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Suche läuftMutmaßliche Großkatze bei Rhein-Sieg gesichtet – Peta setzt Belohnung aus

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In einem Waldgebiet bei Kalenborn im Landkreis Ahrweiler nahe dem Rhein-Sieg-Kreis hat ein Jäger diese Fotos von einer vermeintlichen Großkatze aufgenommen.

In einem Waldgebiet bei Kalenborn im Landkreis Ahrweiler nahe dem Rhein-Sieg-Kreis hat ein Jäger dieses Fotos von einer vermeintlichen Großkatze aufgenommen.

Die Suche nach der mutmaßlichen Raubkatze geht weiter – und ruft inzwischen auch die Tierschutzorganisation auf den Plan.

Die Polizei und die Gemeinde Ahrweiler suchen weiter nach einer mutmaßlichen Großkatze in Rheinland-Pfalz an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen. Ein Jäger hatte das Tier von seinem Hochsitz bei Kalenborn aus fotografiert. Kalenborn liegt in der direkten Nachbarschaft zum Rhein-Sieg-Kreis. Noch ist unklar, ob es sich tatsächlich um eine Raubkatze handelt. Die Tierschutzorganisation Peta hat sich inzwischen in den Fall eingemischt und eine Belohnung ausgesetzt.

Suche nach mutmaßlicher Großkatze um Altenahr: „Es ist schwierig“

Das Foto von der mutmaßlichen Großkatze stammt vom Dienstagabend (11. November) und zeigt ein großes Tier im Wald zwischen Bäumen und Büschen. Um welches Tier es sich genau handelt, ist aufgrund der Schwarz-Weiß-Aufnahmen in der Dunkelheit aber nicht eindeutig feststellbar. Ein Experte und Fährtensucher soll anhand von Spuren die Tierart bestimmen.

„Es ist schwierig“, sagte der Sprecher der Verbandsgemeinde Altenahr. „Das Tier wird ja nicht da stehen und auf uns warten.“ Es bestehe aber kein Grund zur Panik, teilte Bürgermeister Dominik Gieler mit. Waldbesucher sollten jedoch auf den Wegen bleiben, ihre Hunde anleinen und bei Sichtung Abstand zu einem auffälligen Tier halten, hieß es weiter.

Mutmaßliche Großkatze: Auch Kommunen im Rhein-Sieg-Kreis im Austausch

Aufgrund der Nähe zum Rhein-Sieg-Kreis steht die Verbandsgemeinde Altenahr im engen Austausch mit den zuständigen Polizeiinspektionen sowie mit weiteren zuständigen Stellen des Kreises Ahrweiler und den Kommunen des benachbarten Rhein-Sieg-Kreises.

Aufgrund der Schwarz-Weiß-Bilder konnte das Tier nicht eindeutig identifiziert werden.

Aufgrund der Schwarz-Weiß-Bilder konnte das Tier nicht eindeutig identifiziert werden.

Auch die Stadt Rheinbach etwa veröffentlichte eine entsprechende Information an die Bevölkerung, wachsam zu sein und sich an die genannten Vorsichtsmaßnahmen zu halten.

Tierschutzorganisation Peta setzt Belohnung aus und fordert Haltungsverbot

Die Tierschutzorganisation Peta setzte am Mittwoch (12. November) eine Belohnung in Höhe von 500 Euro aus, um den Fall aufzuklären und den möglichen Halter des Tieres zu ermitteln. Die Tierschützerinnen und Tierschützer forderten in dem Zusammenhang ein generelles Haltungsverbot von Wildtieren in Privathaushalten deutschlandweit.

Aufgrund falscher Haltung und fehlendem Fachwissen würden jedes Jahr Hunderte wilder Tiere aus ihren Terrarien oder Gehegen ausbrechen oder von überforderten Personen einfach ausgesetzt. Tierheime und Tierauffangstationen seien häufig überfüllt mit „exotischen“ Wildtieren, die einen besonders großen Anspruch an ihren Lebensraum haben, hieß es weiter.

„Selbst wenn sich die vermeintliche Großkatze wie der Puma vom Geiseltalsee oder die Löwin in Kleinmachnow als andere Tierart entpuppen sollte, zeigt der Fall erneut, dass der unregulierte Handel mit gefährlichen Wildtieren in Deutschland erschreckende Ausmaße angenommen hat. Sogar Großkatzen wie Tiger und Löwen können im Internet gekauft werden und in vielen Bundesländern ist ihre private Haltung legal“, so Björn Thun, Fachreferent bei Peta.

Im Rhein-Sieg-Kreis sorgte bereits 2020 eine entlaufene Großkatze für eine wochenlange Suche. Der Halter der Serval-Katze konnte schließlich ermittelt werden. Das Raubtier kam bei der Tierschutzstiftung „Vier Pfoten“ unter.