Stockende LED-UmrüstungIn der Stadt Schleiden gibt es noch mehr als 1000 alte Straßenlampen

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Der Nepomuk-Platz in Gemünd.

Unterschiedlichste Lampentypen sind in der Stadt Schleiden zu finden, hier die Version am Nepomuk-Platz in Gemünd.

Von den 2292 Straßenlampen in der Stadt Schleiden sind mehr als 1000 noch nicht auf LED umgerüstet. 

Es ist ein Sammelsurium von Lampenarten, die abends und nachts die Straßen und Plätze in der Stadt Schleiden beleuchten: Neben Leuchtdioden (LED) gehören dazu Hochdruck-Quecksilberdampflampen (HQL), Natriumdampf-Hochdrucklampen (NAV) und Langleuchtleuchten (LL).

Ein kompletter Umstieg auf stromsparende LED würde nach einer Schätzung der e-regio deutlich mehr als eine halbe Million Euro kosten. Die Stadt will nun mit der Umstellung in Harperscheid, Herhahn, Kerperscheid, Schöneseiffen, Wintzen, Wolfgarten und auf dem Gemünder Salzberg weitermachen. Die Orte in den Tälern sollen erst nach dem Wiederaufbau an die Reihe kommen.

„Im Stadtgebiet sind derzeit 2292 Straßenleuchten aufgestellt“, erklärte Waldemar Brost, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung/Bauen und Umwelt und zuständig für den Wiederaufbau. Gut die Hälfte (51 Prozent) davon sei bereits auf LED umgestellt. Es folgen HQL mit 24, NAV mit 18 und LL mit sechs Prozent.

„Insgesamt gibt es in der Stadt noch mehr als 1000 alte Lampen“, sagte Brost jetzt im Stadtentwicklungsausschuss. Der Ausbauzustand in den einzelnen Orten sei sehr unterschiedlich. „In Gemünd und Schleiden gibt es wenige Leuchtdioden. Da sind wir oldschool unterwegs“, führte der Fachbereichsleiter aus. Gleiches gelte für Nierfeld. In Wolfgarten, Kerperscheid und Wintzen findet man laut Stadt gar keine LED-Lampe.

Der Stromverbrauch ist gesunken, die Kosten sind trotzdem gestiegen

Ganz anders sieht es in Berescheid, Broich, Bronsfeld, Dreiborn, Ettelscheid, Morsbach und Scheuren aus, wo mehr als 85 Prozent der Straßenlampen mit LED-Technik betrieben werden. „Moderne Lampen können den Energieverbrauch um ein Drittel bis ein Viertel senken“, rechnete Brost vor. Sie müssten zudem nicht so häufig gewartet werden und würden länger halten. Die Umrüstung werde mit bis zu 55 Prozent gefördert. „Im Haushalt sind dafür 80.000 Euro eingestellt“, so der Erste Beigeordnete Marcel Wolter. Die Umstellung zahle sich nach etwa drei bis vier Jahren aus. „Leichter können wir das Geld nicht verdienen“, meinte Petra Freche (Grüne).

Der Stromverbrauch ist nach Angaben von Brost von rund 421.000 Kilowattstunden im Jahr 2018 auf gut 337.000 Kilowattstunden im vergangenen Jahr gesunken. Die Kosten sind aber wegen der stark gestiegenen Energiepreise deutlich höher. Während die Stadt 2018 gut 95.000 Euro ausgeben musste, liegt die Abschlagszahlung für 2023 bei rund 230.000 Euro.

Stadt hofft nun auf Fördermittel für eine intelligente LED-Beleuchtung

Auch um die Kosten nicht weiter ausufern zu lassen, hatte der Stadtrat im September 2022 beschlossen, die Nachtabsenkung der Straßenbeleuchtung von 23 auf 21 Uhr vorzuziehen. Das gilt nicht für Stellen wie gefährliche Straßenkreuzungen, Fußgängerüberwege, Kreisverkehre und Bushaltestellen. „Sind die modernen Lampen dimmbar oder gehen sie aus?“, wollte Sabine Hergarten (UWV) wissen. In kleineren Orten könne eine Abschaltung sinnvoll sein. Man könne ja Bewegungsmelder einsetzen. „Beide Varianten sind möglich“, antwortete Brost. Eine adaptiv geregelte Straßenbeleuchtung könne auch auf unterschiedliche Witterungsbedingungen und Verkehrsdichten angepasst werden.

„Es gibt Plätze, die sollten auf jeden Fall beleuchtet werden, damit sich dort keine Leute sammeln, die man dort nicht haben will“, erklärte Melanie Funke (CDU). Matthias Müller (FDP) stimmte ihr zu: „Wir brauchen intelligente Systeme für eine bedarfsgerechte Ausleuchtung.“

Die Verwaltung wurde vom Ausschuss beauftragt, einen Antrag auf Fördermittel für eine intelligente LED-Beleuchtung unter Beachtung von Sicherheitsaspekten einzureichen.

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