DigitalisierungKommunen im Kreis Euskirchen sorgen für bessere Ausstattung der Schulen

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Ein Schülerin steht neben dem Lehrer an der digitalen Tafel. Die anderen sitzen auf ihren Plätzen und haben Tabletcomputer vor sich.

So sieht moderner Unterricht aus: Eine Schülerin arbeitet an der digitalen Tafel, die anderen benutzen ihre mobilen Endgeräte.

Die Digitalisierung in den Schulen im Kreis Euskirchen kommt voran, bleibt aber für die Kommunen weiter eine große Herausforderung.

„Die Digitalisierung ist eine große Herausforderung für die Kommunen“, betonte der Beigeordnete der Stadt Schleiden, Marcel Wolter, jüngst bei einem Termin in der Realschule Schleiden. Das gelte auch für die Schulen. In Schleiden habe die Digitalisierung schneller durchgeführt werden können als geplant. So seien bislang schon rund 1500 iPads an die Schüler von fünf städtischen Schulen verteilt worden. Auch in anderen Kommunen wird viel getan. Trotz aller Fortschritte wird es aber noch dauern, ehe die Digitalisierung in allen Klassenzimmern Einzug gehalten hat.

In Schleiden wurden jetzt nach Angaben der Verwaltung alle Schüler der städtischen Schulen ab der dritten Klasse mit iPads ausgestattet. „Nach den Sommerferien wurden weitere Geräte an die Drittklässler der Grundschulen verteilt. Mit Ausnahme der ersten und zweiten Klassen sind jetzt alle Jahrgänge ausgestattet“, teilt Kerstin Wielspütz von der Stadtverwaltung mit.

Damit könnten digital unterstützte pädagogischen Lerninhalte durchgängig von der Grundschule bis zur weiterführenden Schule aufgebaut und fortgeführt werden. Zudem hätten die Schüler die Möglichkeit, auch jederzeit von zu Hause oder unterwegs mit dem eigenen Gerät zu lernen.

Netzinfrastruktur an den Schulen muss erneuert werden

Die weitere Planung für 2023 und 2024 sieht vor, dass die Netzwerkinfrastruktur der restlichen Schulgebäude erneuert wird. Darin eingeschlossen sind auch die Wiederaufbaumaßnahmen der vom Hochwasser betroffenen Schulgebäude. Die Grundschulen in Gemünd und Schleiden sowie die städtische Realschule und das Johannes-Sturmius-Gymnasium haben nach Angaben der Verwaltung im Gegensatz zu der Dreiborner Grundschule auch schon Glasfaseranschlüsse. Abgeschlossen sind aber nur die Arbeiten an der Realschule.

Wie die Stadt weiter mitteilt, wurden bislang 39 Geräte in der Grundschule Dreiborn, 60 in Gemünd und 84 in Schleiden verteilt. 510 sind es am Johannes-Sturmius-Gymnasium und 410 in der Realschule. Vier digitale Tafeln gibt es in Dreiborn, fünf in der Grundschule Schleiden, je sieben in Gemünd und in der Realschule und elf am Johannes-Sturmius-Gymnasium.

Alle Klassen in Kall mit digitalen Tafeln ausgestattet

Etwas weiter ist da schon die Grundschule Kall, in der bereits alle Klassen inklusive des Lehrerzimmers mit einer digitalen Tafel ausgestattet sind, teilt Michaela Kratz von der Gemeindeverwaltung mit. Außerdem seien in Kall 57 Convertibles im Einsatz, das sind Laptop-Computer, die sich in ein Tablet verwandeln lassen.

„98 iPads wurden an die Kaller Schüler verteilt, weitere 80 seien bereits angeschafft worden. Die Convertibles sollen nach und nach mehr werden“, erklärt Kratz. Ziel sei, alle 315 Schüler der Grundschule mit iPads auszustatten. Um weitere Geräte zu beschaffen, wolle die Gemeinde in den nächsten Jahren kontinuierlich Mittel zur Verfügung stellen.

Die Grundschule Sistig erhält laut Kratz in Kürze digitale Tafeln für alle Klassen und das Lehrerzimmer. Zudem werde die Schule derzeit im Rahmen des Förderprogramms „DigitalPakt Schule“ verkabelt. „Aktuell sind dort rund 80 iPads im Einsatz, weitere 60 wurden beschafft und werden in Kürze an die Schüler ausgehändigt“, so die stellvertretende Teamleiterin. Die Schule wird aktuell von rund 140 Mädchen und Jungen besucht.

Folgekosten von mehr als 100.000 Euro pro Jahr

Auch am Mechernicher Gymnasium am Turmhof schreitet die Digitalisierung voran. Schon seit dem Schuljahr 2021/22 werden die Achtklässler mit tragbaren Touch-Computern ausgestattet. Der Ausschuss für Bildung, Kultur und Soziales der Stadt Mechernich hat jüngst entschieden, den Kauf der Geräte durch die Eltern mit 250 Euro zu unterstützen. Für Familien mit finanziellem Unterstützungsbedarf bietet der Förderverein der Schule weitere Hilfen an.

In der Mechernicher Gesamtschule wird der Jahrgang 11 seit dem laufenden Schuljahr mit Endgeräten ausgestattet. Ab 2024/2025 sollen zusätzlich auch die achten Klassen Computer erhalten. Die Stadt geht ab dem kommenden Schuljahr für beide Schulen von einem jährlichen Zuschussbedarf von mehr als 100.000 Euro aus.

In Schleiden wies auch Wolter auf die Folgekosten durch regelmäßige Neubeschaffungen sowie die Betreuung der Geräte und der digitalen Ausstattung hin. Um diese Betreuung zu gewährleisten, soll die IT-Abteilung verstärkt und die Auszubildenden in dem Bereich übernommen werden.

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