Neues Heim für Lehrer und SchülerGrundschule Kall nimmt im Januar Betrieb auf

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Nur gut 100 Meter liegen das alte (r.) und das neue Gebäude (l.) der Grundschule in der Kaller Aulestraße voneinander entfernt.

Nur gut 100 Meter liegen das alte (r.) und das neue Gebäude (l.) der Grundschule in der Kaller Aulestraße voneinander entfernt.

Kall – „Wir liegen in den letzten Zügen. Am 11. Januar wird der Schulbetrieb aufgenommen“, ist Lothar Schatten, stellvertretender Teamleiter der technischen Bauabteilung bei der Gemeinde Kall, zuversichtlich. Bis dahin soll der 4,8 Millionen Euro teure Umbau der ehemaligen Hauptschule und der Umzug der Grundschule in das neue Gebäude fertig sein. „Das wird eine top ausgestattete Vorzeigeschule“, freut sich die Leitern der Grundschule, Marianne Rütt.

Natascha Metzele vom OGS-Team räumt Bücher und andere Lernmaterialien in die Regale ein.

Natascha Metzele vom OGS-Team räumt Bücher und andere Lernmaterialien in die Regale ein.

Weil die alte Grundschule für den Schulbetrieb zu klein geworden war, hatte der Gemeinderat Anfang 2019 entschieden, die ehemalige Hauptschule umzubauen. Diese Variante hatte sich im Vergleich mit einer Erweiterung der Grundschule und einem Neubau als wirtschaftlichste Lösung herausgestellt. Die beiden Alternativen wären zwischen zwei und vier Millionen Euro teurer gewesen.

Bauarbeiten im August 2019 begonnen

Ende August 2019 begannen dann die Arbeiten an dem Gebäude aus den 1970er-Jahren. Jetzt stehen sie kurz vor dem Abschluss. „Die Trennwände in den WC-Anlagen müssen noch eingebaut und die Türdrücker montiert werden. Der Maler muss noch Restarbeiten erledigen und der Aufzugbauer die Kabine einbauen“, berichtet Schatten, der die Arbeiten seit gut einem Jahr überwacht und bei dem alle Fäden zusammenlaufen.

An verschiedenen Stellen werden noch letzte Arbeiten erledigt.

An verschiedenen Stellen werden noch letzte Arbeiten erledigt.

Die Arbeiten an rund 25 Gewerken mussten koordiniert werden. Bodenbeläge, Abhangdecken und die Wasserleitungen wurden ebenso komplett erneuert wie die Innentüren und die Sonnenschutzanlagen an den Fenstern. Lediglich der noch intakte Natursteinbelag in der Aula sowie in den Fluren und Treppenhäusern blieb erhalten. Die Beleuchtung wurde größtenteils auf LED umgestellt, eine WC-Anlage saniert und eine weitere neu gebaut: „Beide haben jetzt auch eine Toilette für behinderte Menschen, eine sogar eine Dusche“, betont Schatten. Ferner wurde die Brüstung im Eingangsbereich und die Treppengeländer aus Sicherheitsgründen mit Aufsätzen erhöht.

Das Klettergerüst steht in dem neu geschaffenen Spielbereich.

Das Klettergerüst steht in dem neu geschaffenen Spielbereich.

Um helle, übersichtliche Bereiche zu schaffen, wurden sogenannte Durchblickfenster zwischen den Fluren und den Klassenräumen eingebaut. Mehrere Zwischenwände in dem rund 3400 Quadratmetern großen Gebäudekomplex wurden eingerissen oder neu errichtet.

„In einer Ecke der Aula wurde ein Aufzug eingebaut. Dadurch ist die gesamte Schule jetzt barrierefrei“, betont der stellvertretender Teamleiter der technischen Bauabteilung. Um den Brandschutz zu verbessern, seien neue Fluchtwege geschaffen und an dem Trakt zur Eisenauerstraße hin eine Stahltreppe angebracht worden. „Außerdem haben wir jetzt Brandmelder in allen Räumen und eine direkte Aufschaltung zur Kreisleitzentrale der Feuerwehr.“

Die interaktiven Tafeln zeigt Lothar Schatten.

