Der CDU-Mann gewann mit 54 Prozent gegen Ramona Hörnchen. Berners muss im Rathaus nur umziehen: aus dem Bauamt ins Bürgermeisterbüro.
Kommunalwahl 2025Neuer Bürgermeister in Hellenthal wird Martin Berners von der CDU

Händeschütteln zwischen Martin Berners und seiner Gegenkandidatin Ramona Hörnchen.
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Lange mussten sie in Hellenthal warten, bis auch der letzte Briefwahlbezirk ausgezählt war. Oberreifferscheid war es, das sich als zäh erwies. Doch die Entscheidung war da längst gefallen. Der neue Bürgermeister heißt Martin Berners. Er gewann mit 54 Prozent gegen Ramona Hörnchen, die auf 46 Prozent kam. So wird Berners demnächst im Rathaus umziehen, aus dem Bauamt ins Bürgermeisterbüro. Und er wird sich mit dem Haushaltsentwurf auseinandersetzen dürfen, den Ramona Hörnchen in ihrem Amt als Kämmerin zusammengestellt hat.
„Es ist noch nicht so greifbar“, sagte Berners am Morgen danach, auch mit Blick auf das eher knappe Ergebnis. Hörnchen zeigte sich am Montag zufrieden mit ihrem Ergebnis. „Ich hatte damit gerechnet“, sagte sie. Gegen einen guten CDU-Kandidaten sei es als Einzelkämpferin in Hellenthal schwer. Auffällig war, wie fair beide miteinander im Wahlkampf umgingen. Das sei im Vorfeld so abgesprochen gewesen, bestätigen beide unabhängig voneinander. Und so sieht es derzeit so aus, als würden sie in Zukunft weiterhin gemeinsam im Rathaus agieren.
Berners Nähe zu den Menschen hat die Wähler wohl überzeugt
Seine Nähe zu den Menschen und die Transparenz habe wohl überzeugt, sagt Berners. Doch auch der Neubau der Grundschule habe sicher eine Rolle gespielt. „Der Beschluss kam für viele in Hellenthal zu schnell“, so der designierte Bürgermeister. Er wolle sich in die Fraktionen begeben, um über ein Schulentwicklungskonzept zu reden.
Auch wenn die CDU bei der Gemeinderatswahl Stimmen und einen Sitz dazugewann, reicht es nicht zur absoluten Mehrheit. Drei Sitze verlor die SPD und stellt sechs Ratsvertreter. Die Zahl ihrer Mandate auf vier verdoppelt hat die UWV, während Grüne und FDP auch in den neuen Rat je zwei Vertreter entsenden.
CDU-Gemeindeverbandsvorsitzende verliert ihren Sitz im Hellenthaler Rat
Doch zurück nach Oberreifferscheid: Dort gab's nicht nur die Verzögerung beim Auszählen, sondern auch eine handfeste Überraschung. Friedhelm Mertens gewann dort das einzige Direktmandat für die Sozialdemokraten – und katapultiert damit die CDU-Gemeindeverbandsvorsitzende Katharina Koenn aus dem Rat. Denn da die CDU zwölf Direktmandate geholt hat und damit alle ihre Ratssitze besetzt, kommt auch Koenns Platz eins der Reserveliste nicht zum Zug.
„Wir sind enttäuscht“, sagte Heinz-Bert Weimbs (SPD-Fraktionschef) am Montagmorgen. Vor allem der Diskurs über die Schule habe die Ergebnisse beeinflusst: „Wir haben es riskiert, das noch vor den Wahlen zu machen. Wahlkampftechnisch war das vielleicht ein Fehler.“ Die SPD habe unter den Parteien, die für den Neubau der Grundschule gestimmt hatten, am meisten abgekriegt. Vor allem tue es ihm leid für die jungen Kandidaten, die nicht zum Zuge gekommen seien.
Ganz anders sieht es bei der Union aus. „Ich bin mehr als stolz, dass es so funktioniert hat“, sagte Armin Holzem, der Martin Berners als Bürgermeisterkandidat gewonnen hatte. Auch er sieht die Diskussion um die Grundschule definitiv als das wahlentscheidende Thema. „Gerade das Höhengebiet und gerade die jungen Leute haben uns den Rücken gestärkt“, sagte er.
Die Ratsmitglieder
CDU (12): Moritz Reder, Ralf Lehmert, Barbara Wand, Giuseppe Uccello, Eberhard Jentges, Elke Huppertz, Sebastian Krause, Martin Klein, Armin Holzem, Andrea Keuer, Ulrich Hoffmann, Reinhold Steinkemper.
SPD (6): Friedhelm Mertens, Werner Wamser, Heinz-Bert Weimbs, Kamila Gänsler-Thomas, Franz Cremer, Roland Kaul.
Grüne (2): Gunter Echtle, Michael Reger.
FDP (2): Peter Rauw, Peter Schäfer.
UWV (4): Frank Westerburg, Arndt Westerburg, Elmar Pützer, Bernd Wiesen.