Bis die Talsperre bei Euskirchen-Kirchheim wieder Wasser hat, vergehen wohl noch mindestens drei Jahre. Die Planungen laufen auf Hochtouren.
Vier Jahre nach der Flute-regio stellt Zeitplan für Steinbachtalsperre vor – Geduld ist gefragt

Die Natur hat sich die Steinbachtalsperre zurückgeholt. Die Scharte im Damm ist unschwer zu erkennen. Dort, wo sonst das Wasser gestaut wird, wuchern nun Gräser oder wachsen gar Bäume.
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Es ist weiterhin Geduld gefragt. Die e-regio hat nun als angestrebten Zeitpunkt für die Wiederinbetriebnahme der Steinbachtalsperre Ende 2028 genannt. Die e-regio betreibt die Steinbachtalsperre im Auftrag des Wasserversorgungsverbands Euskirchen-Swittal (WES).
Seit der Flutkatastrophe ist allerdings kein Wasser mehr in der Talsperre. Der Wiederaufbau gestaltet sich bürokratisch und langwierig. Im Gespräch mit dieser Zeitung bittet Ilona Schäfer, Pressesprecherin des Energiedienstleisters aus Kuchenheim, weiter um Geduld. „Seit März ist die europaweite, öffentliche Ausschreibung der Planungsleistung im Gange“, berichtet sie.
Baubeginn am Damm soll im Sommer 2027 sein – wenn alles gut läuft
Die Planung sieht vor, an der Steinbachtalsperre ein neues Überlauf- und Drosselbauwerk in der bestehenden Scharte zu errichten, damit die Talsperre zukünftig hybrid, das heißt für Hochwasserschutz, Brauchwasser, Löschwasser und Naherholung, genutzt werden kann.
In den vergangenen Monaten sei das Bauwerk vor allem in der Theorie geplant worden. So seien maximale und minimale Stauziele definiert worden. Auch die Anforderungen an die Erdbebensicherheit seien festgelegt worden.
Diverse Aufgabenpakete müssen abgearbeitet werden
Damit der Wiederaufbau realisiert werden könne, stünden nun drei Aufgabenpakete an, so Schäfer: „Die Ausschreibung der Planungsleistung, die Durchführung des Genehmigungsverfahrens mit der Bezirksregierung sowie die Ausschreibung der Bauleistung.“ Ein Teilnehmerwettbewerb habe bereits stattgefunden.
Aktuell befinde sich das Verfahren in der zweiten Phase. „Die verbliebenen Planungsbüros geben ein Angebot ab. Die finale Auftragsvergabe durch den WES soll im September erfolgen“, sagt die Pressesprecherin.
Bauzeit für Dammsanierung soll rund 18 Monate betragen
Und wie geht es dann weiter? „Die Entwurfs- und Genehmigungsplanung soll das beauftragte Ingenieurbüro dann bis zum Frühjahr 2025 abschließen“, erklärt Schäfer.
Auf dieser Basis werde anschließend ein Genehmigungsantrag bei der Bezirksregierung Köln eingereicht. Wenn die Rahmenbedingungen der Genehmigung klar seien, solle bereits frühzeitig die Ausschreibung der Bauleistung starten. Schäfer: „Der aktuelle Zeitplan sieht vor, dass im Sommer 2027 mit den Bauarbeiten am Damm begonnen wird. Es wird von einer Bauzeit von rund 18 Monaten ausgegangen.“
Die e-regio rechnet mit Baukosten in Höhe von etwa fünf Millionen Euro. Das Stauvolumen beträgt aktuell etwa 335 000 Kubikmeter – ohne dass Wasser über die Scharte in Richtung Schweinheim strömt.