Regenbogen bietet PerspektivenSchleidener Verein unterstützt Geflüchtete

„Wir wollen, dass die Menschen, die in Schleiden und in der Umgebung neu ankommen, besser Fuß fassen und sich integrieren können“, sagt der Vereinsvorsitzende.
Copyright: Harry Kunz
Schleiden – „Integration ist für die Menschen, die nach Deutschland kommen und keinen Anschluss haben, sehr wichtig. Das ist gut investiertes Geld“, sagte Ata Secker (SPD). Dieser Meinung schloss sich der Schleidener Bildungs- und Sozialausschuss an und sprach sich einstimmig dafür aus, dem Verein „Regenbogen Schleiden“ für die nächsten drei Jahre einen jährlichen Zuschuss von 6000 Euro zukommen zu lassen. Vorher hatte der Vereinsvorsitzende Carsten Schlott die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer vorgestellt, die geflüchteten Menschen eine neue Perspektive bieten wollen.
„Wir wollen, dass die Menschen, die in Schleiden und in der Umgebung neu ankommen, besser Fuß fassen und sich integrieren können“, sagt Schlott. Die Unterstützung sei notwendig und sorge dafür, dass manche Probleme gar nicht erst auftreten würden. Das Miteinander stehe dabei im Vordergrund.
„Viele Dinge, die für uns selbstverständlich sind, sind für Geflüchtete, die zum Teil der deutschen Sprache nicht mächtig sind, eine große Hürde. Deshalb brauchen sie Hilfestellungen“, betont der Vorsitzende. Ehrenamtliche Helfer des Vereins unterstützen Flüchtlinge bei Behördengängen und beim Ausfüllen von Formularen, bei rechtlichen Problemen, beim Finden und bei der Einrichtung einer Wohnung, bei der Suche nach einer Arbeitsstelle, in Fragen der Erziehung und Bildung sowie bei Arzt- und Krankenhausbesuchen. Darüber hinaus werden auch kulturelle und sportliche Integrationsmaßnahmen angeboten, die von Kochabenden für Frauen bis zu Zeltlagern für die Kinder reichen. Außerdem werden Sachspenden vermittelt.

Sportliche Aktivitäten werden mit Hilfe von Schulen und Vereinen angeboten.
Copyright: Harry Kunz
„Inzwischen sind auch Flüchtlinge aus der Ukraine angekommen. Wir haben mit dem Kirchenvorstand in Dreiborn Gespräche geführt“, sagt Schlott. Ziel sei es, dass Geflüchtete ins ehemalige Pfarrhaus in Dreiborn einziehen könnten. Die Betreuung vor Ort werde dann vom Verein übernommen. Wohnraum sei aber knapp geworden und deshalb sei es mittlerweile schwierig, Menschen unterzubringen.
Leider seien die Sport- und Spielfeste in den vergangenen Jahren wegen Corona und der Flut ausgefallen. „Wir haben dafür eine Kooperation mit dem Johannes-Sturmius-Gymnasium“, sagt Schlott, selbst Lehrer an der Schule. Offen sei auch noch das Integrationsfest: „Ob wir es in diesem Jahr durchführen, steht noch nicht fest. Ansonsten spätestens 2023.“
Mitgliedsbeiträge und Spenden
Gerd Breuer (UWV) wollte wissen, wie hoch in etwa das Gesamtbudget des Vereins sei. „Der Zuschuss macht etwa 80 Prozent aus“, antwortete Schlott. Ansonsten könne man auf die Mitgliedsbeiträge und einige Spenden zurückgreifen. „Die Gelder, die wir aufwenden, sind eine Investition in Bildung, Gemeinschaft und die Zukunft“, betont der Vorsitzende.
„Wie viele Menschen werden zurzeit vom Verein betreut?“, fragte Manfred Müller (CDU). Die Zahl sei schwankend. Einen engeren Kontakt gebe es zu rund 20 Geflüchteten. „Wir haben für den 11. Juni einen Zoobesuch geplant und haben bislang schon 55 Anmeldungen“, erklärt Schlott. Daran würden auch Menschen teilnehmen, die in der Unterkunft in Vogelsang untergebracht seien.
Das könnte Sie auch interessieren:
Bürgermeister Ingo Pfennings (CDU) bedankte sich für die Unterstützung durch den Verein: „Die Helfer leisten mit ihrer qualitativ guten und langfristigen Betreuung eine tolle Arbeit.“ Das entlaste die Stadt.