Nach Verlust in Juli-FlutFeuerwehr Gemünd erhält zwei neue Fahrzeuge

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Stefan Träger (v.l.), Klaus Hövel, Erik Schumacher, Norbert Müller und Wolfgang Fuchs stellten die Fahrzeuge in Dienst. 

Schleiden-Gemünd – Volles Haus hatte am Samstag der Löschzug Gemünd in seinem Feuerwehrgerätehaus. Mit der Kultshow von Bernd Hövel alias DJ Bogell wurde bis tief in die Nacht gefeiert. Im Rahmen der Veranstaltung wurden auch zwei Fahrzeuge offiziell in Dienst gestellt. Mit dem neuen Tanklöschfahrzeug (TLF) 3000 und einem Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) ist die Fahrzeughalle wieder komplett bestückt.

Denn während der Flut hatte der Fuhrpark einige Verluste hinnehmen müssen. Einer davon war das MTF. „Das hatten wir in Eigenleistung über Spenden beschafft und im Laufe eines halben Jahres von der Jugendfeuerwehr umbauen lassen“, sagte Wolfgang Fuchs, Leiter der Schleidener Feuerwehr.

Zwei Fahrzeuge im Wert von 400.000 Euro

15 Jahre habe das Fahrzeug gedient, bis es im Rahmen der Aufräumarbeiten nach der Flut irreparable Schäden davontrug. Über die Soforthilfe sei es möglich gewesen, ein Ersatzfahrzeug auf Basis eines Ford Transit zu bekommen. 40.000 Euro kostete die Anschaffung. Auch der Vorgänger des neuen TLF 3000 gab seinen Geist während der Flut auf. Doch hier habe die Sache anders gelegen, so Fuchs. Das Fahrzeug sei bereits im Jahr 2019 bestellt, aber bis zum Sommer 2021 nicht ausgeliefert worden.

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Den Namen ihres Mannes Ernst Kühn enthüllte Anita Kühn auf dem neuen Tanklöschfahrzeug. 

„Wir haben uns schon geärgert, aber im Nachhinein waren wir froh“, so Fuchs. Denn wäre das neue Fahrzeug bereits einsatzbereit gewesen, wäre es vielleicht auch Opfer des Hochwassers geworden. Das neue Fahrzeug verfügt über eine Seilwinde und ist mit Material wie Löschrucksäcken versehen, das für die Bekämpfung von Waldbränden benötigt wird. Rund 360.000 Euro hat es gekostet.

Gemünder Fahrzeuge erhalten Namenspaten

Wie es mittlerweile in Gemünd Brauch ist, erhielten die neuen Fahrzeuge Namenspaten – verdiente Mitglieder des Löschzugs, die inzwischen verstorben sind. Auch der Gerätewagen wurde bei dieser Gelegenheit mit einer Patenschaft versehen. „Der wäre sonst der einzige gewesen, der keinen Paten gehabt hätte“, sagte Ingo Konrads, Vorsitzender des Feuerwehrvereins Gemünd.

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Nach ihrem Mann Hans-Jakob „Köbes“ ist das Fahrzeug benannt, an dem Erika Kehren stand.

Als Pate des MTF wurde August Hövel ausgewählt, langjähriger Zugführer des Gemünder Löschzuges, der bereits Pate des Vorgängerfahrzeugs war. „Er hat das Auto in der Flut beschützt, er wird auch dieses beschützen“, sagte Stefan Träger, Leiter des Gemünder Löschzugs.

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Pate des neuen MTF ist August Hövel, der Vater von Bernd (r.) und Ralph Hövel. 

Pate des neuen TLF ist Ernst Kühn. „Er hatte immer eine Pief dabei, das Handschuhfach voll Tabak und Pfeifenreiniger und eine kalte Pfeife noch im Aschenbecher“, beschrieb Konrads dessen Markenzeichen. Hans-Jakob Kehren, genannt „Köbes“, ist nun Pate des Gerätewagen GW-L.

Auch das Lenz geht bald wieder an den Start

In Anwesenheit der Familien der drei Namenspaten wurden die Schriftzüge von den Hinterbliebenen enthüllt. Anschließend wurden die Fahrzeuge von Pfarrer Erik Schumacher und Diakon Klaus Hövel geweiht.

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Zu seinem ersten Einsatz nach der Flut war DJ Bogell in das Gerätehaus gekommen und sorgte mit seinem Kultabend für Stimmung. „Das Lenz ist auch wieder einsatzbereit“, kündigte er an. Ab Anfang Oktober werde die beliebte Diskothek wieder öffnen, so Bernd Hövel.

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