Architektur-WorkshopSchüler haben Ideen, wie Schleiden schöner sein könnte

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Einblicke in ihren Beruf gaben die Architektinnen Andrea Frederick und Ute Pelzer (r.) den Schülern.

Einblicke in ihren Beruf gaben die Architektinnen Andrea Frederick und Ute Pelzer (r.) den Schülern.

Erste Gehversuche als Architekten haben acht Schüler in einem einwöchigen Workshop in Schleiden gemacht.

Einblick in die Architektur und den Tätigkeitsbereich von Architekten konnten in dieser Woche   acht Jugendliche nehmen, die sich zu einem Workshop in der Stadtbibliothek in Schleiden trafen. Veranstaltet wurde der Workshop vom Zentrum Ant-Alive, das sich zum Ziel gesetzt hat,   Schüler für Naturwissenschaften und Technik zu begeistern.

Viele Anregungen und Informationen erhielten die Jugendlichen von ihren Dozentinnen. Andrea Frederick und Ute Pelzer, beide aus Köln, sind erfahrene Architektinnen. Auch führten sie nicht zum ersten Mal einen derartigen Workshop durch. „Seit meine Tochter klein war, habe ich für die Architektenkammer in Köln immer wieder Kurse über Architektur an Schulen durchgeführt“, berichtete Frederick. Sie führt ein   Architekturbüro mit einem Schwerpunkt auf Innenarchitektur, ist aber auch künstlerisch als Malerin aktiv. Pelzer ist seit zwölf Jahren selbstständig, nachdem sie lange angestellt gewesen war. Seit anderthalb Jahren ist sie auch bei den Schülerkursen aktiv.

Schaschlikstäben und Lakritze ergeben stabile Dreiecksverbände

Bereits zum zweiten Mal boten die Dozentinnen im Rahmen dieses Programms ein derartiges Ferienangebot an. Im vergangenen   Jahr kamen Schüler in Düren in den Genuss des Workshops. Bei dem Jugendlichen im Kreis erfreute sich der Kurs großer Beliebtheit. Nicht nur Schüler von Clara-Fey- und Johannes-Sturmius-Gymnasium aus Schleiden hatten sich angemeldet, sondern auch Schüler vom Franken-Gymnasium in Zülpich und der Gesamtschule Weilerswist. Von der Jahrgangsstufe 8 bis zur Q1 rangierte die Bandbreite. Erfreulich sei das Interesse, dass die Jugendlichen zur Teilnahme bewegt habe, teilte Frederick mit: „Alle Teilnehmer haben gesagt, sie wollten Architekten werden. Das haben wir sonst so nicht.“ So gaben die Dozentinnen auch viele Einblicke in das Berufsleben und die Ausbildung eines Architekten.

Dazu wurden im Schnellverfahren  Themenfelder wie Konstruktionsprinzipien oder Statik behandelt. „Wir haben immer wieder über einen Beamer einen Einblick in das jeweilige Themenfeld gegeben, woran sich praktische Übungen angeschlossen haben“, erläuterte Frederick. So wurden aus Schaschlikstäben und Lakritzen stabile Dreiecksverbände gebaut, um Konstruktionsmöglichkeiten deutlich zu machen. Zudem wurden Grundlagen und Übungen aus dem Bauhaus angewendet, die bereits von Architektur-Ikonen wie Mies van der Rohe genutzt wurden.

Schüler haben Ideen für die Schleidener Innenstadt entwickelt

Auch der Außenbereich wurde betrachtet und die Schleidener Innenstadt aus städtebaulichem Blickwinkel analysiert. Dafür wurden mögliche Verbesserungen erarbeitet. Eine Idee setzten dabei Jana Gehlen und Emely Rosenbaum vom JSG direkt in ein Modell um. Den Springbrunnen im Franziskus-Park überdachten sie mit einem bepflanzten Schirm. „Wir haben auch Bänke dazu gestellt, auf denen man sitzen kann“, sagte Gehlen. „Es soll eine magische Welt bieten“, ergänzte Rosenbaum. Dabei ist das Interesse an der Architektur bei Gehlen ausgeprägter als bei Rosenbaum. „Bei mir ist das auch schon der Berufswunsch“, betonte Gehlen.

Auch der 13-jährige Luca Kremer denkt darüber nach Architektur zu studieren, ein Praktikum hat er bereits gemacht. Ihm gefalle besonders das freie Bauen, bei dem man der Fantasie freien Lauf lassen könne. Viele neue Sachen habe er gelernt, betonte er. Auch Michael Allietta hatte bereits ein Praktikum in einem Architektenbüro. Eine Menge neuer Informationen habe er aus dem Workshop mitgenommen, zum Beispiel, wie ein Fachwerk aufgebaut sei.

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