Kampf gegen KlimawandelWie die Häuser in NRW grüner werden sollen

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Dirk Fröhlich vor seiner begrünten Fassade in Köln-Ehrenfeld

Düsseldorf/Köln – Umweltschutz ist auch im Kleinen eine gute Sache und da wäre es doch praktisch, wenn es zum Beispiel das gäbe: Eine interaktive Karte, auf der man sehen kann, ob das Haus, in dem man wohnt, geeignet ist für eine Dachbegrünung, wie hoch je nach Bepflanzung der ökologische Nutzen durch CO²- und Staubspeicherung und Regenrückhaltemengen wäre und was das in etwa kostet. Die gute Nachricht ist: Das gibt es.

Interaktive Homepage

Unter www.gruendachkataster.nrw.de lassen sich alle wesentlichen Daten ablesen. „Adresse eingeben, los geht’s“, fasste NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser zusammen, als sie das „Gründachkataster“ am Donnerstag in Düsseldorf vorstellte. Und einen Hinweis hatte sie auch: „Aber bitte beachten Sie die Statik!“

Grün bewachsenes Haus 180711

Grüne Fassaden helfen der Umwelt. 

Die Statik ist so ziemlich das einzige, was die interaktive Karte des Landesumweltamtes (Lanuv) über die Dächer in NRW nicht weiß: Fläche, Neigungsgrad, Klimazone – all das sind Informationen, die zum Abruf bereitstehen. „Das Angebot richtet sich gleichermaßen an Bauherren, Besitzer und Bewohner von Gebäuden aller Art“, sagte Heinen-Esser – zwischen Carport und Fabrikanlage kommt da einiges zusammen an Möglichkeiten. Die Ministerin bezifferte das Potenzial für Dachbegrünung in NRW auf über 400 km² – das entspricht der Fläche der Stadt Köln.

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Der Anreiz liegt auf der Hand, bzw. auf dem Dach: „Grüne Dächer und Fassaden sorgen für ein ausgeglicheneres Klima. Hitze wird erträglicher und Starkregen besser abgefedert. Tiere und Pflanzen erhalten Lebensräume“, sagte Ministerin Ursula Heinen-Esser.

Fläche von der Größe Kölns

„Das Kataster zeigt uns, dass sich jeder dritte Quadratmeter Dach in NRW als potenzielle Grünfläche eignet. Jede Grünfläche fungiert als kleine natürliche Klimaanlage, mit der vor allem in stark versiegelten Großstädten das Mikroklima verbessert werden kann“, sagte Lanuv-Präsident Dr. Thomas Delschen.

Initiative der Verbraucherzentrale

Zeitgleich startet die Verbraucherzentrale NRW ihre Informations- und Motivationskampagne „Mehr Grün am Haus – Spür das bessere Klima“. Dort sollen über die Dach- und Fassadenbegrünung hinaus Möglichkeiten an Begrünungsmaßnahmen in jeder Wohnsituation aufgezeigt werden – „dazu zählen die Entsiegelung von Schottergärten, durchlässige Pflasterungen, Hecken oder begrünte Gartenhäuschen und Baumscheiben“, sagte Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW.

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