Wie es seit vielen Jahren üblich ist, hatten die Paveier wieder Nachwuchskünstler mit nach Euskirchen gebracht.
Konzert im StadttheaterPaveier und Gäste verbreiten in Euskirchen weihnachtliche Stimmung

Die Paveier verbreiteten mit ihrer Kölschen Weihnacht im Stadttheater Euskirchen von Anfang an beste Weihnachtsstimmung.
Copyright: Frank Neuenhausen
Mit festlichen Glockenklängen ging es los im voll besetzten Stadttheater Euskirchen. Und das nicht ohne Grund: Die Paveier präsentierten dort ihre „Kölsche Weihnacht“.
„Wir legen Wert darauf, dass diese Konzerte wirklich weihnachtlich sind und keine Karnevalsveranstaltungen“, erklärt der Tourmanager der Musikgruppe, Christoph Gros. Ganz so eng sieht das einer der abendlichen Gäste, der aus der Bütt' bekannte Komiker Marc Metzger, nicht. Er bezeichnete die Weihnachtsveranstaltungen kurzerhand als „Christelovend“, in Anlehnung an den Fastelovend. Schließlich, so meinte er, kann man ja auch durcheinanderkommen vom Nebeneinander der Weihnachts- und Karnevalszeit.
Marc Metzger erzählte vom Gottesdienstbesuch
Hart am Rande des Frivolen servierte er in Euskirchen lustige Ideen zu einem Gottesdienstbesuch an Weihnachten: „An Weihnachten sind die Kirchen immer so voll. Darum gehen wir schon einen Tag früher in die Kirche und legen unsere Handtücher über die Bank. Die Oma setzen wir daneben, um auf die Handtücher aufzupassen.“
Alles zum Thema Cat Ballou
- Konzert im Stadttheater Paveier und Gäste verbreiten in Euskirchen weihnachtliche Stimmung
- Verlosung Gewinnen Sie 2x4 Karten für die „Lachende Kölnarena“
- Kölner Rapper Mo-Torres „Ich hatte kein normales Verhältnis zu meinen Gefühlen “
- Playlist Kölsch Neues Spiel rund um die Kölner Musikszene
- Letztmals zwei Abende „Jeck sin, lache, Musik mache“ findet künftig nur am Samstag statt
- Karneval Mehr als 4000 Jecke feierten das zehnjährige Jubiläum von „Arena Alaaf“ in Gummersbach
- „Keine Dönerbude“ KVB startet Kampagne für Essensregeln in Bus und Bahn
Für eine gute Mischung aus Humor und Besinnlichkeit sorgte die kölsche Geschichte vom Heiligabend, die Bandmitglied Klaus Lückerath mit stimmlicher Wandlungsfähigkeit zum Besten gab. In kölscher Mundart vorgetragen, sorgte die Lesung über ein Weihnachtsfest, an dem der Baum aus dem Fenster fliegt, für reichlich Lachen im Publikum – und für einen kräftigen Applaus.

Zur Tradition der Weihnachtskonzerte der Paveier gehört der Auftritt von Kindern. Maja und Wing standen wie die Profis auf der Bühne.
Copyright: Frank Neuenhausen
Musikalisch überwogen im Stadttheater weihnachtliche und emotionsbetonte Lieder. Im Song „Nicht alle Engel haben Flügel“ regte Sänger Sven Welter an, sich nach den menschlichen Engeln in der eigenen Umgebung umzusehen. Detlef Vorholt sang in „Warum?“ davon, dass man im Leben leider nicht alle Fragen beantwortet bekommt und sich über manches mit dem Gedanken „Alles wird gut“ hinwegtrösten muss. Ganz gemäß rheinischer, realistischer Grundgesetze.
