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Vier Jahre nach der FlutVR-Bank Nordeifel feiert Wiedereröffnung der Filiale in Schleiden

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Wiedereröffnung der VR-Bank in Schleiden: Sieben Männer in Anzügen zerschneiden symbolisch ein rot-weißes Flatterband.

Zusammen mit den Architekten und Bürgermeister Pfennings (r.) durchschnitt Bankvorstand Kai Zinken (3.v.l.) symbolisch das Band zur Eröffnung der Filiale.

Die VR-Bank Nordeifel hat 4,5 Millionen Euro in den Wiederaufbau der 2021 zerstörten Filiale in Schleiden investiert.

Mit Wasser in den Räumen der Schleidener Filiale haben die Verantwortlichen der VR-Bank Nordeifel keine guten Erfahrungen gemacht: Bei der Flutkatastrophe vor vier Jahren brachte die Olef Wasser und Schlamm bis in den Tresorraum, was eine grundlegende Sanierung des Gebäudes in der Stadtmitte notwendig machte.

Als die Arbeiten fast abgeschlossen waren, ließ Ende Juni der Brand eines Klimageräts im Obergeschoss den Puls von Bankvorstand Kai Zinken in die Höhe schnellen. „Unsere Feuerwehr hat zum Glück mit ganz wenig Wasser gelöscht“, sagte Schleidens Bürgermeister Ingo Pfennings anlässlich der feierlichen Eröffnung der Räumlichkeiten am Donnerstag. Daher war auch Pfarrer Thomas Schlütter, der zusammen mit seinem evangelischen Amtsbruder Oliver Joswig den neuen Räumen den Segen brachte, mit der eingesetzten Menge an Weihwasser ausgesprochen sparsam.

Moderne Gestaltung und nachhaltige Technik in Filiale in Schleiden

Für die Genossenschaftsbank ist der Abschluss der Wiederaufbauarbeiten kurz vor dem vierten Jahrestag der Flutkatastrophe ein Meilenstein. „Während in Deutschland täglich zwei Bankfilialen schließen, eröffnen wir eine neue“, betonte Zinken. Er bedankte sich bei allen am Bau Beteiligten und schloss auch die Kunden ausdrücklich mit ein: „Danke, dass Sie uns so lange die Treue gehalten haben.“

Ein Mann im Anzug berührt eine mit Moos gestaltete Wand in einem Treppenhaus.

Ein Blickfang im offenen Treppenhaus ist die mit Moos gestaltete Wand, die man allerdings nicht anfassen sollte.

Zwei Männer stehen in einem modern gestalteten Besprechungsraum, die Wand wird mit Fotos von blühendem Ginster geschmückt.

Im Obergeschoss des Bankgebäudes sind moderne Beratungs- und Arbeitsräume entstanden.

Auf rund 750 Quadratmetern sind Räume entstanden, die nicht nur funktional, sondern auch gestalterisch überzeugen: energetisch versorgt durch eine Wärmepumpe, ergänzt um eine Dachbegrünung und eine Solaranlage, ausgestattet mit Bildtapeten aus der Eifellandschaft, warmen Holzelementen, einer begrünten Mooswand im Treppenhaus, einem Wasserspiel im Eingangsbereich und einer Spielecke für Kinder bei Familienberatungen.

Dass das Projekt trotz allgemeiner Preissteigerungen im Baugewerbe für rund 4,5 Millionen Euro realisiert werden konnte – ursprünglich waren fünf Millionen veranschlagt – sei ein gutes Signal, betonte Zinken.

Tresorraum wurde ins flutsichere Obergeschoss verlegt

Pfennings lobte in seinem Grußwort, dass sich die Bank zum Standort in der Stadtmitte Schleidens bekannt habe. „Die 50 Arbeitsplätze, die hier entstanden sind, sind für uns als Mittelzentrum sowie für die Belebung der Innenstadt wichtig“, so der Bürgermeister.

Wie konsequent die Bank die Lehren aus Flutkatastrophe in die Planungen des Wiederaufbaus einbezogen habe, verlangte auch Architekt Oliver Kettenhofen von der Lamiro Projektentwicklungs GmbH einigen Respekt ab: „Die Verlegung des Tresors ins erste Obergeschoss hat unserem Tragwerksplaner zwar einiges an Arbeit beschert“, sagte der Planer: „Dass all dies so verlässlich umgesetzt werden konnte, ist aber auch der Expertise der regionalen Handwerksbetriebe zu verdanken.“