Gerissene Schafe, Fotobeweise oder TotfundeHinweise auf Wölfe in NRW häufen sich

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Wolf

Der Wolf macht Druck: Immer häufiger gibt es Spuren von ihm. (Symbolfoto)

Hüllhorst/Recklinghausen  – Gerissene Schafe, Fotobeweise oder Totfunde: Die amtlich bestätigten Wolfsnachweise in Nordrhein-Westfalen häufen sich. Insgesamt hat das Landesumweltamt in diesem Jahr bereits 20 solcher Nachweise geführt, im selben Vorjahreszeitraum waren es acht, 36 im gesamten Jahr 2018. Der Druck der Wolfsrudel aus dem benachbarten Niedersachsen auf Nordrhein-Westfalen steige, sagte ein Sprecher des Landesamtes für Umwelt, Natur und Verbraucherschutz (Lanuv) der Deutschen Presse-Agentur.

Junge Wölfe mit Fahrzeugen zusammengestoßen

Aus den vorliegenden Daten lasse sich jedoch nicht in jedem Einzelfall ableiten, ob es sich um viele verschiedene oder immer wieder dieselben Wölfe handele. Es sei jedoch davon auszugehen, dass in den vergangenen Monaten mehrere durchziehende Tiere in Nordrhein-Westfalen auf Territoriumssuche waren.

Mindestens ein männlicher Wolf hat in der Eifel Schafe gerissen, tags drauf wurde ein Wolf in derselben Region mittels Fotofalle ertappt. Ob es sich jeweils um denselben Wolf handelt, muss noch abschließend überprüft werden. Auch im Sauerland wurde bereits zweimal in diesem Jahr ein Wolf gesichtet, weitere Videos und Fotos zeigten Tiere im Kreis Steinfurt. Im Kreis Minden-Lübbecke waren im Frühjahr allein zwei junge Wölfe mit Fahrzeugen zusammengestoßen und gestorben - auch solche Totfunde gelten als Wolfsnachweis.

Wolf war von den Menschen ausgerottet worden

Der Wolf war vor rund 200 Jahren in den Landschaften des heutigen Nordrhein-Westfalens von den Menschen ausgerottet worden. Seit vergangenem Jahr gelten nach entsprechenden genetischen Nachweisen zwei Wölfinnen als heimisch in NRW. Ein Wolfsgebiet wurde in der Senne, ein weiteres am Niederrhein ausgewiesen. Tierhalter sorgen sich angesichts der Fälle gerissener Schafe zunehmend. Wird eine Region als Wolfsgebiet ausgewiesen, können Schutzmaßnahmen für Nutztiere gefördert werden.

Die Dokumentationsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) verzeichnete zuletzt 73 Rudel bundesweit. Schwerpunkte sind Sachsen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg.

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