In Mechernich ist es in den vergangenen Jahren zu zwei Flut-Katastrophen gekommen.
„Ich habe Angst“Eifeler berichtet bei „Bares für Rares“ von Trauma aus Flut-Katastrophe

Thorsten Donath (v.r.) mit Horst Lichter und Friederike Werner bei „Bares für Rares“.
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Thorsten Donath aus Mechernich in der Eifel gab sich im Vorfeld von „Bares für Rares“ zuversichtlich, die Händlerkarte von Moderator Horst Lichter zu bekommen. Das Verkaufsobjekt, das der 35-Jährige mit in die ZDF-Sendung vom Dienstag (13. Mai) brachte, sorgte später im Händlerraum für ein regelrechtes Wettbieten. Verkaufen wollte er es auch nur aufgrund seiner Erfahrung mit der Flut-Katastrophe.
„Bares für Rares“: Verkäufer aus der Eifel mit 35 Jahren in Rente
Horst Lichter konnte beim Kennenlernen am Tisch der Expertise von „Bares für Rares“ zunächst kaum glauben, als Thorsten Donath von seiner persönlichen Leidensgeschichte erzählte. Er sei bereits in Rente, berichtete der 35-Jährige zur Überraschung aller Anwesenden. „Was! Was ist passiert?“, fragte Lichter schockiert.
„Ich bin vollständig erwerbsgemindert, habe fünf Rücken-OPs hinter mir, trage Nerven-Stimulationsgeräte, leide an Bandscheibenvorfällen. Ich hab wirklich alles mitgenommen, was geht. Also alles, was man nicht braucht – und davon viel“, so der Eifeler.
„Bares für Rares“: Mechernicher über die ständige Flut-Gefahr
Auch der Grund für den Verkauf bei „Bares für Rares“ stimmte nicht gerade freudig. Den Schaukasten, den Thorsten Donath mitgebrachte, hatte er ursprünglich von seinem Vater geschenkt bekommen.
Vor zehn Jahren habe er das besondere Stück auf dem Flohmarkt für 60 Euro gefunden. Im vergangenen Jahr habe er es dann schließlich seinem Sohn vermacht. Verkaufen wolle er es vor nun vor allem aufgrund seiner Erfahrungen mit Hochwasser in der Eifel.

Thorsten Donath berichtete bei „Bares für Rares“ von der ständigen Angst vor erneuten Flut-Ereignissen.
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Nach den zwei Hochwasser-Katastrophen 2016 und 2021 kämpft die Stadt Mechernich auch heute noch mit dem Wiederaufbau. Auch bei dem 35-Jährigen sitzt das Trauma tief. Man rechne eigentlich jederzeit mit einem neuen Hochwasser. „Ich habe Angst, dass das kaputtgeht oder dass das halt Wasser zieht, wenn es wieder regnet. Dafür wäre es wirklich zu schade“, erzählt Thomas sichtlich bewegt.
„Bares für Rares“-Expertise erklärt das Geheimnis hinter dem „weißen Gold“
Kaolin, Feldspat und Quarz: In dem Schaukasten ging es unterdessen um die Geheimnisse der Porzellan-Herstellung, nahm Friederike Werner ihre Expertise für „Bares für Rares“ auf. Es handelte sich ihrer Einschätzung nach „um einen sehr schönen, musealen Schaukasten“.

Der Porzellan-Schaukasten der Firma Rosenthal bei „Bares für Rares“.
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Das Stück sei erhalten geblieben von der Firma Rosenthal aus den 1950er- bis 1960er-Jahren. Werner vermutete, dass der Schaukasten einst in den Werkshallen oder sogar im Büro des Firmengründers Rosenthal selbst gehangen hat.
Zu sehen seien die einzelnen Bestandteile aus der Herstellung bis zum fertigen Porzellan. Ein Geheimnis, das früher streng unter Verschluss gehalten wurde. „Was wurde es beschützt, das ‚weiße Gold‘“, wusste Horst Lichter.
„Bares für Rares“: Wunschpreis übertrifft Flohmarkt-Preis deutlich
Der Schaukasten sei auch „altersgemäß sehr gut erhalten“, fuhr Expertin Werner fort. Aber war es wirklich die 200 Euro wert, die sich Thorsten Donath erwünscht hatte? Ein schöner Betrag, fand auch Horst Lichter, zumal der Vater des Mechernichers das Objekt ja ursprünglich für 60 Euro auf dem Flohmarkt erworben hatte, wie Donath offenlegte.
Doch die „Bares für Rares“-Expertin war komplett auf der Seite des 35-Jährigen. „Um die 200 Euro ist der Schaukasten durchaus wert“, bestätigte Werner.
„Bares für Rares“: Reges Interesse an Porzellan-Schaukasten im Händlerraum
Im Händlerraum musste der Verkäufer aus Mechernich dann auch nicht viel nachhelfen. Christian Vechtel eröffnete die Gebote mit 60 Euro – dann nahmen die Verhandlungen ihren eigenen Lauf.
Schnell entstand ein regelrechtes Wettbieten auf den Schaukasten. Der Preis schraubte sich immer weiter in die Höhe. Zur großen Überraschung der Runde, gab sogar Händlerin Elke Velten ein Gebot ab, obwohl sie eigentlich auf Schmuck und Gold spezialisiert ist.
Wettbieten bei „Bares für Rares“ - „Kinder, was ist hier los?“
„Kinder, was ist hier los?“, fragte Händler Leo Leo, als innerhalb weniger Momente bereits die 200-Euro-Marke geknackt wurde. Doch die Verhandlungen kam da erst gerade so richtig in Fahrt.
Mit einem Gebot über 350 Euro konnte sich schließlich der neue Händler Anaisio Guedes durchsetzen. Ein Preis, den Thorsten Donath kaum fassen konnte. „Auf einmal ist das da abgegangen. Ich hab mehr rausbekommen, als ich überhaupt erwartet hatte.“