Mordfall Claudia RufErmittlungen führen bis in die USA

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Claudia Ruf

Claudia Ruf ist im Jahr 1996 missbraucht und im Anschluss getötet worden.

Bonn/Euskirchen – Gut ein Jahr nach Beginn der eng mit der Mönchengladbacher Staatsanwaltschaft abgestimmten Arbeit der Mordkommission „Claudia Ruf“ dauern die Ermittlungen weiter an. Dies teilte die Bonner Polizei jetzt mit.

Die damals elfjährige Claudia Ruf war 1996 in ihrem Heimatort Grevenbroich-Hemmerden entführt, sexuell missbraucht und ermordet worden. Ihre Leiche wurde auf einem Feldweg bei Euskirchen gefunden.

Bislang seien nach einer Massenspeichelprobe im Wohnort des Mädchens in Grevenbroich-Hemmerden 2250 DNA-Spuren von den Wissenschaftlern des nordrhein-westfälischen Landeskriminalamtes (LKA) abgeglichen worden. Der mutmaßliche Täter sei dabei aber noch nicht identifiziert worden. Von den aktuell über die Staatsanwaltschaft initiierten Rechtshilfeersuchen führten die Ermittlungen derzeit noch zu 15 Spuren – bis in die USA. „Fünf Rechtshilfeersuchen führten bislang bereits zu einem Ausschluss der überprüften Personen“, erklärt Reinhold Jordan, der Leiter der Mordkommission.

Vier Personen werden derzeit überprüft

Von den 15 Personen, die einen freiwilligen DNA-Test verweigert hatten, seien elf überprüft und ausgeschlossen worden, vier würden derzeit geprüft. Zu 25 Personen stünden die Fahnder aktuell noch in Kontakt. Die Ermittlungen seien in diesen Fällen nicht abgeschlossen.

Besonders schwierig, so die Mordkommission, gestalteten sich die Ermittlungen im Zusammenhang mit Verstorbenen. Oft seien die letzten Wohn- und Aufenthaltsorte und mögliche Angehörige nicht ermittelbar. So habe die Mordkommission rund 40 Verstorbene registriert, zu denen kein verwertbarer Ermittlungsansatz vorliege. Zu den schwierigeren Ermittlungen gehörten auch 80 Personen, zu denen kein Aufenthaltsort im In- und Ausland recherchierbar sei.

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Reinhold Jordan: „Wir werden niemals aufgeben und selbstverständlich weiter ermitteln.“ Nachdem die Fahnder nun rund 2400 Männer, die in Hemmerden amtlich gemeldet waren oder einen direkten Bezug dorthin hatten, überprüft hätten, könne man nicht ausschließen, dass noch Männer unangemeldet, vielleicht in einer Partnerschaft, in Hemmerden gelebt oder sich dort aufgehalten hätten. Vielleicht seien eine Garage, ein Hof oder ein Wohnwagen durch Ortsfremde vorübergehend angemietet oder zu Arbeiten genutzt worden. Daher sei man weiter auf Hinweise von Bürgern unter Tel. 0 21 31/ 30 02 52 52 angewiesen.

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