Wintersport Weißer SteinUdenbrether Lifte stehen diesen Winter still

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Wenn denn dann mal Schnee liegt, kommen am Wochenende viele Tausend Besucher zum Weißen Stein – in Pandemie-Zeiten ist das jedoch nicht möglich.

Wenn denn dann mal Schnee liegt, kommen am Wochenende viele Tausend Besucher zum Weißen Stein – in Pandemie-Zeiten ist das jedoch nicht möglich.

Hellenthal-Udenbreth – Es ist wie verhext mit dem Wintersport auf dem Weißen Stein. Erst schneit es immer seltener, dann versagt der Motor des Skilifts. Nun ist er frisch repariert und installiert, so dass eigentlich nur noch der Schnee fehlt. Doch da macht das Coronavirus alle Bemühungen für eine Wintersportsaison 2020/2021 zunichte. Denn wie auch immer das Wetter sein wird, eines steht bereits fest: Der Skilift in Udenbreth wird in diesem Winter nicht laufen.

Zu hohes Risiko

Für die hartgesottenen Fans des alpinen Skisports in der Eifel ist das ein erneuter Schlag. Doch, wie Otto Sajonskowski, Sprecher der Liftbetreibergesellschaft, mitteilt, ist das Risiko zu hoch. Das liege nicht an der Corona-Schutzverordnung und den dort getroffenen Vorschriften. Abstand, Einbahnstraßenregelung, zusätzliche Toilettenanlagen – das sei alles zu realisieren, wenn der Andrang nicht zu groß sei. Doch ganz anders sieht das aus, wenn es tatsächlich ein tolles Schneewochenende gibt und die Wintersportfreunde aus dem gesamten Rheinland nur ein Ziel kennen: den Skilift am Weißen Stein.

Repariert und betriebsbereit ist der Skilift in Udenbreth – und doch muss er in dieser Saison stillstehen.

Repariert und betriebsbereit ist der Skilift in Udenbreth – und doch muss er in dieser Saison stillstehen.

„Wenn Tausende Menschen zu uns kommen, dann ist ein sicherer Betrieb unter Hygienevorschriften nicht zu gewährleisten“, bedauert Sajonskowski. Doch solche Wochenenden seien genau die Tage, an denen die notwendigen Einnahmen erzielt würden, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. „Das Besucheraufkommen an den Wochentagen ist zu gering, um die notwendigen Investitionen zu rechtfertigen“, sagt er. Auch der Rodellift sei davon betroffen.

Dabei hatte alles so gut ausgesehen. Als der Motor des Skilifts im Januar am einzigen Wintersportwochenende der vergangenen Saison den Dienst versagte, hatte beinahe das letzte Stündlein des Liftes geschlagen. Doch viele Eifeler erinnerten sich an die schönen Stunden, die sie im Udenbrether Schnee verbracht hatten.

Das frühzeitige Aus bedauert Otto Sajonskowski.

Das frühzeitige Aus bedauert Otto Sajonskowski.

Bei einer Spendenaktion kamen mehrere Tausend Euro zusammen, mit denen der Skilift wieder in Gang gebracht werden sollte. Letztendlich gab es folgende Lösung: Die Obergartzemer Firma Hamacher Antriebstechnik nahm sich des kaputten Elektromotors an. In einem Ausbildungsprojekt wurde er komplett neu gewickelt und Ende September wieder an seinem alten Platz eingebaut.

Aus vor dem ersten Schnee

Nun sorgt die Pandemie für das Aus, bevor auch nur eine Schneeflocke gefallen ist. Allerdings ist damit zu rechnen, dass sich die Wintersportfans von nah und fern nach einem kräftigen Schneefall auf den Weg zum höchsten Punkt des Rheinlands machen, um auch ohne Unterstützung eines Liftes die Winterfreuden zu genießen. Für Hellenthals Bürgermeister Rudolf Westerburg Grund genug, um sich bereits im Vorfeld auf die Situation einzustellen. „Wir wollen ab dieser Woche im Internet und bei den touristischen Betrieben darauf hinweisen, wie die Situation ist“, kündigt er an.

Denn den Touristen können durchaus Angebote gemacht werden. Die zwei bestehenden Schneewanderwege sollen genau wie die Loipen für die Wintersaison hergerichtet werden. Doch die eigentliche Problemstelle liegt laut Westerburg woanders: „Der Weiße Stein ist bei den Menschen bekannt, das ist eine ähnliche Situation wie bei den Narzissen.“ Deshalb solle der Parkplatz Weißer Stein gesperrt werden. Die Zufahrt zum Wohnmobilpark und für Anwohner soll dagegen bestehen bleiben. Auf beiden Seiten der umliegenden Straßen solle ein Parkverbot eingerichtet werden, kündigte Westerburg an.

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Doch ihm ist auch bewusst, dass seine Gemeinde nicht für die Kontrolle aller Hotspots Leute abstellen kann. Denn schon am vergangenen Wochenende seien einige Parkplätze wie der am Hollerather Knie überlaufen gewesen. „Wir hoffen auf die Vernunft der Leute“, appelliert Westerburg. Es werde kontrolliert, kündigt er an, doch das Hauptaugenmerk werde auf dem Weißen Stein liegen.

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