MechernichKlinikpersonal leidet unter Coronalage – „Mitarbeiter können nicht mehr“

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25 Corona-Patienten werden aktuell im Kreiskrankenhaus Mechernich behandelt. (Archivfoto)

Mechernich – Mehr als 25 Corona-Patienten werden nach Angaben von Geschäftsführer Thorsten Schütze im Kreiskrankenhaus Mechernich behandelt. „Diejenigen, die geimpft sind, liegen nicht auf der Intensivstation“, so Schütze – oder anders gesagt: Aktuell müssen nur Ungeimpfte intensivmedizinisch behandelt werden.

Wegen Coronalage: Kreiskrankenhaus Mechernich verschiebt Operationen

Dass man sich mitten in der vierten Welle befinde, habe dazu geführt, dass man so manche elektive Operation bereits verschoben habe. Mit dem Begriff „elektiv“ bezeichnen Ärzte Eingriffe, die nicht wirklich dringend notwendig sind. Dazu zählen laut Schütze beispielsweise Hüftgelenksoperation. Dringende Behandlung führe man aber selbstverständlich durch.

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Thorsten Schütze, Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Mechernich.

Dass man elektive Operationen derzeit verschiebe, habe mit der Corona-Situation zu tun. „Pfleger und Schwestern, die auf der Corona-Station im Einsatz sind, dürfen nicht auf anderen arbeiten. Die Corona-Patienten binden viele Ressourcen. Das ist völlig richtig so, aber eben auch eine Belastung“, so Schütze: „Viele meiner Mitarbeiter können nicht mehr. Langsam helfen keine Durchhalteparolen mehr.“

Kreiskrankenhaus Mechernich: Corona-Patient musste abgelehnt werden

Im Rahmen des „Kleeblattsystems“, das verhindern soll, dass einzelne Krankenhäuser an ihre Belastungsgrenze kommen, habe man eine Anfrage für einen Corona-Patienten gehabt. Diese musste laut dem Geschäftsführer aber abgelehnt werden. „Unsere Intensivstation ist ausgelastet, nicht nur wegen Corona“, erklärt er.

Ein großes Problem im System sei das Thema „Ausgleichszahlungen“. Mit dem „Gesetz zum Ausgleich Covid-19 bedingter finanzieller Belastungen der Krankenhäuser und weiterer Gesundheitseinrichtungen“ aus März 2020 wurden Sonderregelungen zur Entlastung der Krankenhäuser infolge der Corona-Pandemie gesetzlich verankert. „Die Finanzierung der Patienten war nie das Problem“, so Schütze.

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Im Gegensatz zur Mehrbelastung durch Corona-Patienten. „Wenn ich ein Krankenhaus nur zu 80 Prozent belegen kann, weil ich Stationen wegen Corona frei halten muss, dann führt das dazu, dass es defizitär wird“, so der Geschäftsführer: „Mein Problem sind nicht die 30 Corona-Patienten, sondern die 50 freien Betten.“ 

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