Abo

Schleidener ForstAbiturjahrgang pflanzt 75 Bäume als Andenken

Lesezeit 3 Minuten
Auch wenn die Arbeitskleidung während der Mottowoche nicht den Richtlinien des Arbeitsschutzes entsprach, pflanzte die Abiturientia der Clara-Fey-Schule, dem Tagesmotto entsprechend in 80-Jahre-Kleidung gehüllt, auf dem Ruppenberg die ersten Bäumchen des neuen Schulwaldes.

Auch wenn die Arbeitskleidung während der Mottowoche nicht den Richtlinien des Arbeitsschutzes entsprach, pflanzte die Abiturientia der Clara-Fey-Schule, dem Tagesmotto entsprechend in 80-Jahre-Kleidung gehüllt, auf dem Ruppenberg die ersten Bäumchen des neuen Schulwaldes.

Schleiden – Einen „Thursday for Future“ realisierte der Schleidener Revierförster Markus Wunsch mit der Abiturientia der Clara-Fey-Schule (CFS). Dabei wurden aber nicht nur Bäume für das Weltklima gepflanzt. Die Tatsache, dass Schülerinnen und Schüler des bischöflichen Gymnasiums begannen, auf dem Gebiet der Stadt Schleiden einen Schulwald anzulegen, war vielmehr ein deutliches Signal, dass sich auch im Mikroklima zwischen Stadt und Schule einiges geändert hat.

Mottowoche und Naturschutz

„Wir haben den Ballast hinter uns gelassen“, sagte Schulleiterin Roswitha Schütt-Gerhards. Eigentlich sei auch bereits ein Besuch des Schleidener Bürgermeisters Ingo Pfennings geplant gewesen, was aber wegen Corona noch nicht zu realisieren gewesen sei.

„Wir wollen den Schulstandort gemeinsam entwickeln“, kündigte die Pädagogin an. Dafür sollten Synergien zwischen den Schulen entwickelt und den Schülern mehr Potenzial geboten werden. „Wir sind froh, wenn die Schülerinnen und Schüler nach dem Abitur in der Region bleiben und damit auch Arbeitsplätze sichern“, so Schütt-Gerhards.

Arbeit in Gruppen

16 Schülerinnen und Schüler machten sich am Donnerstagmorgen an die Arbeit. Nach den 15, die am Vortag im Wald Pflanzen gesetzt hatten, war dies bereits die zweite Gruppe, denn auch die Abiturientia der CFS befindet sich im Wechselmodus. Perfekt für Waldarbeiten waren die jungen Leute allerdings nicht angezogen, denn schließlich war Mottowoche und die Kleiderordnung des Tages war der 80-Jahre-Style. Also zogen die Schülerinnen und Schüler, gewandet in jeder Menge grell gefärbtem Polyester und mit Badeschlappen, auf eine Fläche, die Förster Wunsch für sie ausgesucht hatte. Allerdings nicht, ohne dass er ihnen noch eine kurze, aber knackige Einführung in die komplexen Zusammenhänge zwischen Klimawandel, Waldsterben und Naturschutz gegeben hatte.

„Mir geht es darum, dass jeder Abiturient einen Baum pflanzt“, sagte der Förster. Denn die meisten gingen für ein Studium in die weite Welt hinaus, hätten mit „ihrem“ Baum aber in 30 Jahren etwas, was sie in ihrer alten Heimat besuchen könnten und so eine dauerhafte Verbindung in die Eifel schaffe.

Sich selbst ein Denkmal setzen

Ein Schüler habe am Vortag dazu gesagt, er würde sich selbst ein Denkmal setzen, zitierte Wunsch. „Und“, so fügte er mit einem Augenzwinkern hinzu, „ich habe sie einen Moment in der Hand und kann ihnen etwas über den Wald erzählen.“ Mit viel Humor gelang es Wunsch schnell, einen Draht zu den jungen Leuten zu finden und ihnen zu erzählen, warum die Fichten Sonnenbrand bekommen, die Borkenkäferplage so stark ist und warum der süßliche Geruch, den viele Menschen im Wald lieben, für den Förster ein Alarmzeichen ist.

Das könnte Sie auch interessieren:

Anschließend griffen die Schülerinnen und Schüler zu den Pflanzhacken und machten sich unter der sachkundigen Anleitung von Antje Baumgarten und Uwe Kössler an die Arbeit, Pflanzlöcher zu hacken und Bäume hineinzustecken.

75 Bäume wurden an diesem Morgen gepflanzt. „Wir haben Buche, Lärche und Bergahorn“, erläuterte Wunsch. Finanziert wurden die Jungbäume von der Schule. Die Gruppe des Vortages hatte bereits festgelegt, was der nächste Jahrgang in den Eifelboden setzen wird: Linde und Esskastanie.

KStA abonnieren