Bauarbeiten auf EifelstreckeZwischen Kall und Euskirchen fahren bis 24. Juli keine Züge

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Ein Bus des Schienenersatzverkehrs am Kaller Busbahnhof.

Zwischen Euskirchen und Kall verkehren bis Montag, 24. Juli, wieder Busse des Schienenersatzverkehrs.

Die Bahn arbeitet an der neuen Stellwerkstechnik. Bis zum 24. Juli müssen Bahnkunden zwischen Euskirchen und Kall daher auf Busse umsteigen.

Pünktlich zum Beginn der Sommerferien, wenn es erfahrungsgemäß etwas ruhiger im ÖPNV zugeht, hat die Deutsche Bahn wieder Arbeiten auf der Eifelstrecke angekündigt: Von Donnerstag, 22. Juni, 20.30 Uhr, wird der Abschnitt zwischen Euskirchen und Kall wegen Bauarbeiten gesperrt. Bis zum Montag, 24. Juli, 21.30 Uhr, läuft der Verkehr wieder über die Busse des Schienenersatzverkehrs (SEV).

Weitere Sperrungen sind ebenfalls schon terminiert: Von Freitag, 28. Juli, 20.30 Uhr, bis Montag, 31. Juli, 0.30 Uhr, und in der Zeit zwischen dem 13. September und 9. Oktober ist die Strecke Euskirchen-Kall ebenfalls gesperrt.

Laut Bahn sind die Sperrungen nötig, um Kabeltiefbauarbeiten für das neue Elektronische Stellwerk in Euskirchen durchzuführen. „Der Wiederaufbau der Eifelstrecke läuft auf Hochtouren. Damit sie künftig auch den Anforderungen an einen modernen und klimafreundlichen Zugverkehr genügt, rüsten wir auf elektronische Stellwerkstechnik um“, ist auf Plakaten zu lesen, mit denen die Bahn ihre Kunden über die Arbeiten informiert.

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Im Juni gab es am Bahnhof Euskirchen Pannen beim SEV

Doch so reibungslos, wie sich die Bahn den Umstieg ihrer Fahrgäste von der Schiene auf die Busse des SEV vorstellt, läuft es nicht immer. In der vergangenen Bauphase im Juni machte zum Beispiel Bahnfahrer Stefan Schmitz aus Reifferscheid die unschöne Erfahrung, am Busbahnhof in Euskirchen zu stranden.

„Mehr als 30 Fahrgäste konnten an einem Freitagnachmittag von den Busfahrern nicht mehr in den Bus gelassen werden. Diese wurden enttäuscht und gestresst einfach stehengelassen, um auf den nächsten Bus zu warten“, schildert Schmitz den Vorfall: „Doch bis zum nächsten Bus kommen wieder neue Fahrgäste von den Zügen aus Köln und Bonn hinzu, und das Gerangel und Lotteriespiel um eine Mitfahrgelegenheit im ÖPNV beginnt von Neuem.“

Schmitz war so sauer, dass er sich nicht nur schriftlich an die Bahn, sondern gleich auch an Bundesverkehrsminister Volker Wissing wandte. „Man sollte erwarten können, dass die Bahn aufgrund der Erfahrungen durch den flutbedingten SEV auch in der Lage sei, dieses Mal einen funktionierenden SEV auf die Beine zu stellen.“ Und weiter: „Hierzu ist es einfach nur erforderlich, die Ersatzbuskapazitäten an das Fahrgastaufkommen anzupassen: also mehr Busse einzusetzen.“

Bahn verspricht Entlastung durch Einsatz eines neuen Schnellbusses

„Bei der Planung des SEV gehen wir immer von üblichen durchschnittlichen Besetzungszahlen der Züge aus“, sagte dazu ein Bahnsprecher auf Anfrage dieser Zeitung. Wenn allerdings Verspätungen aufträten, wie bei zwei Fällen im Juni, könne es passieren, dass der Anschlussbus nicht erreicht werde.

„Wir werden die Situation aber weiter beobachten und bitten um Entschuldigung, wenn es Probleme gegeben hat“, so der Unternehmenssprecher weiter: „Bei der nun anstehenden Maßnahme wird es auch noch einen zusätzlichen Schnellbus (Montag bis Freitag) zwischen Euskirchen und Blankenheim (Wald) ohne Zwischenhalt geben, der den Halten südlich von Blankenheim eine deutliche Fahrzeitverkürzung ermöglicht und die Lokalbusse nördlich von Blankenheim etwas entlastet.“

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