Sehr ernst war es Welter mit dem Lied „Das ist Freiheit“. Er führte es mit den Worten ein: „In unserem Land liegt einiges im Argen. In vielen Ländern der Welt hätte man aber gerne unsere Probleme. Wir haben einen Vorteil vor diesen Ländern: Wir können laut sagen, wenn uns etwas nicht passt. Das gilt es zu verteidigen.“ Dieser Gedanke erhielt vom Publikum besonders viel Applaus.
Die Kinder sangen sich in Euskirchen in die Herzen der Zuhörer
Sehr anrührend war der Auftritt von Maja und Wing. Inzwischen ist es schon Tradition in den Weihnachtskonzerten der Paveier, Kinder ins Programm einzubeziehen. Die beiden Schüler der „Colonia Akademie für Musik und Tanz“ standen locker wie die Profis auf der Bühne und sangen mit klaren Stimmen von den Dingen, die „hinter den Sternen“ liegen. Vom ersten Ton an hatten sie die Sympathie des Publikums gewonnen.
Eine weitere Tradition der Konzerte ist der Auftritt junger Bands. Mit zwei Stücken präsentierte sich die Formation King Loui, die gleich das Publikum zum Mitsingen anregte. Die Zuhörer machten mit – sie waren begeistert von den frischen Klängen zwischen Pop und Rap.
Nach der Corona-Pandemie ging es mit King Loui steil nach oben.
Ein Zeichen dafür, wie gut die jungen Leute ankamen, war auch die Autogrammnachfrage in der Pause. Uwe Roggendorf, der das Management der Gruppe übernommen hat, berichtet: „Nach der Corona-Pandemie ging es mit King Loui steil nach oben. In diesem Jahre haben sie bis Aschermittwoch 130 Auftritte, unter anderem mit Cat Ballou. Besonders bei jungen Leuten kommt die Gruppe gut an. Die Jungs musizieren schon seit ihrer Schulzeit am Heinrich-Heine-Gymnasium in Köln miteinander. Damals nannten sie sich noch Crocodiles. Seit 2018 heißen sie King Loui.“ Ihren Musikstil verortet der Manager zwischen Funk und Pop.
Erika Michels und ihre Schwester Steffi Wielspütz gehen jedes Jahr in ein Weihnachtskonzert. Michels: „Ich liebe die Weihnachtsfeiern der Paveier. Die stimmen mich wirklich auf das Fest ein.“ Die Paveier begeistern die beiden Schwestern. Sie schwärmen davon, wie es der Gruppe gelingt, weihnachtliche Stimmung zu erzeugen.
Termin für das nächste Weihnachtskonzert in Euskirchen steht fest
Das Publikum war vom ersten Moment an voll dabei. Mehrfach drückte Welter seine Freude darüber aus, wie viel die Euskirchener mit ihrer Art der Band zurückgeben. Auf jeden Fall freue sich die Gruppe schon darauf, im nächsten Jahr, genauer gesagt am 17. Dezember 2026, wieder in Euskirchen zu sein. Der Kartenverkauf hat laut Tourmanager Christoph Gros schon begonnen.
Die klassische Einlage der Sopranistin Constanze Störk leistete einen weiteren Beitrag zur festlichen Stimmung. Die bis in die Höhen schönen und sauberen Klänge von „Ave Maria“ und „Nessun Dorma“ ließen keine Seele unbewegt, wie die Publikumsreaktion belegte.
„Störk reist extra jedes Jahr vom Bodensee an“, erklärte Gros dankbar. Sie und vier Streicher vom WDR-Funkhausorchester sind eine weitere Bereicherung des vielfältigen, kurzweiligen und langen Programms. Das Ende des Konzerts bildete, wie gewohnt, ein Medley aus klassischen Weihnachtsliedern wie „Alle Jahre wieder“.
Im Vorbeigehen sagt ein Besucher: „Mir lief ein Schauer nach dem anderen über den Rücken.“ Der Abend hatte ihn sehr bewegt. Das Konzept der Paveier, ein wirklich weihnachtliches Programm zu präsentieren, war offensichtlich aufgegangen.

