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MittelrheinpokalDer VfL Kommern befand sich lange auf Augenhöhe mit Alemannia Aachen

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Die Kommerner Fußballerinnen bilden eine Jubeltraube.

Grenzenloser Jubel: Kommerns Frauen erzielten gegen Aachen den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich.

Das deutliche 5:1-Ergebnis täuscht: Der Bezirksligist aus Kommern gestaltet die Pokalpartie gegen den Mittelrheinligisten Aachen spannend.

VfL Kommern – TSV Alemannia Aachen 1:5 (0:1). Die Hoffnung auf ein Wunder im Verbandspokalachtelfinale hielt 89 Minuten lang. Am Ende blieb es aus Kommerner Sicht aber aus. Drei späte Tore des Tabellenzweiten der Mittelrheinliga sorgten für ein deutliches Ergebnis, das in Anbetracht der starken Leistung des Bezirksliga-Spitzenreiters um genau diese drei Tore zu hoch ausfiel.

Das Wichtigste zuerst: Kommerns Defensive hatte Aachen im Griff

Die junge Mannschaft des VfL Kommern kann schon jetzt gegen eine zwei Klassen höher spielende Mannschaft mithalten. Aachen hatte leichte Feldvorteile, war aber nur selten torgefährlich. Kommern wusste defensiv zu gefallen und hatte die Gästeoffensive bis auf wenige Ausnahmen im gesamten Spielverlauf im Griff. Mehr sogar: Besonders nach dem 1:1-Ausgleich durch Ina Schneiders (47.) war der VfL auf Augenhöhe mit dem Favoriten, spielte allerdings nicht konsequent bis vor das gegnerische Tor. Erst als Kommern in der Schlussphase alles riskierte, kam Aachen zu herausgespielten Toren und zog ins Viertelfinale ein.

Das fiel auf: Eine einfache Partie für Schiedsrichterin Lisa Reinecke

Der Kommerner Rasenplatz war in einem guten Zustand und so ging der Plan des Gastgebers auf, ein echtes Heimspiel zu haben. Der Zuschauerzuspruch blieb etwas hinter den Erwartungen zurück, es fanden rund 170 Besucher den Weg zum Sportplatz. Unter ihnen war neben Mechernichs neuem Bürgermeister Michael Fingel auch die Fußballkreisvorsitzende Doris Mager, die im Anschluss der Partie den Kommernerinnen ein großes Kompliment aussprach. „Wir haben uns in allen Belangen super präsentiert“, sprach Mager für den gesamten Fußballkreis.

Zwei Verteidigerinnen von Kommern nehmen eine Aachener Spielerin, die den Ball führt, in die Zange – und zwar mit Händen und Füßen.

Nehmen ihre Gegenspielerin in die Zange: Annalena Miehseler (l.) und Helene Esser.

Hinter einer Kommern-Fahne steht Dirk Lamb mit einer lila Mütze. Neben ihm auf dem Balkon sind noch weitere Zuschauer.

Vergangene Saison war er noch Torwarttrainer, diesmal fungierte Dirk Lamb (mit lila Mütze) als Stadionsprecher.

Das Schiedsrichtergespann Lisa Reinecke, Jamal Stroppolo und Rayyaan Hossain hatte einen ruhigen Tag. Mit Headsets verbunden, kommunizierte es viel. Reinecke musste nur eine Gelbe Karte zeigen. Dass der Ball zum 1:2 die Linie überschritten hatte, zeigte Hossain sofort an. Es war eine gute, unauffällige Spielleitung, die der Partie guttat.

So fielen die Tore: Als Kommern aufmachte, traf Aachen dreifach

Aachens 0:1 resultierte aus einer Ecke, die Innenverteidigerin Lisa Thelen nach 37 Minuten wuchtig einköpfte. Zuvor hatte die erst 16-jährige Torhüterin Mona Hinz einen direkt getretenen Freistoß mit einer starken Parade um den Pfosten gelenkt. Kommern kam, etwas überraschend, kurz nach Wiederanpfiff durch Schneiders zum Ausgleich, die auf halb rechts durchgekommen war und die Kugel hoch aufs Tor schoss. Der Ball wurde lang und senkte sich hinter der Torfrau ins Netz. Der Jubel war grenzenlos.

Aachen ging mit Glück wieder in Führung: Mona Hinz konnte eine flache Hereingabe nicht kontrollieren und legte sich den Ball ins eigene Tor (58.). In der Schlussphase traf Aachen im Minutentakt nach schnellem Umschaltspiel und Überzahl vor dem Tor durch Larissa-Sophie von der Eltz (89., 90.) sowie Hannah de Jong (90.+2).

Die Stimme zum Spiel: Sascha Wagner freut sich über Aachener Lob

Trainer Sascha Wagner: „Ein größeres Lob als das von meinem Aachener Trainerkollegen kann man gar nicht bekommen. Meine Mannschaft hat sich sehr teuer verkauft. Mitte der zweiten Halbzeit war es sogar sehr ausgeglichen, wenn auch nach vorne der letzte Druck fehlte. Dass wir mithalten können, steht nach so einer Partie außer Frage. So ein 1:2 braucht man nicht zu kassieren. Ich ärgere mich natürlich über die drei späten Gegentore. Es war dennoch ein gelungener Auftritt, wenngleich uns auch etwas der Mut fehlte.“

VfL Kommern: Hinz, Schorn, Schommer, Opgenorth, Wagner, Miehseler (81. Linden), Möseler, Lingscheid (89. Brehm), Schneiders (76. Simon), Esser (56. Wassong), Frauenkron (90. Lorbach).