Kommentar zu TalsperrenDie Politik muss umdenken und einheitliche Konzepte schaffen

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Die Bevertalsperre lief nach dem extremen Starkregen Mitte Juli über. 

Köln – Mehr als 180 Menschen sind gestorben, hunderte Existenzen wurden vernichtet und der Wiederaufbau wird mindestens 30 Milliarden Euro kosten: Die Flut-Katastrophe im Juli muss eine Zäsur sein. Umweltzerstörung und Klimawandel wurden so lange auch von Teilen der Politik ignoriert und kleingeredet, wie es ging. Jetzt geht es nicht mehr, weil kaum noch zu kontrollierende Extremwetterlagen vor unserer Haustür angekommen sind – deutlich schneller und heftiger als von vielen Experten befürchtet.

Dass deshalb auch der Betrieb von Talsperren überdacht wird, ist nur logisch. Wir müssen uns wappnen für das, was noch kommt. Volle Speicher als Vorsorge bei Hitze oder weniger Wasser als Schutz bei Starkregen? Die Entscheidungen werden eine Wette auf die Zukunft sein. Und die wird nicht immer aufgehen. Wenn die Talsperre nur halb gefüllt ist und dann kein Regen kommt, kann man sich das Geschrei schon vorstellen, wenn Touristen die unansehnlichen Tümpel nicht mehr sehen wollen und in Dürrephasen das Wasser fehlt.

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Für die 65 Staudämme in NRW sind die Bezirksregierungen oder die Kreise oder die kreisfreien Städte zuständig. Wenn jetzt jeder alleine vor sich hinwerkelt, ist das Fiasko programmiert. Es muss ein einheitliches Konzept her. Und eine Landesregierung, die auch konsequent entscheidet, wenn es unbequem wird: etwa wenn ein neuer Staudamm nötig wäre – was auch eine erhebliche Belastung für Anwohner und Umwelt wäre.

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