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FDP-AnfrageStadt Euskirchen hat das Thema Wolf im Blick

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Ein Wolf läuft im Bayerwald-Tierpark durch das Gehege.

Der Wolf beschäftigt auch die Politik in Euskirchen. (Symbolbild) 

Nach Schafsrissen: Die FDP will von der Euskirchener Verwaltung wissen, wie ihre Kommunikationsstrategie in Sachen Wolf aussieht. 

Die Stadt Euskirchen hat die Ausbreitung des Wolfs im Blick. Die fachliche Zuständigkeit bei diesem Thema sieht sie jedoch eher bei anderen Behörden. Das ist der Tenor einer Antwort, die die FDP von der Verwaltung erhielt. Ratsfraktionschef Arne Spitz und sein Vize Hans-Joachim Schaefer hatten gefragt, wie die Stadt der Wolfsthematik begegne und wie ihre Kommunikationsstrategie aussehe.

Den jüngsten Anlass dafür boten Ende Mai/Anfang Juni Schafsrisse in der Nähe der Steinbachtalsperre, die der Halter einem Wolf zuschrieb, und die Sichtung eines mutmaßlichen Wolfs zwischen Palmersheim und Rheinbach.

Zuständig für das Thema Wolf ist der Kreis Euskirchen

„Der Wolf marschiert in Richtung Stadt, damit ist er auch ein städtisches Thema“, sagte Spitz im Ausschuss für Umwelt und Planung. Damit spielte er auf eine Stellungnahme an, mit der die Verwaltung im Dezember 2024 auf eine erste Anfrage der Liberalen reagiert hatte. Sie erklärte damals, für detaillierte Aussagen und Entscheidungen zum Thema Wolf sei nicht die Stadt zuständig, sondern der Kreis Euskirchen.

Jetzt erklärte die FDP, dass die „Wolfsthematik“ nicht nur für Viehhalter relevant sei, sondern auch für Erholungssuchende im Wald sowie für Schulen und Kindertageseinrichtungen in der Nähe von Waldgebieten. Sie regte außerdem an, den Wolfsberater Markus Wunsch für einen Vortrag im zuständigen Fachausschuss der Stadt zu engagieren.

Anfragen aus der Bevölkerung werden weitergeleitet

Der Erste Beigeordnete Alfred Jaax betonte in seiner schriftlichen Stellungnahme, dass die Stadtverwaltung das Thema sehr ernst nehme. Die Verwaltung bringe sich „zielorientiert“ ein, werde aber „die fachliche Zuständigkeit anderer Behörden respektieren und daher deren Handeln nicht bewerten“. Im Austausch mit dem Kreis

Nichtsdestotrotz stehe die Stadt im kontinuierlichen Austausch mit dem Kreis Euskirchen, der als Untere Naturschutzbehörde zuständig sei, und sie leite Nachfragen aus der Bevölkerung an die fachlich verantwortlichen Stellen weiter. Das Thema müsse angesichts der hohen Mobilität von Wölfen regional betrachtet werden, ergänzte Jaax. Es sei gut nachvollziehbar, dass das Landesamt für Natur, Umwelt und Klima (Lanuk) die Federführung beim Wolfsmanagement in NRW habe.

Flächendeckende Sensibilisierungs- und Informationsveranstaltungen

„Die Stadt Euskirchen mit ihren 140 Quadratkilometern Fläche kann hier kein sinnvolles isoliertes Management vornehmen.“ Der Kreis habe das Lanuk – unter anderem auf Bitten der Stadt – Anfang Juni gebeten, „flächendeckende Sensibilisierungs- und Informationsveranstaltungen anzubieten“.

Was mögliche Risiken für Kinder im Wald angeht, verwies Jaax auf eine Äußerung des Landesfachausschusses Wolf in NRW. Demnach seien in anderen europäischen Ländern, in denen es seit vielen Jahren Wölfe gebe, Kinder auch im Wald unterwegs, ohne dass es zu Zwischenfällen komme. Grundsätzlich sei es wichtig, ihnen schon früh die Regeln für den Umgang mit Wildtieren beizubringen.