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Parkplatz bei VogelsangUnbekannte laden 19 IBC-Container mit Altöl im Nationalpark ab

3 min
Zu sehen ist ein großer Lkw der Firma und einige der Container.

Mitarbeiter einer Spezialfirma kümmerten sich um die Entsorgung der 19 Container.

19 mit Altöl gefüllte IBC-Container wurden im Nationalpark entdeckt. Eine Spezialfirma kümmert sich um die Entsorgung der Behälter.

„Das ist eine echte Sauerei.“ Wolfgang Andres, Sprecher des Kreises Euskirchen, war empört über das, was nahe Vogelsang entdeckt wurde. Unbekannte haben zwischen 21.15 Uhr am Dienstagabend und 8.50 Uhr am Mittwochmorgen unweit des Besucherparkplatzes Walberhof am Kreisverkehr nach Vogelsang insgesamt 19 mit Altöl gefüllte IBC-Container illegal entsorgt. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen wegen des unerlaubten Umgangs mit Abfällen in besonders schwerem Fall aufgenommen.

Schon aus rund 100 Metern Entfernung war ein strenger Ölgeruch wahrzunehmen. Mitarbeiter einer Spezialfirma waren dabei, die stinkende Fracht abzutransportieren. Die Fässer waren größtenteils beschädigt, Flüssigkeit lief aus.

Schadenssanierer mit der Entsorgung der Container beauftragt

„Ein Kollege der Unteren Wasserbehörde war am Morgen über den Vorfall informiert worden. Wir haben für solche Fälle eine Rufbereitschaft“, sagte Andres. Der Kollege habe sich vor Ort ein Bild gemacht und die Container mit flüssigem und festem Öl gefunden. Daraufhin sei sofort ein Schadenssanierer beauftragt worden, die Container zu entsorgen und die Flächen zu reinigen. Danach werde man sehen, ob noch weitere Maßnahmen nötig seien. „Die Container lagen auf Betonplatten. Deshalb gehen wir – Stand jetzt – davon aus, dass der Boden und das Grundwasser keinen Schaden genommen haben“, so Andres.

Das Bild zeigt einige Fässer und Öl auf dem Boden.

Aus einigen Fässern liefen Flüssigkeiten raus.

Eigentümer der Fläche ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), mit der der Kreis Kontakt wegen des Vorfalls und der Kostenübernahme aufgenommen habe. Die Kreispolizei spricht von „einem immensen Schaden für Natur und Umwelt“ und bezeichnet das Verhalten als „dreist, rücksichtslos und brandgefährlich“. Rund 1000 Quadratmeter Fläche seien mit Öl verunreinigt worden.

Boxen wurden wohl mit einem Lkw auf den Parkplatz gebracht

Die schweren Boxen seien offensichtlich mit einem Lkw auf den asphaltierten Parkplatz im Nationalpark gebracht und mit einem Kran oder ähnlichem zu Boden gebracht worden. Von Hand könne man die tonnenschwere Fracht kaum bewegt haben, so die Polizei. Feingefühl wurde aber auch nicht angewandt, so Schleidens Bürgermeister Ingo Pfennings: „Es sieht aufgrund der Spurenlage so aus, als wären die Fässer einfach von der Ladefläche eines Lkw heruntergeworfen worden.“

Das Ordnungsamt der Stadt und die Feuerwehr waren alarmiert worden. Für die Feuerwehr sei ABC-Alarm ausgelöst worden. Um die Flüssigkeiten zu binden, habe man viel Bindemittel benötigt und den Landesbetrieb Straßen NRW eingeschaltet. „Ich bin seit sechseinhalb Jahren Bürgermeister und habe schon einige illegale Müllablagerungen mitbekommen. Aber das ist schon einer der massivsten Fälle“, so Pfennings.

Leider gebe es wieder eine zunehmende Tendenz, an Wanderparkplätzen oder uneinsehbaren Ecken mit dem Auto vorzufahren und den Kofferraum oder einen Hänger leer zu machen. Es gebe auch einen Parkplatz im Stadtgebiet, wo Besucher ihren Müll einen Abhang runterwerfen, so Pfennings: „Der muss dann mühevoll eingesammelt werden, was auch noch gefährlich ist.“ Teile der Gesellschaft machten sich offensichtlich keine Gedanken über die Auswirkungen ihres Handelns. Dass andere Leute darüber frustriert seien, könne er verstehen.

Zeugen, die Hinweise zu der Tat in Vogelsang machen können, können sich bei der Polizei Euskirchen unter Telefon 02251/7990 oder per E-Mail poststelle.euskirchen@polizei.nrw.de melden.