Freiwilliger AusstiegPfeifer & Langen legt Braunkohlekraftwerk Euskirchen 2023 still

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Pfeifer & Langen in Euskirchen

Euskirchen – Pfeifer und Langen will aus der Kohle aussteigen: Das Unternehmen prüft derzeit, welche alternativen Brennstoffe demnächst in der Zuckerfabrik Euskirchen eingesetzt werden können. Noch werden dort Heizkessel mit Braunkohle befeuert. Auch andere Werke will der Kölner Zuckerhersteller umrüsten.

Ein standortübergreifendes Team überprüfe, wie das Unternehmen Energie sparen und eine neutrale Kohlendioxidbilanz erhalten könne, sagt Sprecherin Britta Schumacher. „Aktuell laufen Tests mit verschiedenen Brennstoffen, zum Beispiel Holz- oder Zuckerrübenpellets.“ Ergebnisse lägen aber noch keine vor.

Für die Zuckerproduktion viel Energie nötig

Die Zuckerproduktion hat einen hohen Energiebedarf, weil der Zucker so stark erhitzt werden muss, dass er kristallisiert. Noch werden viele Kessel in den Fabriken deshalb mit fossilen Brennstoffen wie Braunkohle erhitzt.

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Pfeifer und Langen hat hohe Anforderungen an den Brennstoff, den es in Zukunft einsetzen will: Er müsse in großen Mengen verfügbar und wirtschaftlich sein, erläutert Schumacher. „Prinzipiell ist auch Wasserstoff denkbar. Aber Wasserstoff erfüllt unsere Kriterien noch nicht.“

In Jülich auf Erdgas umgerüstet

In Jülich hat Pfeifer und Langen bereits einen mit Braunkohle betriebenen Kessel umgerüstet – allerdings auf Erdgas „Wir hatten leider keine andere Möglichkeit als auf eine Übergangslösung umzustellen“, sagt Schumacher. Ein Brikettwerk sei stillgelegt worden und das Unternehmen habe schnell reagieren müssen. „In Euskirchen haben wir hoffentlich mehr Zeit.“

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Der Kohleausstieg in der EU

Weil Pfeifer und Langen das Verbrennen von Braunkohle in der Zuckerfabrik stoppt, erhält das Unternehmen Kompensationszahlung von der Bundesnetzagentur. Die Bedingung: Ab 2023 darf der Zuckerhersteller in Euskirchen keine Kohle mehr verfeuern.

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