Neuer Standort gesuchtAbriss des Sötenicher Bürgerhauses begonnen

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Der Abriss des Sötenicher Bürgerhauses hat begonnen.

Der Abriss des Sötenicher Bürgerhauses hat begonnen.

Kall/Sötenich – Für den Bürgerverein Sötenich war der Mittwoch ein ganz bitterer Tag: Das Bürgerhaus, das jüngst erst für 80.000 Euro saniert worden war, musste wegen der Flutschäden abgerissen werden. Größer als gedacht sind auch die Schäden in der Kaller Bürgerhalle, wo große Teile der Inneneinrichtung erneuert werden müssen.

Das Sötenicher Bürgerhaus war vor 24 Jahren gebaut worden. In den vergangenen Monaten waren mit einer Förderung von 70 000 Euro Estrich, die Heizung inklusive Fußbodenheizung und die Elektrik sowie die Küche und die Sanitärräume erneuert worden. Der Bürgerverein hatte 10 000 Euro und 700 Arbeitsstunden investiert. Ab Mitte August waren in dem Gebäude, das auch wichtig für das Vereinsleben ist, wieder Feiern und die Kirmes geplant gewesen.

Wasser stand zwei Meter hoch

Doch nach der Flutkatastrophe traten nicht nur statische Probleme auf, weil Wände und der Anbau weggerissen worden waren. Hinzu kam die Kontamination der Räume durch das Schmutzwasser. „Zwei Meter hoch hat das Wasser im Bürgerhaus gestanden“, erklärt Heinz Esser vom Bürgerverein. „Nach Beratung mit drei Fachleuten mussten wir als Vorstand mit dem Ortsvorsteher und der Kommune aus Sicherheitsgründen eine rasche Entscheidung treffen, die wirtschaftlich vertretbar ist“, teilt der Bürgerverein Sötenich mit. Gemeinsam habe man entschieden, das Gebäude abzureißen.

Schweren Herzens verfolgte Heinz Esser vom Sötenicher Bürgerverein die Abrissarbeiten am Bürgerhaus.

Schweren Herzens verfolgte Heinz Esser vom Sötenicher Bürgerverein die Abrissarbeiten am Bürgerhaus.

Die Wiederaufbau ist derweil noch unklar. „Wann und in welcher Form und ob dies an der gleichen Stelle geschehen kann, können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen“, so der Bürgerverein. „Ich gehe aber davon aus, dass es einen Neubau an anderer Stelle geben wird“, sagt Esser. Man führe derzeit Gespräche. Das alte Bürgerhaus, so Esser, sei nicht gegen Elementarschäden versichert gewesen.

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Auch in der Kaller Bürgerhalle werden erst einmal keine Veranstaltungen stattfinden. „Zuerst sah das Schadensbild noch ganz gut aus“, erzählt Stefan Kupp, Vorsitzender des Bürgervereins Kall. Mittlerweile sei aber klar, dass große Teile der Einrichtung erneuert werden müssen.

Der Parkettboden in der Kaller Bürgerhalle ist an zahlreichen Stellen aufgebrochen.

Der Parkettboden in der Kaller Bürgerhalle ist an zahlreichen Stellen aufgebrochen.

„Der Parkettboden und der Estrich müssen raus“, erklärt Kupp. Da die alte Heizung ohnehin erneuert werden sollte, biete sich nun die Möglichkeit, über den Einbau einer Fußbodenheizung nachzudenken. Kupp denkt darüber nach, die Auftritte von Konrad Beikircher Ende November und Jürgen Becker kurz vor Weihnachten stattfinden zu lassen. „Wenn bis dahin Parkett und Estrich raus sind, könnte man zum Beispiel einen Kunstrasenbelag auf den Boden legen.“ Die Holzvertäfelungen in der Halle müssen ebenfalls runter, die Thekenanlage ist nicht mehr zu gebrauchen. „Die sanitären Anlagen müssen ebenfalls neu gemacht werden“, so Kupp. In der Küche müsse zumindest ein neuer Boden verlegt werden.

Auch in Kall hatte der Bürgerverein die Halle in den Monaten vor der Flut modernisiert. „Wir hatten die Küche und die Türzargen neu gestrichen und im Sanitärbereich unter anderem Glastrennwände angebracht“, erzählt Kupp. Zudem seien Teile der Hallendecke und die Trennwände gestrichen, die Podestverkleidung erneuert worden. „Wir haben gut 200 Arbeitsstunden und einige tausend Euro investiert.“ Kupp hofft, dass die Bürgerhalle im zweiten Quartal 2022 wieder an den Start gehen kann: „Dafür muss aber alles gut laufen.“

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