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EuskirchenVier Jahre Haft für Bratpfannen-Schläger

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Ein 30-Jähriger muss nach einer Attack mit einer Bratpfanne für vier Jahre ins Gefängnis. (Symbolbild)

Euskirchen – Das war ein böses Erwachen für den 25-jährigen Mitarbeiter einer Fastfood-Kette. Am Abend des 12. August 2021 hatte er in Euskirchen einen alkoholisierten 30-Jährigen und seine sehr jungen Begleiterinnen, 12 und 18 Jahre alt, in dem Schnellrestaurant kennengelernt und danach mit in seine Wohnung genommen.

Dort ging es munter zu, bis der Gastgeber einschlief und um 9 Uhr morgens einen heftigen Schlag mit einer Bratpfanne auf den Kopf bekam. Der neue Bekannte hatte das Küchengerät, das unter dem Wohnzimmertisch stand und voller Zigarettenkippen war, als Waffe benutzt, um an das Portemonnaie des 25-Jährigen zu kommen.

Veir Jahre Haft für Bratpfannen-Schläger

Die 10. Großen Strafkammer des Bonner Landgerichts unter dem Vorsitz von Marc Eumann verurteilte den 30-jährigen Angeklagten am Dienstag wegen gemeinschaftlichen Raubes und versuchten besonders schweren Raubes jeweils in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung zu einer vierjährigen Haftstrafe. Zudem wurde seine Unterbringung in eine Entzugsklinik angeordnet.

Alkohol und Drogen hinterlassen seit 20 Jahren tiefe Spuren im Leben des gebürtigen Kölners, der als Kind mit seinen Eltern nach Mechernich kam. Sie hofften vergeblich, dass der Umzug sich positiv auf ihn auswirken wird. 2010 warfen sie ihn raus, nachdem er den Vater geschlagen hatte.

Auch 49-Jährigen überfallen

Zehn Vorstrafen stehen inzwischen in der Akte des heute 30-Jährigen, jetzt kommen zwei weitere dazu. Am 8. Juli 2021 hatte er mit einem unbekannten Kumpan, beide betrunken und unter Drogen, gegen 3 Uhr bei einem 49-jährigen Freund in Euskirchen geklingelt. Er redete eine Zeitlang mit ihm und sagte plötzlich: „Wir haben die ganze Nacht gekokst, wir wollen noch mehr. Du hast jetzt verloren!“ Dann schlug er ihm unvermittelt ins Gesicht, nahm dessen Geldbörse mit 250 Euro. Der Mittäter steckte noch das Handy des Opfers ein, bevor beide verschwanden. Der 49-Jährige erlitt einen Nasenbeinbruch. Das Geld wurde für Schnaps und Rauschgift ausgegeben.

Gut drei Wochen später passierte der Überfall auf den Imbiss-Mitarbeiter. Er hatte gerade seinen Lohn und Geld aus der Flutopferhilfe erhalten und es vom Konto abgehoben. Deswegen war sein Portemonnaie gut gefüllt, wie der Angeklagte trotz seiner Trunkenheit bemerkte. Er gelangte aber nicht an das Geld, da der 25-Jährige nach dem Schlag mit der Bratpfanne aus dem Haus flüchtete.

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Der Täter und seine Begleiterinnen, die wegen des Raubversuchs nicht belangt wurden, machten sich ebenfalls davon, kamen aber nicht weit. Die Polizei nahm sie in Tatortnähe fest.