Starker SchülerzuwachsEuskirchen erweitert Grundschulen

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Die Franziskusschule soll künftig wieder drei Klassen pro Jahrgang haben.

Die Franziskusschule soll künftig wieder drei Klassen pro Jahrgang haben.

Euskirchen – Die Zahl der Grundschülerinnen und Grundschüler wird in Euskirchen derart stark steigen, dass der Rat nun einstimmig beschlossen hat, in der Kernstadt Platz für zusätzliche Klassen zu schaffen. Er folgte damit der Verwaltung, die vorgeschlagen hatte, die Franziskusschule und die Grundschule Weststadt zu erweitern, sodass sie jeweils einen dritten Zug aufnehmen können.

Eine zusätzliche Schule, über die als Alternativlösung diskutiert worden war, ist damit vom Tisch. „Wir werden einen möglichen Neubau aber nicht aus den Augen verlieren“, sagte FDP-Fraktionschef Manfred van Bahlen. Auch sein Amtskollege Michael Höllmann (SPD) und Dr. Simone Galliat (Grüne) erklärten, dass sie mit dieser Variante geliebäugelt hatten.

Stadtverwaltung prognostiziert langfristigen Schülerzuwachs

Der Schülerzuwachs ist nach Darstellung der Stadtverwaltung auf die Bevölkerungsentwicklung zurückzuführen. Lag die Zahl der Euskirchenerinnen und Euskirchener Ende 2020 bei etwa 59 000, so werden es Prognosen zufolge 2036 ungefähr 63 000 sein. Schon für die Zeit bis 2026 kalkuliert die Verwaltung mit einer Zunahme der Grundschüler um 13,6 Prozent – von jetzt 2048 auf 2327.

Raumnot

Um mehr Platz zu schaffen, prüft die Stadt weitere Maßnahmen an Grundschulen: Anbauten an der Hermann-Josef-Schule (Kernstadt) und in Flamersheim, räumliche Umstrukturierungen in Stotzheim und Kuchenheim. (ejb)

An den beiden Standorten, die vergrößert werden sollen, waren in den zurückliegenden Jahren stets mehr Anmeldungen eingegangen, als Plätze verfügbar waren. An der Franziskusschule verschärfte sich die Situation, als sie 2014 von drei auf zwei Züge (also Parallelklassen pro Jahrgang) verkleinert wurde.

Die Stadt ließ damals die maroden Pavillons am Rande des Schulgeländes abbrechen. Erstens, so argumentierten Verwaltung und Ratsmehrheit, waren die Schülerzahlen im Stadtgebiet gesunken, zweitens boten andere Grundschulen genügend Raum, um alle Mädchen und Jungen unterzubringen.

Stets Kinder abgewiesen

„Weststadtschule und Franziskusschule mussten immer viele Kinder abweisen. Mit der Erweiterung werden wir viele Eltern glücklich machen“, sagte Galliat nun während der Vorberatungen im Schulausschuss.

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Richard van Bonn (UWV) pflichtete ihr bei: „Wie die Grünen waren auch wir gegen die Verkleinerung der Franziskusschule. Wäre man uns gefolgt, hätte die Stadt sich viel Stress mit den Eltern erspart, deren Kinder keinen Platz bekamen.“

Für die Erweiterung kommt der Bau eines vierten Schulhauses auf der Fläche in Betracht, auf der besagte Pavillons standen. Van Bonn schlug vor zu prüfen, ob auch eine Gebäudeaufstockung möglich ist: „Dadurch würde eine zusätzliche Flächenversiegelung vermieden.“

In der Weststadt könnte ein Erweiterungsbau auf dem heutigen Bolzplatz entstehen. Er müsste in diesem Fall verlegt werden. Der SPD sei diese Variante lieber, als in dem Bereich zu bauen, der an die benachbarte Kita grenze, sagte Josef Schleser.

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