380 wunderschöne Autos waren bei den Garden Classics in Zülpich aufgereiht. Die Fans genossen den Anblick und die familiäre Atmosphäre.
SeeparkZülpich wurde zum Treffpunkt der Oldtimer-Fans – Autos bis zu 100 Jahre alt

Besonders die alte Technik vieler Oldtimer zog zahlreiche Besucher der Garden Classics in den Bann.
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Timon und Niklas kamen aus dem Staunen kaum heraus. Während Sohn Timon sich insbesondere von den farbenfrohen Exemplaren in den Bann ziehen ließ, war es für Vater Niklas eher die alte Technik, die sich in vielen der liebevoll gepflegten Oldtimer bis heute als sehr zuverlässig herausstellt.
„Ich finde es immer wieder faszinierend, wie lange selbst Jahrzehnte alte Teile bei entsprechender Behandlung durchhalten, während man heute oft schon nach ein paar Jahren Ersatz braucht“, so der Autofan: „Wenn dann doch mal etwas kaputtgeht, ist es dann natürlich nicht immer einfach, an Ersatzteile zu kommen. Umso mehr bewundere ich den Ehrgeiz, die Fahrzeuge derart in Schuss zu halten.“
Ich will später auch mal so ein cooles Auto fahren.
Er selbst besitzt zwar keinen Oldtimer. Veranstaltungen wie die Garden Classics im Seepark Zülpich verpasse er aber nur selten. Sohn Timon ist dann dabei. „Ich will später auch mal so ein cooles Auto fahren“, verkündete der Neunjährige.
Zum achten Mal hatte das Seeparkteam zu der Oldtimerausstellung eingeladen. Rund 380 bis zu 99 Jahre alte Fahrzeuge waren zu bestaunen. Nur die Witterung spielte nicht ganz mit. „Einige lassen sich von so einem Wetter leider abschrecken und wollen nicht riskieren, dass ihr Oldtimer nass wird, sollte es doch anfangen zu regnen“, erklärte Laura Faxel vom Seeparkteam.
Der „Mann mit den 1000 Gesichtern“ kam als Sheriff nach Zülpich
Zwar habe man schon häufiger mit einer solchen Witterung leben müssen, dennoch seien die Anmeldungen stetig gestiegen. „Mittlerweile müssen wir sogar vielen absagen und sie auf die Warteliste setzen.“
John Backermann genießt derartige Events und schlüpft für die gelebte Zeitreise in unterschiedliche Rollen: „Ich habe aktuell sieben Oldtimer zu Hause und passe mich immer den Umständen an. Wenn ich mit dem Pick-up unterwegs bin, trete ich als Farmer auf, fällt die Wahl auf den Dodge, komme ich als Karl Lagerfeld.“

Als Sheriff kam John Backermann mit seinem 84er Buick.
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In Zülpich hatte sich der „Mann mit den 1000 Gesichtern“ für einen US-amerikanischen Sheriff entschieden und seinen 84er Buick mit entsprechender Lackierung und Warnleuchten auf dem Dach ausgestattet, die mit einem Handgriff zu demontieren sind, damit das Auto straßenverkehrskonform ist. „Ich genieße den familiären Umgang in der Szene und freue mich immer auf solche Gelegenheiten, sich untereinander auszutauschen.“
Teilnehmer und Besucher genossen die Reise in die Vergangenheit
Vom fast 100 Jahre alten Morris Cowley Bullnose, der statt einer Kühlerfigur die Temperaturanzeige für den Motorinnenraum auf der „Nasenspitze“ trägt, bis zu mächtigen Boliden wie dem Ford Mustang Shelby GT500 von 1964 mit 540 PS kannte die Vielfalt der ausgestellten Oldtimer kaum Grenzen.
Nicht nur die Teilnehmer, sondern auch zahlreiche Gäste genossen diese kleine Reise in vergangene Jahrzehnte. „Für uns haben vor allem die 1950er-Jahre einen ganz besonderen Wert“, berichtete Michaela Nagy, die mit Tochter Hannah und Freundin Sarah Wieland an den Wassersportsee gekommen war.
„Es war eine viel unbeschwertere Zeit, in der man sich nicht so viele Gedanken machen musste. Auch der Kleidungsstil war einfach großartig.“ Entsprechend trug das Trio gepunktete Kleider mit roten Blumen und große Sonnenbrillen, um ebenfalls zum Ambiente der Veranstaltung beizutragen.
Vier Bands sorgten für Musik bei den Garden Classics in Zülpich
Abgerundet wurden die achten Garden Classics durch den Auftritt der vierköpfigen Band „The Cable Bugs“. Auch beim Thema Musik konnten die Veranstalter von den Erfahrungen der vergangenen Jahre profitieren. „Letztes Jahr sind den ganzen Tag über vier Bands aufgetreten.
Das wollten wir dieses Mal wieder deutlich reduzieren“, erklärte Tom Karbaum vom Seeparkteam: „Die meisten Besucher kommen wegen der Autos, und vor der Bühne war oft nur wenig Betrieb. Zwei kurze Sets als kleine musikalische Highlights eignen sich für eine solche Veranstaltung deutlich besser.“
Dass die Musiker hinter den Fahrzeugen nur als zweite Protagonisten auftraten, störte das Quartett nicht. „Ich war letztes Jahr selbst als Gast hier und fand die Stimmung richtig großartig“, so Sänger Mark Diceman: „Die Atmosphäre passt gut zu unserem Neo-Rockabilly-Stil. Uns ist es wichtig, dass wir uns mit der Musik identifizieren können.“ Mit Titeln wie „Tainted Love“ oder „The Trooper“ präsentierten sie eigene Interpretationen bekannter Klassiker und sorgten damit für ein gelungenes Rahmenprogramm. Weitere Informationen zum Seepark gibt online hier.