Die interaktiven Tafeln zeigt Lothar Schatten.

Das Gebäude hat darüber hinaus auch ein neues Stromnetz und eine neue digitale Infrastruktur erhalten. In allen Klassenräumen kann mit interaktiven Whiteboards oder Laptops gearbeitet werden. Klassische Tafeln sucht man vergebens. Außerdem verfügt die Schule jetzt über eine vollwertige Küche. Dafür wurde die bisherige Aufwärmküche vergrößert und zusätzliche Geräte angeschafft. Auf der Grünfläche an der Auelstraße neben der Mensa wurde ein Spielbereich mit Klettergeräten angelegt und der gesamte Bereich eingezäunt und neue Bäume gepflanzt.

Alle Wände neu gestrichen

Alle Innenwände und die komplette Fassade wurden neu gestrichen. Jeder Flur hatte eine bestimmte Farbe bekommen, damit sich die Kleinen besser im Gebäude orientieren können.

Zwei Bereiche

Der Pausenhof der neuen Grundschule wurde in zwei Bereiche aufgeteilt. Der eine Teil, auf dem ein Kleinspielfeld mit Toren und Basketballkörben angelegt wurde und der eingezäunt ist, wird künftig von den Kindern genutzt. Daneben gibt es in Richtung Turnhalle noch eine asphaltierte Fläche mit 66 Parkplätzen. (wki)

Neben den Klassenzimmern und Projekträumen wurden auch ein Therapieraum, ein sozialpädagogischer Trainingsraum sowie ein Sachkunde- und ein Werkraum eingerichtet. Die Schulverwaltung bleibt an ihrem angestammten Platz im Erdgeschoss in dem Trakt zum Sportplatz hin. Dort gibt es neben den Küche und dem etwas vergrößerten Speisesaal auch noch die alte Lehrküche samt einem kleinem Speiseraum, wo die Lehrerinnen künftig mit den Jungen und Mädchen Kochen oder Backen können.

Fleißig Kartons gepackt

„Seit Anfang Dezember haben wir schon fleißig Kartons gepackt“, berichtet Schulleiterin Rütt. „Der frühere Ferienstart und das spätere Ende spielt uns in die Karten.“ Da nur fünf Kinder zurzeit in der Notbetreuung seien, könne die neue Schule während der Dienstzeit eingeräumt werden. Außer dem Kopierer und ein paar Dingen, die an den Wänden hängen, sei ihr neues Büro schon komplett. Der Erste-Hilfe-Kasten hänge auch schon an seinem Platz. „In der Verwaltung fehlen noch Schränke. Die sollen aber auch in den nächsten Tagen noch geliefert werden“, so die Schulleiterin.

Für jede Größe ist ein Waschbecken und ein Spiegel dabei.

Für jede Größe ist ein Waschbecken und ein Spiegel dabei.

Aus den Klassenzimmern im Altgebäude wird nicht nur das Lernmaterial, sondern auch das Mobiliar mitgenommen. „Der Bauhof der Gemeinde und Hausmeister Guido Wiesen leiste eine hervorragende Arbeit“, betont Rütt. Dank der digitalen Tafeln könne sie Heftzwecke und Kreide nun verschenken. „Die Kollegen spielen auch schon fleißig mit den Tafeln, um erste Einblicke zu bekommen. Im Januar wird es aber auch noch eine Online-Schulung geben.“ Auch sonst sei das neue Gebäude ein Quantensprung: „Wir freuen uns riesig. Das kann man gar nicht ausdrücken.“ Natascha Metzele, die im Team der offenen Ganztagsschule mitarbeitet, ist ganz begeistert: „Die Farbauswahl ist schön und die Räume sehr. Ich freue mich schon darauf, wenn die Kinder kommen.“

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Zwischen Weihnachten und Neujahr und auch nach dem Jahreswechsel wird noch weiter fleißig eingeräumt. Außerdem werden die Reinigungskräfte mehrfach im Einsatz sein. Damit das neue Heim für 259 Kinder, 25 Lehrer und Erzieher sowie für 13 weitere Mitarbeiter von der Sekretärin über den Hausmeister bis zum Küchenpersonal pünktlich nach den Ferien bezogen werden kann.

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