückschritt im Vergleich zu den vergangenen Wochen“, forderte aber gleichzeitig, den Kopf nicht hängen zu lassen: „Der bisherige Saisonverlauf ist ernüchternd, das wissen wir. Aber wir müssen weiter nach vorn schauen und positiv bleiben.“
Mit den drei Punkten im Gepäck verließ der SSV Golbach die Abstiegsplätze und belegt nun den elften Tabellenrang. Damit bessert die Mannschaft ihre bisher eher magere Bilanz auf – drei Siege, ein Remis und sieben Niederlagen stehen nun zu Buche. DHO dagegen bleibt das Sorgenkind der Liga: Mit 62 Gegentoren stellt das Team die schwächste Defensive der Kreisliga A und wartet seit vier Spielen auf einen Sieg. Nach neun Niederlagen bei nur einem Erfolg und einem Unentschieden werden die Abstiegssorgen beim Schlusslicht immer größer.
Am kommenden Sonntag empfängt Golbach die SG Dahlem-Schmidtheim – die Chance, den Aufwärtstrend zu bestätigen. DHO hat zur gleichen Zeit den TuS Chlodwig Zülpich II zu Gast.
Ein umstrittener Elfmeter brachte Weilerswist gegen Dahlem in Führung
SG Dahlem-Schmidtheim – SSV Weilerswist 1:1 (0:1). Die SG Dahlem-Schmidtheim und der SSV Weilerswist haben sich mit 1:1 getrennt – ein Tor in der Nachspielzeit sicherte den Gastgebern einen verdienten Punkt. Nach einer umstrittenen Szene im Strafraum hatte der Schiedsrichter in der 37. Minute auf Elfmeter für die Gäste entschieden, den Felix Kortholt sicher verwandelte. „Der Elfmeter war sehr, sehr fragwürdig. Ich glaube, das haben alle Zuschauer so gesehen“, kritisierte Dahlems Trainer Christian Hammes, der fand, dass seine Mannschaft klar überlegen war. Auch SSV-Coach Frederik Ziburske meinte zur Elfmeterentscheidung: „Den muss man nicht geben.“
Die SG drängte nach der Pause auf den Ausgleich, während Weilerswist tief stand und verteidigte. In der vierten Minute der Nachspielzeit traf Dominik Vilz zum Endstand. Hammes sprach von einem „völlig verdienten 1:1“, Ziburske ärgerte sich: „Es war bestimmt kein ansehnliches Spiel, sehr von Kampf geprägt, aber das Remis geht insgesamt in Ordnung.“
Zwei unterschiedliche Halbzeiten: Erst Zülpich II, dann Frauenberg besser
SV Frauenberg – TuS Chlodwig Zülpich II 1:1 (0:1). Der SV Frauenberg und der TuS Zülpich II haben sich mit einem leistungsgerechten Unentschieden getrennt. Auf schwer bespielbarem Rasen waren die Gäste nach einer halben Stunde durch Jakob Raudszus (33.) in Führung gegangen und bestimmten das Geschehen in der ersten Halbzeit. „Da waren wir besser im Spiel. Es war eine verdiente Führung auf einem tiefen Platz“, sagte Zülpich-Trainer Marc Altendorf.

Spielt einen Ball in die Spitze: Zülpich-II-Spieler Daniel Esser gegen Frauenberg.
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Nach dem Seitenwechsel drehte Frauenberg auf und übernahm die Kontrolle. „Die zweite Halbzeit ging ganz klar an uns“, betonte SVF-Coach Marcel Timm. Seine Mannschaft zeigte nun deutlich mehr Spielfreude und kam folgerichtig durch Wesley Schleicher (76.) zum Ausgleich. In der Schlussphase blieb die Partie offen, beide Teams suchten die Entscheidung. Kurz vor dem Abpfiff sah Zülpichs Denis Kutscheruk (90.+2) nach wiederholtem Foulspiel Gelb-Rot.
Lommersum kassiert erneut zu Hause fünf Gegentreffer
SSV Lommersum – TSV Schönau 2:5 (0:1). Der TSV Schönau hat beim SSV Lommersum mit 5:2 gewonnen und damit eine Serie von vier Niederlagen beendet. Tim Breuer (34., 48., 62., 71.) erzielte gleich vier Treffer, Florian Metzen (67.) traf ebenfalls für die Gäste, während Andreas Struve (52.) und Max Nitz (75.) für Lommersum verkürzten. Schönau hatte von Beginn an das Geschehen im Griff. „Wir wollten unbedingt wieder ein Erfolgserlebnis haben, und das ist uns Gott sei Dank gelungen“, sagte TSV-Trainer Gerrit Ueckert. Seine Mannschaft habe „das Spiel bestimmt“ und sei „klarer Sieger“ gewesen, wenngleich ihn die Nachlässigkeit bei den Gegentoren etwas ärgere.
