Das wertvolle Bild hatte der Verkäufer aus Bedburg für seine Hilfe bei einem Umzug geschenkt bekommen.
„Lange gewünscht“Kölns berühmteste Dom-Ecke sorgt bei „Bares für Rares“ für Furore

Peter und Daniela Sander (v.l.) mit Horst Lichter und Colmar Schulte-Goltz bei „Bares für Rares“.
Copyright: ZDF
Für ein besonderes Lokalkolorit hat am Freitag (2. Mai) der Auftritt von Daniela und Peter Sander bei „Bares für Rares“ gesorgt. Das Paar stammt aus Bedburg, also „direk öm der Eck eröm“, wie sich Moderator Horst Lichter freute. Lichter stammt aus Neuss. Die Sendung wird im Pulheimer Walzwerk produziert. Doch vor allem setzte nicht zuletzt das Verkaufsobjekt einen deutlich rheinischen Akzent. Denn es ging um Kölns berühmteste Dom-Ecke.
Das Bild, welches das Paar mitgebracht hatte, hat Peter Sander ursprünglich von seinem Chef geschenkt bekommen, erzählte er im Gespräch mit Horst Lichter. Dem habe er bei einem Umzug geholfen, als Dank habe er dann das Bild bekommen.
„Bares für Rares“-Experte sichtlich angetan
Das Bild stammte unterdessen nicht von irgendeinem Künstler, sondern vom „berühmtesten Maler Deutschlands und wahrscheinlich von einem der berühmtesten Maler der Welt“, erklärte Colmar Schulte-Goltz. Es handelte sich um ein Werk von Gerhard Richter, handsigniert. Der „Bares für Rares“-Experte war sichtlich angetan, dass er das Kunstwerk persönlich in Augenschein nehmen durfte.
Richter stammt zwar ursprünglich aus Dresden, lebt aber schon lange in Köln. Das Bild, das bei „Bares für Rares“ von ihm zu sehen war, zeigt einen fast beliebig ausgewählten Winkel vom Kölner Dom. „Das ganze sieht aus wie ein Foto, tatsächlich geht es zurück auf eine Fotoskizze, die Gerhard Richter 1984 in sein Album geklebt hat“, so Colmar Schulte-Goltz weiter.
„Bares für Rares“: Dom-Ecke war ein besonderes Motiv für Gerhard Richter
Von der „Dom-Ecke“ habe Richter mehrere Gemälde geschaffen. Eines davon sei die Foto-realistisch gemalte Ausführung, welche das Paar aus Bedburg in die Sendung gebracht hatte. Ein Motiv, das zur Stadt Köln, aber auch zu Gerhard Richter eine besondere Beziehung habe.

Das Werk von Gerhard Richter bei „Bares für Rares“.
Copyright: ZDF
Es handele sich allerdings um einen Offset-Druck des ursprünglichen Öl-Gemäldes von 1987, führte der Experte weiter aus. Die gebe es in 1000er-Auflage, die eigentlich gar nicht signiert wurden. Das Besondere hier sei unterdessen, dass Gerhard Richter dieses Bild mit einer sogenannten Gefälligkeitssignatur versehen habe, weshalb es aus den anderen 1000 Exemplare herausrage.
„Bares für Rares“-Experte bemängelt Zustand
Der Zustand des Offset-Drucks sei jedoch „nicht so gut“, bemängelte Schulte-Goltz bei „Bares für Rares“. Das Blatt sei leicht wellig, zudem befänden sich mehrfach Kratzpartien innerhalb der Darstellung. Auf der unteren weißen Partie sei zudem noch eine leichte Verschmutzung zu erkennen. „Also, es ist nicht ganz optimal erhalten.“

Die Dom-Ecke von Gerhard Richter bei „Bares für Rares“, ursprünglich mit Öl gemalt.
Copyright: ZDF
Konnte dennoch der Wunschpreis des Paares aus Bedburg über 1500 Euro erreicht werden? Auch wenn es sich um ein Werk von Gerhard Richter handele, müsse er sich danach richten, wie die vergleichbaren Stücke am Markt gehandelt werden, dämpfte der Experte die Erwartungen.
„Bares für Rares“-Expertise deutlich über Wunschpreis
Das Ergebnis der Expertenschätzung überraschte dann noch mehr, denn es lag mit 2200 bis 2700 Euro deutlich über dem Wunschpreis.
„Gerhard Richter!“, rief Händlerin Susanne Steiger kurz darauf aufgeregt, als sie das Bild im Händlerraum aufdeckte. Auch die anderen Händler waren sofort bei der Sache. „Ein großer Name!“, so David Suppes.

Händlerin Susanne Steiger nimmt die Dom-Ecke bei „Bares für Rares“ in Augenschein.
Copyright: ZDF
Auch der Hinweis zur Gefälligkeitssignatur sorgte für Begeisterung. „Wow, schon was Seltenes“, sagte Christian Vechtel.
„Bares für Rares“-Händler: „Das hab ich mir so lange gewünscht“
Entsprechend hoch eröffnete Händler Wolfgang Pauritsch die Verhandlung mit 1000 Euro. Schnell schraubten sich die Gebote in die Höhe, bald war auch die 2000-Euro-Marke geknackt.
Am Ende setzte sich Jan Cizek durch. Und so ging die Dom-Ecke von Gerhard Richter bei „Bares für Rares“ für 2550 Euro über den Tisch. „Das hab ich mir so lange gewünscht, richtig geil“, freute sich Cizek.