Für Lommersum war die Niederlage bitter. „Jetzt haben wir wieder fünf Gegentore zu Hause bekommen, das ist natürlich viel zu viel“, kritisierte SSV-Coach Sebastian Reisenauer. Besonders das 0:2 sorgte für Ärger, da ein klares Foulspiel zuvor ungeahndet geblieben war. „Das war wirklich der Genickbruch“, so Reisenauer, der den Treffer als „nicht fairplaywürdig“ bezeichnete. Seine Mannschaft kämpfte sich noch einmal heran, fiel aber dann in alte Muster zurück: „Ich weiß, dass jetzt bald Weihnachten ist, aber das heißt nicht, dass wir jetzt hier den Nikolaus spielen und Schönau die Geschenke verteilen.“
Flamersheim/Kirchheim und Nierfeld lassen Zug zum Tor vermissen
SG Flamersheim/Kirchheim – SV Schwarz-Weiß Nierfeld 0:0. Die SG FlaKi und der SV Nierfeld haben sich torlos getrennt. Beide Teams begegneten sich über weite Strecken auf Augenhöhe, ohne sich dauerhaft Vorteile zu erarbeiten. „Es gab zwar Chancen auf beiden Seiten, aber keine Mannschaft hatte den notwendigen Zug zum Tor“, sagte FlaKi-Trainer Marco Markwald, der das Ergebnis als „für beide Seiten gerecht“ einstufte.

Dreikampf: Nierfelds Mory Kaba (M.) gegen René Müller (l.) und Lukas Mager.
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Nierfeld erwischte den besseren Start und hätte laut Trainer Dirk Scheer „in der ersten Halbzeit eigentlich in Führung gehen müssen“. Mehrere gute Gelegenheiten blieben ungenutzt, darunter Abschlüsse, die „an den Pfosten gehen oder wo ein My Glück fehlt“. Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich ein offenes Spiel mit Gelegenheiten auf beiden Seiten, doch keinem Team gelang der entscheidende Treffer. „Wenn du in der Woche mit fünf bis acht Leuten trainierst, muss man mit dem Ergebnis zufrieden sein“, so Scheer.
Torwart Bastian Gerhards laut Trainer in „Eins-a-Länderspielform“
TuS Mechernich – SV Schöneseiffen 2:2 (0:2). Die TuS Mechernich und der SV Schöneseiffen haben sich nach einer spannenden Partie 2:2 getrennt. Die Gäste waren furios gestartet und führten bereits nach sieben Minuten durch Niklas Kirch (2.) und Torben Hörnchen (7.) mit 2:0. „Wir hatten einen blitzsauberen Start“, sagte SV-Trainer Heiko Zimmer, dessen Team anschließend aber an Durchschlagskraft verlor: „Dann sind wir ein bisschen zu passiv geworden. Mechernich hat den Ball und uns laufen lassen.“
Die Gastgeber bestimmten fortan das Spiel und kamen nach der Pause zurück. Sven Lepartz (66.) traf per Distanzschuss, Michael Denneborg (79.) sorgte für den verdienten Ausgleich. TuS-Trainer Nico Hohn lobte den Kampfgeist seiner Mannschaft: „Wir haben gerade nach einem 0:2-Rückstand im Kollektiv funktioniert und verdientermaßen die drohende Niederlage zu einem Remis gedreht.“ Zimmer lobte seinen Schlussmann Bastian Gerhards: „Unser Torwart war heute wieder in Eins-a-Länderspielform. Von daher sind wir zufrieden mit dem Punkt.“
Vernichs Trainer Georg Wall ist fassungslos über Schiri-Leistung
SV Sötenich – TuS Vernich 5:3 (3:0). Der SV Sötenich hat das Duell gegen den TuS Vernich mit 5:3 gewonnen. Nach einer dominanten ersten Halbzeit schien Sötenich durch Treffer von Jonah Weishaupt (15.), Dennis Jäckel (24.) und einen Foulelfmeter von Martin Schmitz (39.) klar auf Kurs. Doch direkt nach Wiederanpfiff wendete sich das Blatt: Luc Kajba (50.) und Arber Kryeziu (52., 61.) brachten Vernich mit einer starken Phase eindrucksvoll zurück ins Spiel. Sötenich verlor zeitweise die Kontrolle, fand jedoch in der Schlussphase die passende Antwort. Spät trafen Marvin Neumann (85.) und Paul Hrziwnak (90.+6) zum Endstand. Für Sötenichs Sportlichen Leiter Uwe Metternich war es ein Erfolg mit gemischten Gefühlen: „Mit der Leistung bin ich grundsätzlich nicht zufrieden, aber was natürlich gestimmt hat, ist die Moral. In Unterzahl haben wir es sehr gut gemacht, aber leistungsmäßig wäre noch mehr möglich gewesen.“
Zwei Rote Karten sorgten für Brisanz: Sötenichs Jens Knebel musste nach einem Foulspiel vom Platz (72.), kurz darauf traf es Vernichs Torhüter Elias Weise (79.) wegen eines Handspiels außerhalb des Strafraums. TuS-Trainer Georg Wall zeigte sich nach Abpfiff fassungslos über mehrere Schiedsrichterentscheidungen. „Sowas wie heute habe ich noch nie erlebt“, sagte er und führte aus, dass „jeder lange Ball wegen Abseits abgepfiffen“ worden sei, während beim 1:0 „ein Sötenicher Spieler zwei Meter im Abseits stand“.
Auch ein vermeintlicher Elfmeter und eine Gelb-Rote Karte gegen Sötenich seien ausgeblieben. „Heute hat er uns mindestens einen Punkt, wenn nicht den Sieg geklaut“, so Wall, der trotz der Niederlage betonte: „Ich kann meiner Mannschaft heute überhaupt keinen Vorwurf machen.“

